Tarforst machte ernst und überließ nichts dem Zufall und schon gar nicht dem Spielglück. Souverän – stark und am Ende auch deutlich, zogen die Trierer Höhenkicker am späten Freitagabend beim klassentieferen Bezirksligisten SV Zeltingen-Rachtig nach einem überzeugenden 6:0-Sieg in die zweite Runde des Bitburger Rheinlandpokals ein.
An der Mittelmosel im Schatten der großen Autobahnbrücke stand Kirmes auf dem Programm – die unweit des Fußballplatzes lautstark eröffnet wurde. Auf dem Platz jedoch fand für die Heim-Elf keine Kirmes statt – eher eine Acherbahnfahrt mit einem „Schreckgespenst“ namens FSV Trier-Tarforst, dass schon gleich von Beginn an das spielerische Karussell drehte. Der Rheinlandligist machte gehörig Druck – nach sechs Minuten auch schon mit Erfolg, als Dustin Knürr seinem FSV mit einem starken Abschluss die 1:0-Führung bescherte (6.). Hinten sicher – und vorne weiterhin brandgefährlich, ließ Tarforst „Blau-Weiß“ überhaupt nicht ins Spiel kommen. Die Elf von der Mittelmosel tat sich schwer – der Liga-Dino aus der sechsten Liga machte dicht. Nach einer knappen Viertelstunde kam Zeltingen-Rachtig aber dann doch einmal durch – Abwehr und Torwart waren überwunden, konnte jedoch Florian Weirich im letzten Moment retten und verhinderte ein wohl sicheres Tor der Gastgeber kurz vor dem Einschlag (13.). Doch für den Bezirksligist war dies nur eine Momentaufnahme. Tarforst spielte weiterhin mit einer hohen Dominanz – die nach knapp zwanzig Minuten erneut belohnt wurde, als FSV-Kapitän Benjamin Arnold einen Foulelfmeter sicher zum 2:0 verwandeln konnte, zuvor gefoult wurde Dustin Knürr (20.). Kurz vor der Pause setzte sich ein weiterer Youngster in Szene – als Joel Schneemilch aus der Distanz heraus eiskalt zum 3:0-Pausenstand vollstreckte (44.).
Einseitig wurde es aber auch nach Wiederanpfiff. Während Zeltingen-Rachtig weiterhin an einer Lösung suchte – schraubte Elias Heitkötter nach einer Stunde auf 4:0 an (60.), vorausgegangen war eine lupenreine Flanke von Dustin Knürr. Eine Minute später gleicher Schütze und gleiche Aktion. Heitkötter markierte das 5:0 – und wieder stark bedient von Knürr (61.). Das halbe Dutzend voll machte schließlich Noah Schuch nach einer starken Flanke von Paul Bladt und letztendlich stark vollendet zum finalen 6:0-Erfolg (66.). Das Weiterkommen im Pokal war besiegelt. Spielstark – leidenschaftlich und am Ende mit sechs schönen Toren erfolgreich, ist dem FSV in der Ferne schließlich ein toller Pflichtspiel-Auftakt in die neue Saison geglückt.
„Ich denke den Klassenunterschied von einer Liga hat man von Anfang an gesehen und wir konnten diesen dann auch im kompletten Spielverlauf demonstrieren. Wir hatten sehr viele gute Ball-Aktionen gehabt – erzielten sechs schöne Tore und konnten schließlich auch in der Höhe verdient gewinnen. Man konnte meinen Jungs auf den Fall die Spielfreude ansehen. Sicherlich müssen wir noch an der ein oder anderen Konter-Situation arbeiten – aber ich denke, wenn man mit sechs Toren gegen eine Mannschaft gewinnt die nur eine Klasse tiefer spielt, ist es schon eine ordentliche Leistung“, betont Chef-Trainer Patrick Zöllner, dessen Mannschaft nun am Samstag in einer Woche (10. August) um 14:00 Uhr mit einem Auswärtsspiel bei der SG 99 Andernach in die neue Rheinlandliga-Saison startet. AM