In der Vita ist es erst die dritte Rheinlandliga-Saison in Folge – und schon bald könnte es auch die vorerst letzte Runde sein. Ein Abgang – nicht nach unten, sondern viel mehr nach oben ist möglich, sollte der FC Bitburg seinen bisher eingeschlagenen Weg auch für die restlichen Spiele fortsetzen. Die beiden vorigen Spielzeiten ließen schon eine kleine und leise Vermutung zu – wo man erst als Zehnter und jüngst als Vierter, eine unterm Strich gelungene Saison abschließen konnte. Heuer tanzen die Bierstädter wieder im oberen Gefilde der Tabelle eifrig mit – und stolzieren derzeit mit dem zweiten Tabellenplatz auf einem vielversprechenden Rang, der nach Abschluss dieser Saison immerhin die Tür zur Aufstiegsrunde Richtung Oberliga ermöglichen könnte. Für ganz nach oben fehlt ebenfalls nicht viel. Dank des jüngsten Patzers von Liga-Primus Cosmos Koblenz (62 Punkte) – könnte Bitburg (61 Punkte) mit einem weiteren Sieg sogar die Tabellenführung übernehmen.
Sportlich spielt Bitburg auf einem sehr starken Ast. Qualität – enorm starke Einzelspieler und ein Trainer mit Fabian Ewertz an der Seitenlinie, der nicht nur ein robustes Team geformt hat, sondern viel mehr auch die Entwicklung bei jedem Spieler einmal mehr aufgewertet hat. Die Bierstädter machten somit einen gewaltigen Sprung – und das binnen kurzer Zeit. Ein Liga-Neuling der etwas anderen Art – könnte man schon bald wieder einen Aufstieg mit dem gleichnamigen kühlen Nass begießen.
Die letzte Niederlage auf Liga-Ebene schrieb der FCB Ende November letzten Jahres – nach einem 2:4 in Andernach. Seither ging es aber steil nach oben – wo man anschließend elf Spiele in Folge ungeschlagen blieb. Die letzten fünf Spiele konnte man zudem allesamt gewinnen. Mit 72 erzielten Toren zählt Bitburg zudem auch gemeinsam mit Metternich zum zweitbesten Sturm dieser Liga – allen voran Torjäger Joshua Bierbrauer, der bislang 25 Tore beisteuern konnte und aktuell als bester Goalgetter der Liga aufläuft. Dicht dahinter Simon Floß (14 Treffer) und Pascal Müller (11 Treffer). Aber auch hinten agiert man sicher – wo man bislang nur 29 Gegentore zulassen musste und somit auch zu einer der besten Defensiven der Liga zählt. Bitburg marschiert und richtet auch weiterhin munter den Blick nach oben. Starker Auftritt in der Liga – aber auch im diesjährigen Rheinlandpokal, wo man heuer bis ins Viertelfinale vorstoßen konnte und erst gegen Regionalligist Rot-Weiß Koblenz nach einem 2:5 nach Verlängerung aus dem Turnier ausschied. Eine Mannschaft mit einem enormen Willen – und ein großes Ziel vor Augen, dass man im Vorjahr nur haarscharf verfehlt hat.
Bitburg kann Aufstieg – muss aber bis dahin noch einige schwere Hürden durchlaufen, ehe ein weiteres Sommermärchen in Stein gemeißelt werden kann. Eine von diesen Hürden steht dem FCB schon gleich am kommenden Freitagabend bevor – wenn man beim Verfolger und derzeit Tabellenvierten FSV Trier-Tarforst aufläuft. Ein Gastauftritt beim besten Sturm und Heimteam dieser Liga – konnte den FSV seit nun mehr als vierzehn Monaten kein Team auf Tarforster Boden mehr schlagen. Um so größer die Motivation der Bierstädter – die schließlich nicht nur ihren Lauf nahtlos fortsetzen möchten, sondern auch als bestes Auswärtsteam der Rheinlandliga die legendäre Tarforster Bastion stürmen wollen. Ein Duell mit reichlich Prestige – trafen beide Clubs im Rahmen eines Pflichtspiels erst siebenmal aufeinander. Während Bitburg bisher zweimal gewinnen konnte – verließ der FSV dagegen schon dreimal den Platz als Sieger. Zudem schreibt die gemeinsame Vita zwei Unentschieden. So auch im Hinspiel – als beide Mannschaften damals nicht über ein 1:1-Remis hinaus kamen.
Ein großer Ansporn für Bitburg – und ein schweres Duell für beide Mannschaften. Die Bierstädter wollen bestehen – auch auf der Trierer Höhe, im insgesamt achten Derby. Eine Geschichte die noch nicht enden mag – schreibt Bitburg weiterhin an seiner spannenden Story, die nicht nur fußballerisch glänzt, sondern viel mehr auch schon bald mit einem weiteren „Happy End“ enden könnte. AM