Turbulent, stürmisch und keineswegs in Mayener Manier, blicken die Vulkaneifeler auf eine relativ verhaltende Saison zurück, die letztendlich dank Corona frühzeitig beendet wurde. Sportlich suchte man lange nach einem grünen Zweig. Der Paukenschlag kam schließlich früh, als man sich bereits schon im September vom damaligen Chef-Trainer Patrick Baade trennte. Mit Thomas Reuter übernahm anschließend interimsmäßig ein alter Bekannter. Mayen streckte seither seine Fühler aus – die Suche nach einem neuen Chef-Stratege begann aufs Neue. Doch Reuter packte es das geschädigte Schiff wieder ins ruhigere Gewässer zu steuern. Am Ende stand Platz elf geschrieben, für Mayen zu wenig, in der damaligen Situation jedoch beruhigend.
Im Hier und Jetzt ist die Stimmung deutlich rosiger als noch vor wenigen Monaten. Bereits Anfang des Jahres stellte man schon die Weichen für die aktuelle und noch frische Runde und verkündete mit dem letztjährigen Co-Trainer Tobias Uhrmacher den neuen Chef-Trainer. Gemeinsam an der Seite von Matthias Tutas will das junge Duo den alten TuS wieder auf Kurs bringen und die Leidenschaft am runden Leder wieder wecken.
Zumindest die Qualität steht im Nettetal wieder Gewehr bei Fuß. Allen voran der Granatensturm um Mey, Weis und Steinmetz, der heuer wieder für reichlich Torgefahr sorgen möchte. Zusammengefasst stehen zudem zehn Neuzugänge – sieben Abgänge gegenüber. Meist junge und dynamische Spieler, werden diese von den alten Haudegen, die allesamt reichlich Erfahrung notieren, mitgezogen und weiterentwickelt. Die gesunde Mischung gibt den Ton an, die dem TuS Mayen in dieser Saison wohl mehr als gelungen ist.
Am Saisonziel selbst wagt man noch keine all zu großen Töne. Einstelliger Tabellenplatz, den Abstieg vermeiden und den daraus resultierten Klassenverbleib schnell eintüten. Und trotzdem könnte Mayen mehr erreichen. In der ligainternen Konkurrenz stehen die Vulkaneifeler nämlich ganz oben auf der Favoritenliste und lassen aber auch außerhalb der Liga aufhorchen.
Der TuS ist auf einem guten Weg. Gelingt ein Auftakt nach Maß, so stünde einer erfolgreichen Hinrunde wohl nichts mehr im Wege. Doch die erste Hürde schreibt sich schwer und keineswegs selbstläufig. In Tarforst zu Gast, soll der erste Dreier aus Sicht der Mayener gelingen. Die Gesamtbilanz auch ziemlich glänzend, konnte Mayen bisher aus siebzehn gemeinsamen Ligaspielen elfmal als Sieger den Platz verlassen. Im Gegenzug stehen drei Remis und drei Siege für den FSV unterm Strich. Das letzte Duell beider Clubs entschieden jedoch die Trierer Höhenkicker für sich, als man Anfang November letzten Jahres und das noch jenseits des Corona-Chaos, zuhause über Mayen mit 3:2 gewann. (am)