Durchatmen – die Generalprobe ist geglückt. Mit einem torreichen 6:4-Sieg beim Saarlandligisten SG Mettlach/Merzig gewann Fußball-Rheinlandligist FSV Trier-Tarforst am Samstagnachmittag auch sein letztes Testspiel der hiesigen Wintervorbereitung.
Beide Teams überwinterten auf einem Abstiegsrang. Fußballerisch somit ein Duell auf Augenhöhe – fanden die Trierer Höhenkicker in Merzig jedoch den besseren Start, nachdem Luis Böhme gleich nach sechs Minuten zur 1:0-Führung aufdrehte (6.). Vorangegangen war eine lupenreine Flanke von Florian Weirich. Erst versäumte Nico Neumann einen möglichen Einschuss – anschließend setzte Böhme nach und vollstreckte im Nachschuss. Doch die Führung hielt nicht lange stand. Die Saarländer glichen nur vier Minuten später (10.) zum 1:1 aus – als Andreas Becker im Anschluss mit einem schnellen Konterangriff Abwehr und Torhüter überwinden konnte. Tarforst allerdings legte gleich nach – und das nur einen Hauch später, nachdem erneut Böhme für den Jubel gesorgt hatte und das 2:1 aus Sicht des FSV landete (11.). Der Rheinlandligist war nun stark im Spiel – viele gute Spielzüge zahlten sich aus. Vorne fast immer brandgefährlich – und defensiv zumindest dem Augenschein nach stets bemüht. Nach einer guten halben Stunde setzten die Tarforster sogar noch eine Schippe drauf – als Nico Neumann nach einer Traumflanke von Felix Stüber eiskalt zum 3:1 einschob (34.).
Mit dem Seitenwechsel kamen nun die Kicker im blauen Dress besser ins Spiel. Merzig wirkte agiler und kompakter – während der FSV spielerisch noch nicht so recht auf der sportlichen Höhe war. So verkürzte der Saarlandligist auch prompt nach der Pause – nachdem Andreas Becker wieder goldrichtig stand und zum 2:3 aufdrehte (52.). Erst nach einer Stunde haben sich die Tarforster wieder gefangen. Das Spiel wurde besser – die Konzentration schraubte sich nach oben. Auch direkt vor dem Tor – wo Neumann schließlich mit dem Kopf nach einer vorherigen Flanke von Weirich zum 4:2 einschob (65.). Fünf Minuten später setzte Neumann noch einen Treffer drauf. Das 5:2 (70.) – wieder stark vollstreckt und „meilenweit“ in Front. Aber Merzig gab nicht auf. Man kämpfte um jeden Meter des Platzes und kam noch einmal heran. Zehn Minuten vor Ende erzielten die Saarländer dank Lukas Schaller das 3:5 (80.) und schöpften schließlich noch einmal Hoffnung, das Spiel noch irgendwie zu drehen, auch wenn es unterm Strich nur ein Testspiel war. Neun Minuten später machte Tarforst aber schließlich das halbe Dutzend voll. Noah Schuch sah ein leeres Tor – da der Keeper zu weit draußen agierte – und lenkte den Ball aus der Distanz heraus im hohen Bogen ins leere Gehäuse zum 6:3 aus Sicht der Gäste (89.). Aber Merzig durfte noch einmal zur Ergebniskosmetik ausholen. Das 4:6 fast zeitgleich mit dem Schlusspfiff – wenn auch am Ende ohne Nutzen, da die Niederlage gegen einen starken FSV nicht mehr verhindert werden konnte.
„Wieder ein sehr torreiches Spiel“, schmunzelt Co-Trainer Sven Haunrich stellvertretend für den noch krankgeschriebenen Cheftrainer Patrick Zöllner, der sein Team aber trotz vier Gegentoren lobend hervorhebt, wie er weiter ausführt: „Nach dem 6:5 vor einer Woche und dem heutigen 6:4 könnte man behaupten, dass wir uns verbessert haben. Immerhin haben wir uns ein Gegentor weniger gefangen. Trotzdem bleibt genau dies unsere Achillesferse. Wir müssen defensiv deutlich mehr zulegen – besonders jetzt im bevorstehenden Ligaalltag. Positiv bin ich aber gestimmt – dass wir in den beiden jüngsten Spielen jeweils sechs Treffer landen konnten. Unsere Offensive funktioniert – da mache ich mir überhaupt keine Sorgen. Somit überwiegt auch das gute Gefühl.“
Nun geht es auf die Zielgerade – ehe in einer Woche zuhause gegen Bitburg das erste Pflichtspiel des Jahres in die Vollen geht. Noch einmal konzentriert trainieren – Fehler abstellen und letztendlich am Samstag in einer Woche punkten. Ein schöner Gedanke – den auch Co-Trainer Sven Haubrich pflegt, wie er abschließend untermauert: „Die Wintervorbereitung verlief bislang intensiv und mit hoher Trainingsbeteiligung. Die Spieler zeigten eine sehr gute Einstellung und sind konditionell auf einem guten Niveau. Trotz einiger krankheits- oder verletzungsbedingter Ausfälle befindet sich somit alles im normalen Rahmen. In der letzten Woche richten wir den Fokus auf die Defensivarbeit, insbesondere auf ein verbessertes Zweikampfverhalten. Die bisherigen Einheiten zeigten bereits Fortschritte, doch es gilt, die Abläufe weiter zu stabilisieren, um für die Rückrunde bestmöglich vorbereitet zu sein.“ Denn die beginnt für den Tarforster Tross schon am Samstag in einer Woche (22. Februar) – und das gleich mit einem echten Derby-Kracher zuhause um 17:30 Uhr gegen den FC Bitburg. Spätestens dann sollen auch die vielen Gegentore, ganz zur Freude des Trainers, ein Ende finden … AM
