
Elf Tore – kampfbetont und am Ende ein knapper Sieg für Fußball-Rheinlandligist FSV Trier-Tarforst, der am Samstagabend auswärts beim klassentieferen Bezirksligisten SV Tawern zwar ein halbes Dutzend Tore erzielen konnte, sich im Gegenzug aber auch fünf Buden fing.
„Ich bin mir ehrlich gesagt noch nicht sicher, was mehr überwiegt. Sechs Tore und ein Sieg oder fünf sehr ärgerliche Gegentore“, schmunzelt Co-Trainer Sven Haubrich nach Abpfiff des vorletzten Testspiels. Dabei begann das Kräftemessen für den FSV beim Tabellenfünften der Bezirksliga-West ziemlich vielversprechend. Nach bereits zwei Minuten eröffnete der Rheinlandligist den Torreigen – nachdem Florian Weirich im Anschluss einer zielgenauen Flanke von Moritz Hannappel zur 1:0-Führung einschob (2.). Spielerisch jedoch war zunächst kein Klassenunterschied zu erkennen. Die Elf aus Tawern – die im Vorjahr nur haarscharf den Rheinlandliga-Aufstieg versäumt hat – kämpfte um jeden Meter, förderte reichlich Qualität und Stärke zutage und glich drei Minuten später auch verdientermaßen aus, als Idris Lataev einen Abwehrfehler des FSV eiskalt ausnutzte und keck zum 1:1-Ausgleich vollstreckte (4.). Es war ein offenes Spiel und das in allen Belangen. Viel Tempo – viel Härte und nach knapp zwanzig Minuten auch die Führung für die Hausherren, als wieder Lataev goldrichtig stand und mit einem strammen Flachschuss zum 2:1 aus Sicht des SV Tawern aufdrehte (19.). Nun kamen die Tarforster aber besser ins Rollen. Mehr Ordnung im Spiel und mehr Power in der Offensive – köpfte Kapitän Benjamin Arnold erst an die Latte (22.), ehe anschließend (29.) Luca Herrig einen Freistoß, der noch leicht abgefälscht wurde, ins Tawerner Tor zum 2:2-Ausgleich hineinzirkelte. Zehn Minuten später setzte sich Herrig dann erneut in Szene – dieses Mal nach einem Abwehrfehler des Platzhirschs, als er diesen groben Schnitzer frech ausnutzte und zum 3:2 für den FSV einschob (38.). Kurz vor der Pause trafen die Trierer Höhenkicker schließlich erneut – jetzt durfte Dutin Knürr, der seinen Abschluss aus kurzer Distanz zum 4:2 über die Torlinie drückte (43.).




Nach der Pause verkürzte Tawern zunächst nach einem Treffer von Luca Grün auf 3:4 (56.) – ehe zwei Minuten später Florian Weirich mit dem 5:3 den alten Abstand wiederherstellte (58.). Viel zum Wechseln hatte Tarforst an diesem Abend aber nicht auf der Bank vertreten. Viele Spieler fielen aus – Beruf und Verletzung gingen voraus. Dennoch stellte man auf diversen Positionen um – wodurch Tawern dann etwas mehr vom Spiel hatte und zwanzig Minuten vor Schluss durch einen weiteren Treffer von Luca Grün auf 4:5 verkürzte (70.). Die Schwarz-Weißen waren nun spielerisch einen kleinen Tick besser. Mehr Biss – mehr Power und der Ausgleich zum 5:5 sieben Minuten später, den Jonathan Konrad mit einem Freistoß stark ins Tarforster Tor befördern konnte (77.). In der Nachspielzeit rettete Tarforst aber dann doch noch seine Ehre – nachdem Dustin Knürr nach einer Ecke und einer anschließenden guten Flanke den Ball mit einer Wucht über die Torlinie drückte und letztendlich den 6:5-Sieg dingfest machte. Alles in allem ein torreiches Spiel – oder wohl eher ein ziemlich starker Härtetest, den man aus Tarforster Sicht gerade noch so gewinnen konnte. Bezüglich der Gegentore bleibt nur zu erwähnen, es geschah zum Glück alles nur im Rahmen eines Testspiels …!
„Wenn wir uns auf die Fahne geschrieben haben, die Defensivarbeit zu verbessern im Laufe der Rückrunde, dann ärgern mich diese fünf Gegentore schon enorm. Die Enttäuschung überwiegt – gerade weil wir hinten einfach zu viel zugelassen haben und nicht genügend Stabilität aufbringen konnten. Sicherlich ist aber auch hervorzuheben, dass wir wirklich sehr gute zwanzig Minuten vor der Halbzeit sehen konnten. In dieser Phase haben wir sehr ordentlich gespielt und den Gegner auch spielerisch beherrscht. Dennoch müssen wir in vielen Bereichen noch eine Menge tun. Luft nach oben ist also definitiv noch vorhanden. Aber trotzdem haben wir hintenheraus noch 6:5 gewonnen und das ist im Fußball ja dann auch entscheidend, dass man solche Spiele auch noch gewinnt“, betont Sven Haubrich stellvertretend für Chef-Trainer Patrick Zöllner.




Nun bleiben dem FSV noch zwei Trainingswochen über – ehe das Derby gegen Bitburg das erste Pflichtspiel des Jahres einläutet. Zwei Wochen – in denen man nun zum Feinschliff ansetzt, wie Haubrich abschließend klarstellt: „Unser Feinschliff wird sein – jetzt auch eine Mannschaft zu formen, die eingespielt ist. Grundsätzlich bin ich aber der Meinung, dass wir auf einem sehr guten Weg sind.“ Das nächste und auch letzte Testspiel erfolgt dann am Samstag in einer Woche (15. Februar) – wenn der FSV dann auswärts um 13:00 Uhr beim Saarlandligisten SG Mettlach/Merzig gastiert. AM