
Beim Tabellenführer aus Mülheim-Kärlich gab es am Sonntag für Fußball-Rheinlandligist FSV Trier-Tarforst nichts zu holen, der trotz „Kampf“ am Ende dem Liga-Primus deutlich mit 0:4 unterlag.
Es sind genau die Spiele, die man gerade nach einem bitteren Pokalaus vor wenigen Tagen nicht gebrauchen kann. Zwar hatten die Trierer Höhenkicker im Hause des Liga-Primus reichlich Motivation auf der Stirn kleben – dennoch war die SG 2000 auch im Rückspiel eine Nummer zu groß für den Tarforster Tross. Somit blieb es eine „Kaffeefahrt“ bei bestem Wetter – nicht mehr und nicht weniger. Ohne Punkte ging es schließlich zurück in die Heimat – wohlwissend, dass nun die nächsten drei Spiele von großer Bedeutung sein dürften, denn immerhin schielt man fast täglich auf die eigene Tabellensituation.
Luft holen ist derzeit im Lager des FSV schwierig. Eine englische Woche jagt die nächste – der Terminkalender ist voll. Und dennoch betraten die Trierer Höhenkicker das linke Rheinufer mit einer sympathischen Portion Optimismus. Man wollte überraschen – mithalten und zumindest spielerisch überzeugen. Die Überraschung blieb aus – die Punkte blieben beim Spitzenreiter liegen.
Das Spiel begann bei bestem Wetter gleich mit einem Nackenschlag für die Gäste – die bereits nach sechs Minuten durch einen Treffer von Hendrik Hillen im Hintertreffen lagen (6.). Zwar roch jenes Tor zum 1:0 leicht nach Abseits – doch der Treffer zählte, ganz zur Freude der SG 2000. Tarforst tat sich enorm schwer – und das in allen Bereichen. Mülheim-Kärlich spielte clever – keck und stark. Fußballerisch betrachtet eine Nummer zu groß für den FSV, der schließlich vier Minuten später einen weiteren Gegentreffer verkraften musste, als Pascal Steinmetz zum 2:0 aus Sicht der Hausherren vollstreckte (10.). Mülheim-Kärlich untermalte die eigene Stärke nun in fast jeder Aktion – während Tarforst kaum noch über die Mittellinie hinaus kam. Man taumelte und verteidigte unter einem sehr großen Druck und konnte offensiv rein gar nichts ausrichten. Immerhin der erste Torschuss des FSV nach einer guten halben Stunde durch Luca Quint – wobei der Ball frech ausgedrückt wohl am „Deutschen Eck“ niederging (33.). Die SG 2000 stürmte nun im Minutentakt. Viel Dusel – Glück und Luca Merling zwischen den Pfosten des FSV, der im weiteren Verlauf gute Abschlüsse der Gastgeber noch vereiteln konnte.










Nach der Pause wirkte die Elf vom Trierer Berg nun ein wenig wacher – auch offensiv. So kam auch die erste gute Chance des FSV zum Zug – als ein Freistoß von Moritz Hannappel nur knapp von Nico Neumann via Kopf verfehlt wurde (49.). Einen Hauch später versuchte auch Dustin Knürr sein Glück – aber sein Abschluss von rechtsaußen küsste nur die Latte (53.). Doch das Lebenszeichen der Tarforster, was zunächst die Hoffnung weckte, hielt nur eine knappe Viertelstunde an – erst dann häuften sich wieder grobe Fehler und die eiserne Dominanz des Gegners. Zwanzig Minuten vor Schluss erhöhten die Gastgeber wieder durch Steinmetz auf 3:0 und sorgten schließlich für eine Art Vorentscheidung vor gut 210 Zuschauern (70.). Aber Mülheim-Kärlich durfte noch einmal jubeln. Zehn Minuten vor dem Abpfiff, den wohl viele im FSV-Dress herbeigesehnt haben, traf Paul Platzek für seine Truppe aus Mülheim-Kärlich, der mit dem finalen 4:0 für einen unterm Strich verdienten Endstand sorgte (80.). Alles in allem ein „Trainingsspielchen“ für den Tabellenführer aus Mülheim-Kärlich, der mit dem deutlichen Sieg über Tarforst immerhin die Dominanz an der Spitze der Fußball-Rheinlandliga festigen konnte.
„Wir müssen heute neidlos anerkennen, dass wir gegen einen überlegenen Gegner auch in der Höhe verdient verloren haben. Mülheim-Kärlich war in allen Belangen eine Klasse besser, und damit müssen wir uns einfach abfinden. Am besten hat mir aber die erste Viertelstunde nach der Pause-, gefallen – wo wir ein kleines Stück mehr Zugriff im Spiel hatten. Mit dem 4:0 sind wir letztendlich aber noch gut bedient und müssen uns nun schütteln und den Blick wieder nach vorne richten. Die nächsten beiden Spiele werden für uns enorm wichtig sein“, betont Cheftrainer Patrick Zöllner, dessen Mannschaft nun mit 22 Punkten weiterhin den ersten Nichtabstiegsplatz der Rheinlandliga markiert. Nächstes Spiel ist nun bereits am kommenden Mittwoch (19. März) um 19:30 Uhr zuhause gegen die SG Hochwald/Zerf. AM
Spiel-Infos
So spielte der FSV Trier-Tarforst: Merling – Quint – Schmitz – Arnold (80. Gouverneur) – Suder (46. Knürr) – Stüber (46. N. Neumann) – Hannappel – Kiesewetter – Hommes – Müller-Adams (63. Finsterwalder) – Weirich
Tore: 0:1 (6. Hilles) – 0:2 (10. Steinmetz) – 0:3 (70. Steinmetz) – 0:4 (80. Platzek)
Schiedsrichter: Christian Baum
Zuschauer: 210