Samstag, 21 Oktober 2017 21:06

Kurioses Derby! 8-Tore-Gala findet keinen Sieger

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8811925Auch nach dem siebten Spiel in Folge wartet Fußball-Rheinlandligist FSV Trier-Tarforst auf einen Sieg. Am frühen Samstagabend kam das Team um Chef-Trainer Christian Esch auswärts bei der rund sechzig Kilometer entfernten SG Badem nicht über ein torreiches 4:4-Unentschieden hinaus.

Der Schocktober ist perfekt! Weiterhin traben die Trierer Höhenkicker auf der Stelle und fanden selbst beim mit erst fünf Punkten datierten Tabellenschlusslicht SG Badem – nicht auf die erhoffte Siegerstraße zurück. Zumindest für die Zuschauer war die fünfzehnte Auflage des Lokal-Derbys unterhaltsam bis torreich. Einen Art Favorit gab es nicht. Viel mehr ein seltsames Hin und Her im Wechselbad der Gefühle.

Zunächst jedoch sah es aber nach einer klaren Sache für die Gäste aus Trier-Tarforst aus. Die Trierer Höhenkicker starteten fulminant und gingen schon gleich nach zwei Minuten dank Yannick Lauer mit 1:0 in Führung – der zuvor mustergültig von André Thielen bedient wurde (2.). Doch der FSV legte prompt nach und erhöhte nur einen Wimpernschlag später sogar auf 2:0 – nachdem Nicola Rigoni eine tolle Flanke von Frank Chalve via Kopf ins Eifeler Tor bugsierte (3.). Spielerisch zeigte sich der FSV bis dato von seiner Glanzseite. Schnelle und raffinierte Angriffe wurden aufs Parkett gelegt – mit denen die Hausherren zunächst nicht parat kamen. Doch die Wende kam – ganz zur Freude des Platzhirschs. In den Folgeminuten – praktisch wie auf Knopfdruck, stellten die Trierer Höhenkicker augenscheinlich das Fußballspielen ein. Gedanklich wohl schon beim Sieg angekommen, ließ man die Eifeler Spielgemeinschaft nun mehr den je gewähren. Nach zwanzig Minuten dann der Anschlusstreffer für Badem – Daniel Robertz der Torschütze, der beim Tabellenletzten nun neue Hoffnung aufkeimen ließ (20.). Auch wenn Tarforst sehr offensiv ins Rennen ging und mit Nicola Rigoni und Yannick Lauer zwei harmonierende Doppelspitzen aufbot – machte man dennoch die ein oder anderen groben Fehler. Viele Ballverluste und verlorene Zweikämpfe – schraubten letztendlich den Gegner stark, der kurz vor der Pause dank Alexander Berscheid zum 2:2 ausglich (43.). Eine Minute später folgte sogar ein weiterer Rückschlag – erneut war es Berscheid, der das Bademer Schiff mit der 2:3-Führung wieder auf Kurs brachte (44.).

Kurios ging es aber auch nach Wiederanpfiff zur Sache. Badem kam stark aus der Kabine – versäumte es aber nun mehrmals nach der Pause die knappe Führung ausbauen. Glück für den FSV – der zwischenzeitlich auch wieder starke Momente bzw. Lichtblicke hatte. Nach einer Stunde dann der Ausgleich. Frank Chalve machte das 3:3 (60.) – ein Atemzug später setzte Nicola Rigoni mit dem 4:3 sogar noch eine Schippe drauf (61.). Tarforst lag wieder in Führung und drehte das Spiel binnen kurzer Zeit. Fast gelang Lauer noch das fünfte Tor – doch das runde Leder verfehlte das Tor nur um Haaresbreite. Stattdessen kamen aber die Hausherren noch einmal zurück ins Spiel – als Daniel Robertz im Anschluss eines Konterangriffs das 4:4 markierte (70.). Hier war heute alles möglich. Ein offener Schlagabtausch mit gemischten Gefühlen – drückten beide Teams gegen Ende dann noch einmal aufs Gaspedal. Nachdem die Tarforster nun mehrmals Tor Nummer fünf versäumten – verbuchte die Spielgemeinschaft aus Badem, Gindorf und Kyllburg dagegen die größte Chance der Schlussminuten – als man praktisch alleine vor dem Tarforster Gehäuse seinen Meister in FSV-Keeper Daniel Bauer fand, der die runde Kugel im Duell Mann gegen Mann erstklassig parieren konnte. Am Ende galt es somit wieder einmal die Punkte zu teilen. Wehmütig und mit hängenden Köpfen ging es aus Tarforster Sicht in die Kabine. Man wollte mehr als nur ein Unentschieden. Die Rückkehr auf die Siegerstraße war das große Ziel – was man wieder nicht erreichen konnte. Demnach trabt man weiterhin nach sieben sieglosen Spielen auf der Stelle. Neunzehn Punkte und Platz neun – stehen somit nach Beendigung des 14. Spieltags unterm Strich.

„Meine Jungs fingen so an wie wir uns das vorgestellt haben, machten eine schnelle 2:0-Führung und hörten dann praktisch auf Fußball zu spielen. Es folgte dann ein Fehlpass nach dem anderen – sodass Badem nun immer mehr die Oberhand gewann. Nach der Pause haben wir uns dann wieder etwas gefangen und konnten zumindest wieder mit tollen Angriffen überzeugen und das Spiel zu Gunsten unserseits drehen. Unterm Strich brauchen wir uns aber nichts vormachen. Auch wenn der Gegner spielerisch nichts atemberaubendes aufbot und meist nur über Standardsituationen und nach Konterangriffen gefährlich wurde – gelang es nicht uns fußballerisch durchzusetzen und kassierten zudem noch vier Gegentore. Und wenn man dann noch von insgesamt neunzig Minuten – sechzig Minuten unterirdisch spielt, kann man dann schon froh sein auch beim Tabellenletzten ein Unentschieden zu holen“, resümierte Chef-Trainer Christian Esch mit enttäuschender Stimme.

Spiel-Infos

So spielte der FSV Trier-Tarforst: Bauer – Hebbeker – Weber – Mühlen (58. Bauchmüller) – Thayaparan – L. Stüber – Thielen – Heitkötter – Chalve – Lauer – Rigoni (81. Wagner)

Tore: 0:1 (2. Lauer) – 0:2 (3. Rigoni) – 1:2 (20. Robertz) – 2:2 (43. Berscheid) – 3:2 (44. Berscheid) – 3:3 (60. Chalve) – 3:4 (61. Rigoni) – 4:4 (70. Robertz)

Schiedsrichter: Athanasios Fasoulas (Ahrbrück)

Zuschauer: 100

Weiter geht es für den FSV nun am Samstag in einer Woche (28. Oktober) – wenn man zuhause um 17:30 Uhr die SG Neitersen begrüßt!

Aus Kyllburg berichtete André Mergener

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