
Das Tarforster Geschichtsbuch blieb zu – der Einzug ins Rheinlandpokal-Halbfinale wurde verfehlt. 0:1 hieß es am Ende beim Ligakonkurrenten TuS Kirchberg – der am späten Mittwochabend zwar knapp, jedoch verdient in die nächste Runde einziehen konnte.
Das Spiel begann rasant – ein Beschnuppern blieb aus. Beide Mannschaften gaben gleich Vollgas Richtung Tor – gespickt mit einer scharfen Würze. Die Härte des Spiels war schon früh im Schatten des Wasserturms zu erkennen. Und trotzdem packte es zunächst keines der Teams, sich offensiv erfolgreich durchzusetzen. Kleinere Möglichkeiten Richtung Führung trugen die Trierer Höhenkicker zwar an die Oberfläche – doch im Endeffekt alles zu ungenau und meist aus der Distanz heraus, wie etwa Benjamin Arnold (6.) oder Moritz Hannappel (9.). Läuferisch konnte man bei beiden Teams aber keinen Tadel aussprechen. Hier floss der Schweiß in der Norm – auch wenn der ganz große Glanz ausblieb. Doch mit dem Verlauf des ersten Durchgangs schraubte sich der Fehlerteufel im Trikot der Gäste immer mehr in den Vordergrund. Grobe Fehlpässe – ein ungenaues Zuspiel, ein ausbaufähiges Zweikampfverhalten und letztendlich chancenlos vor dem Tor unterwegs – profitierten die Hausherren aus Kirchberg schließlich von den Fehlern des Gegners, die kurz vor der Pause den FSV auch bestraften, als Tim Müller nach einem Tarforster Ballverlust mit Folgen zur 1:0-Führung aufdrehte (44.). Ein schmerzhafter Nackenschlag – durch die „Blume“ betrachtet, aber keineswegs unverdient.
Nach dem Seitenwechsel passierte zunächst nicht viel. Kirchbergs Konterangriffe – hohe Bälle und Standards blieben weiterhin brandgefährlich. Mehrmals rettete nun FSV-Keeper Mike Neumann – der mit starken Paraden seinen FSV noch im Spiel hielt. Vor dem Tor agierte Tarforst aber auch weiterhin zu harmlos. Keine Chancen – viel gestochert und probiert, doch am Ende fehlten die guten Ideen, die ein sehr hektisches Spiel vielleicht doch noch hätten drehen können. Mit der Brechstange hindurch – vielleicht doch nicht die beste Taktik an diesem Abend gewesen, half auch die letzte Hoffnung nicht mehr, den Weg ins Halbfinale zu finden. Nach sechs Minuten „Bonus“ war schließlich Schluss – Tarforst flog aus dem Rheinlandpokal und kann nun voll und ganz die Konzentration auf die Liga richten, die für den FSV schon gleich am Sonntag (16. März) mit einem schweren Auswärtsspiel um 15:00 Uhr beim Tabellenführer SG 2000 Mülheim-Kärlich wieder in die Vollen geht. Neben dem Pokalaus kassierte Julian Schmitz zudem kurz vor Ende auch noch eine gelb/rote Karte aufgrund einer verbalen Äußerung in Richtung des Schiedsrichters und wurde des Platzes verwiesen.
„Definitiv denke ich, dass wir das Spiel schon in der ersten Halbzeit verloren haben, wo wir einiges haben vermissen lassen, um letztendlich ins Halbfinale zu kommen. Die Zweikampfpräsenz war nicht vorhanden gewesen – zudem hat uns auch heute die Passqualität gefehlt. Wir haben zu viele unnötige und unerklärliche Abspielfehler gehabt, was wir eigentlich viel besser können. Grob gesagt: Wir kamen im ersten Durchgang überhaupt nicht ins Spiel. Etwas besser wurde es nach der Pause – wobei wir vor dem Tor weiterhin nicht zwingend genug agierten. Mit solch einer Leistung reicht es dann auch nicht, ins Halbfinale einzuziehen“, betont Cheftrainer Patrick Zöllner. AM
Spiel-Infos
So spielte der FSV Trier-Tarforst: M. Neumann – Quint (87. Witz) – Schmitz – Schuch (75. Böhme) – Arnold – Finsterwalder (46. Weirich) – Heitkötter (75. Schneemilch) – Suder (87. Müller-Adams) – Hannappel – Kiesewetter – Gouverneur
Tore: 0:1 (44. Müller)
Schiedsrichter: Alexander Müller
Besondere Vorkommnisse: Gelb/rote Karte für Julian Schmitz (95.)
Zuschauer: 150