Trotz einem coronabedingten Saisonabbruch hatte der TuS Montabaur am Ende der letzten Runde große Freude. Der Aufstieg grüßte und das völlig verdient, krönten sich die Kreisstädter als vorzeitiger Meister und hielten den ehemaligen Rheinlandligisten aus Linz mit breiter Brust auf Schlagdistanz.
Das erste Treppchen strahlte schließlich in Montabaur´s Farben, meldeten sich die Kicker nach über zehn Jahren Rheinlandliga-Abstinenz zurück im Verbands-Oberhaus. Auch wenn man dank Corona nicht die üblich erwünschte und gewohnte Aufstiegsfeier durchleben konnte, zeigte man die Freude stattdessen auf dem Platz und startete stark mit reichlich Euphorie ins Abenteuer Rheinlandliga. Bislang noch ungeschlagen unterwegs, gelang dem Team praktisch als “Neuling“ ein zufriedenstellender Auftakt. Drei Remis grüßen einen Sieg. Sechs Punkte aus vier Spielen demnach im Gepäck des TuS verstaut, soll die Reise wenn möglich sorgenfrei und ohne Turbulenz weitergehen. Aktuell belegt man Platz neun der Tabelle.
Damit alles rund läuft, zieht Sven Baldus in der Rolle des Chef-Trainers die Geschicke an der Seitenlinie. Baldus selbst kam mit seinen erst 33 Jahren schon bei diversen Vereinen an. So schreibt sich der gebürtige Koblenzer mit der SpVgg Wirges, der SG Betzdorf und dem Rot-Weiß Hademar, drei regionalbekannte Clubs auf seine Vita. Auch als Trainer aktiv und das sogar in der Regionalliga Südwest, war Baldus beim TSV Steinbach, wo er ein Jahr lang die Trainergeschicke übernahm.
In Montabaur möchte er nun auch eine erfolgreiche Rolle spielen und mit seiner ganz eigenen Handschrift etwas aufbauen. Bislang auch gut mit seiner Mannschaft unterwegs, verhielt sich der TuS in puncto Transfers jedoch bedeckt. Getreu dem Motto – klein aber fein, hofft man auf ein eingeschworenes Kollektiv, dass mit “nur“ sechs Abgängen leicht geschwächt wurde. Im Gegenzug notierte Montabaur vier Neuzugänge.
Im Fokus steht logischerweise der Klassenerhalt. Das Jahr wird schwer genug – kennt auch Baldus die Hürden und Tücken dieser Liga nur zu gut. Ein guter Start war wichtig, gilt es jetzt den Blick von Spiel zu Spiel zu richten, um auch in der zweiten Hälfte dieser Saison keinen unlieben Einbruch zu erleben.
Besonders jüngst im Heimspiel gegen Mayen erwies der Aufsteiger einen bärenstarken Job, als man einen 0:2-Rückstand binnen kurzer Zeit noch zum 2:2-Ausgleich richten konnte. Eine Moral und Leidenschaft die gefällt, hofft man nun auch auswärts bei einem heimstarken FSV Trier-Tarforst erfolgreich zu zünden. Für beide Clubs ist es das erste Aufeinandertreffen auf Ligaebene. 2010 hat man sich knapp verpasst. Während Montabaur damals den Abstieg in Kauf nehmen musste, stieg 160 Kilometer moselaufwärts der FSV Trier-Tarforst in die Rheinlandliga auf. (am)