Im Hunsrück trägt man breit – dass Grinsen und die Schultern. Der sportliche Verlauf des dort ansässigen SV Morbach – ein Traum in rot, soll das Fußballmärchen schließlich auch nach der Winterpause nahtlos weitergehen.
So richtig auf der Rechnung hatte man die Roten nicht. Ein einstelliger Tabellenplatz – und mit Blick nach oben praktisch kleine Brötchen gebacken. Als Saisonziel kleinlaut den Klassenerhalt ausgerufen – grüßt Morbach aber nun von ganz oben, und darf sich völlig verdient Herbstmeister der Fußball-Rheinlandliga nennen.
Für Trainer Thorsten Haubst dürfte sich diese Momentaufnahme anfühlen wie ein Traum. Aber auch Fans und Spieler schwärmen von dieser Leistung – diesem Zusammenhalt, dieser Mannschaft und diesen Erfolgen. Die großen Clubs der Liga blicken in Richtung Hunsrück – wo man heuer nicht nur einen schönen und erfolgreichen Fußball bestaunen kann, sondern auch eine hervorragende Vereinspolitik gelebt wird. Man setzt auf den eigenen Nachwuchs. So rückten gleich drei Eigengewächse aus der eigenen Schmiede in diesem Sommer in den Rheinlandliga-Kader auf. Komplettiert wurde die “Einkaufsliste“ schließlich noch mit zwei externen Neuzugängen. Zum einen Max Heckler von der SG Dhrontal und zum anderen Jan Weber vom FSV Trier-Tarforst. Im Gegenzug standen sieben Abgänge fest – unteranderem auch Marc Keller, der nun im Trikot der Tarforster aufläuft.
Unterm Strich eine gesunde Transfer-Politik. Die Strippen alle richtig in der Hand – will man den Hunsrück auch in der Zukunft in solch einer Euphorie erleben. Wohin die Reise am Ende führt noch unklar. Der Aufstieg möglich – gilt es für Morbach aber noch die ein oder anderen dicken Brocken zu überwinden.
An die starke Hinrunde anknüpfen – so lautet auch das Ziel für den kommenden Samstag, wenn man im ersten Spiel der Rückrunde im Lokal-Derby beim FSV Trier-Tarforst gastiert. Heimstarke Tarforster empfangen die Mannschaft der Stunde – die sich schon einst im Hinspiel mit einem überzeugenden 4:1-Sieg durchsetzen konnte. Der dreifache Erfolg über den FSV war einer der insgesamt vierzehn Siege. Zudem stehen zwei Unentschieden erst einer Niederlage gegenüber. Beachtlich auch – die Offensive. Hier schreibt das Morbacher Konto starke zweiundvierzig Tore – allen voran Sebastian Schell, der mit bislang zwölf Toren als aktuell gefährlichster Stürmer des SVM aufläuft. In der Gesamtbilanz belegt Schell hinter Porca und Steinmetz den dritten Rang der Torschützenliste. Aber nicht nur vorne ist Morbach eine Macht – sondern auch hinten steht die Elf im roten Dress sicher und sattelfest. So ließ man mit Abschluss der Hinrunde erst zwölf Gegentore zu. Für den FSV demnach eine Mammutaufgabe – der schließlich die Schmach vom Hinspiel wieder wettmachen möchte. (am)