Auch im vierten Spiel in Folge versäumte Fußball-Rheinlandligist FSV Trier-Tarforst eine dreifache Ausschüttung – und kam auswärts beim Aufsteiger TuS Kirchberg am Ende nicht über ein 1:1-Unentschieden hinaus.
So langsam kratzt das erfolglose Streben nach einem Sieg am heimischen Gemüt. Spielerisch oft stark unterwegs – viel Pech im Abschluss und reichlich Dusel vor dem eigenen Kasten. Das Selbstvertrauen wankt – wie auch Chef-Trainer Holger Lemke nach Spielende eingestehen musste: „Sicherlich nagt diese Phase am Gemüt meiner Jungs. Wir wollen immer gewinnen – sind auch kurz davor, und packen es am Ende dann doch nicht, obwohl wir spielerisch keineswegs schlecht waren. Als Fußballer ist so etwas sehr bitter.“
Bitter auch die ersten Minuten in Kirchberg. Der TuS – die selbsternannte Macht vom Wasserturm und zudem die älteste Stadt im Hunsrück, zeigte dem FSV schon früh im Spiel die Zähne. Mutig im Vorwärtsgang – taten sich die Tarforster zunächst schwer. Das eigene Spiel kam nur schleppend in Gang – stürmte Kirchberg dagegen blitzschnell und entschlossen aufs heimische Tor. Viel Dusel in den ersten Minuten – hatte der Platzhirsch schon einige Halbchancen auf der Rechnung. Erst nach einer Viertelstunde kamen die eigenen Farben spielerisch nun besser zur Geltung. Nach vorne ging mehr – und hinten fand die Ordnung endlich ihren Platz. Die beste Möglichkeit für die Gäste aus dem rund 80 Kilometer entfernten Trier-Tarforst ergab sich nach zwanzig Minuten – als Nicola Rigoni einen Freistoß aus guter Position ans Lattenkreuz nagelte (20.). Glück für die Hausherren – die aber trotz Schrecksekunde in Form einer zitternden Latte, mit einem guten Gewissen in die Halbzeitpause schreiten konnten.
Der zweite Durchgang – zumindest ein Teil, lag dominierend in der Wiege der Gäste. Zahlreiche Chancen flatterten aufs Tarforster Konto. Großer Pechvogel und bis dato noch torlos – Luca Sasso-Sant, der die Führung auf dem Fuß oftmals versäumte. Nach einer Stunde stand der Ex-Eintrachtler frei vor dem Kirchberger Tor – zehn Minuten später flog auch ein Kopfball aus seiner Produktion nur haarscharf am TuS-Gehäuse vorbei (70.). Fortuna war fern – wieder einmal. Stattdessen diente das Gegenüber als glücklicher Nutznießer – der fünf Minuten später (75.) im Anschluss eines Konterangriffs dank Florian Daum die 0:1-Führung erzielte. Tarforst jedoch blieb nicht lange in Rückstand – die passende Antwort folgte und das nur wenige Sekunden später (76.). Nicola Rigoni nahm eine Hereingabe von Sasso-Sant mustergültig an – und drosch anschließend den Ball aus seitlicher Richtung unhaltbar ins Kirchberger Netz zum 1:1-Ausgleich. Der Jubel groß – folgte aber auch einen Wimpernschlag später die große Ernüchterung. Der zuvor im Strafraum gefoulte und schon gelbbelastete Rigoni musste außerhalb des Platzes behandelt werden. Als Rigoni jedoch eine vermeintliche Handbewegung des Schiedsrichters als “grünes Licht“ für die Rückkehr auf den Platz deutete und wieder am Spiel teilnahm, zeigte der Unparteiische ihm daraufhin die gelb-rote Ampelkarte und schickte ihn wegen unerlaubten Betreten des Rasens nach einer Behandlung abseits des Platzes, frühzeitig zum Duschen. Großer Unmut auf heimischer Seite – führte wohl ein Missverständnis zum bitteren Ende in Kirchberg. Der Sieg lag fern – das Remis dagegen gesichert, und ein Platzverweis ebenfalls in petto. Am Ende blieb demnach nur die Gewissheit – der Dreier war nah und doch so fern.
„Auch in Kirchberg haben wir phasenweise sehr stark agiert. Während wir im ersten Durchgang noch etwas zaghaft waren, gefiel mir die zweite Hälfte dann schon um einiges besser. Viele Chancen haben wir notiert – konnten aber leider keine zu einem möglichen Sieg verwerten. Jetzt dürfen wir nicht den Kopf in den Sand stecken – sondern müssen weiterhin mit stolzer Miene nach vorne schauen,“ protokollierte Lemke abschließend.
André Mergener
Spiel-Infos
So spielte der FSV Trier-Tarforst: Akgül – Rashidi (72. Hahn) – Rigoni – Sasso-Sant (85. Oberhausen) – Schneider – Herres – Heitkötter – Herkenroth – Resch – Ziewers – Heck
Tore: 0:1 (75. Daum) – 1:1 (76. Rigoni)
Zuschauer: 200
Bilder vom Spiel
(Wolfgang Ziewers)