Samstag, 04 November 2017 22:13

Pleiten, Pech und reichlich Acker

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5983815Das neunte sieglose Spiel in Folge ist besiegelt. Eine Woche nach der bitteren 1:2-Heimniederlage gegen die SG Neitersen/Altenkirchen – zahlte Fußball-Rheinlandligist FSV Trier-Tarforst erneut teures Lehrgeld und unterlag am frühen Samstagabend auswärts der SG 06 Betzdorf mit 0:1.

Wie versteinert und sichtlich betrübt traten die Trierer Höhenkicker die rund 200 Kilometer entfernte Heimreise an. Im Bus schweigende Gesichter. Vom Regen übertönt – sitzt der Stachel der jüngsten Pleite tief, obwohl man sich so einiges für den Gastauftritt an der Sieg vorgenommen hatte. Das Spiel selbst war mühsam – nicht zuletzt aufgrund der schweren und holprigen Platzverhältnisse. Ein Acker – mancher Truppenübungsplatz strahlt ein saftigeres und ebeneres Grün aus, nahm der FSV aber dennoch die Herausforderung an. Der Start selbst bis dato voll im Soll. Gute und schnelle Angriffe in den eigenen Farben – endeten aber meist kurz vor der Strafraumgrenze. Betzdorf stand gut – konnte die feinen wenn auch giftigen Nadelstiche der Tarforster gut vereiteln und lauerte selbst auf Konterangriffe. Besonders bei Standards erwies sich Grün-Weiß als bissiger Löwe. Gefährlich und gut koordiniert – konnte der FSV diese Gefahr aber dennoch souverän unterbinden. Die rund 100 Zuschauer sahen ein Spiel mit reichlich Mittelfeld-Geplänkel. Hitzige Strafraumszenen wenig bis kaum – agierten beide Clubs meist mit weiten Bällen, die oft im Nirgendwo oder beim Gegner selbst landeten. Richtige Hochkaräter in puncto Chancen ließen ebenfalls auf sich warten. Zwar lagen die ein oder anderen guten Möglichkeiten auf beiden Seiten auf dem Tablett – doch richtig füttern konnte man die Stürmer nicht. Demnach ging es torlos in die Halbzeitpause.

Nach Wiederanpfiff erhaschten die Hausherren zunächst den besseren Start. Tarforst wirkte einfallslos und verunsichert – wuchs die Fehlpassquote im eigenen Trikot nun weiter in die Höhe. Die Betzdorfer dagegen erhöhten den Druck – bekleckerten sich spielerisch aber auch keineswegs mit Ruhm. Mächtig Dusel hatten die Trierer Höhenkicker jedoch nach gut einer Stunde – als die SG 06 nach einem strammen Schuss nur knapp an FSV-Keeper Daniel Bauer scheiterte, der die goldene Chance erstklassig parierte (66.). Im heimischen Dress wartete man stattdessen auf den frechen Pass nach vorne. Er wollte nicht gelingen – meist störte Grün-Weiß früh und machte den Tarforster Angriff schnell zunichte. Turbulent wurde es dagegen zehn Minuten vor Schluss. Betzdorf wollte nun die müde Partie an sich reißen und scheiterte erneut mit einer Großchance an Daniel Bauer (80.). Zwei Minuten später wackelte der Tarforster Pfosten (82.). Fortuna sei Dank nur Aluminium – machte es der Platzhirsch einen Wimpernschlag jedoch besser und ging nach einer tollen Hereingabe von Kenny Scherreiks auf Emre Bayram mit 0:1 in Führung (83.). Bitter für den FSV – der sich nun fast im Anschluss das zweite Gegentor eingefangen hätte, als Betzdorf nur die Latte traf (84.). In den Farben der Trierer Höhenkicker war der Käse jedoch gegessen. Obwohl der Unparteiische noch fünf Bonusminuten oben drauf gab, gelang dem FSV kein Erfolg. Es blieb bei der knappen Pleite. Mit gesenktem Haupt verließ man den ''englischen'' Rasen Richtung Kabine. Ein Schlagloch der besondern Art – rumpelte es zumindest in der Tabelle, wo der FSV nun mit neunzehn Punkten auf Platz dreizehn abgerutscht ist.

„Grundsätzlich sah man meinen Jungs schon noch die sportliche Situation an – dass wir nun schon lange Zeit ohne Erfolgserlebnis agieren. Dennoch finde ich, dass meine Mannschaft den Platz, der richtig schwer bespielbar war, gut angenommen hat. Im ersten Durchgang hatten wir ein bis zwei gute Möglichkeiten in petto – leider konnten wir diese aber nicht zu Toren verwerten. Wir müssen unterm Strich einfach noch mehr den Fußball arbeiten – nur dann finden wir auch wieder auf die Erfolgsspur zurück. Auch wenn wir jetzt alle noch sehr enttäuscht sind und bei meinen Jungs das eigene Selbstvertrauen leicht verblasst ist – müssen wir uns aber dennoch die Woche wieder an den positiven Dingen hochziehen, um die eigene Leidenschaft und gewohnte Moral wieder aufleben zu lassen“, betonte Chef-Trainer Christian Esch.

Spiel-Infos

So spielte der FSV Trier-Tarforst: Bauer – Hassani – Hebbeker – Weber – Mühlen (65. Lauer) – Thielen – Heitkötter – Chalve – Bauchmüller – Gashi (88. Wagner) – Rigoni (77. Schirra)

Tore: 0:1 (83. Bayram)

Schiedsrichter: Felix Eliah Salzmann

Zuschauer: 100

Weiter geht es für den FSV nun am Samstag in einer Woche (11. November) – wenn man zuhause um 17:30 Uhr die Spielgemeinschaft aus Malberg und Rosenheim empfängt!

Aus Betzdorf berichtete André Mergener

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