Wenn die guten Ideen fehlen und die Fehlpassquote dominiert, verliert man im Fußball oftmals Spiele. Fußball-Rheinlandligist FSV Trier-Tarforst trug am späten Mittwochabend genau solch ein Resultat über die Zeit – nachdem man das Lokalderby zuhause gegen den FC Bitburg mit 1:2 verloren hatte.

Am Ende skandierten die Bierstädter „Derbysieger“ – während Tarforst schmollend und mit hängenden Köpfen vom Platz ging. Der Stachel sitzt tief – und dennoch gewann der FCB alles, nur nicht unverdient. Von Anfang an agierten die Gäste spritziger – auch wenn die erste Chance des Spiels den Gastgebern gehörte, als Luis Böhme nach einem Zuspiel von Elias Heitkötter nur haarscharf das Bitburger Tor verfehlte (1.). Jene gute Möglichkeit blieb aber zunächst einsam in der Statistik zurück. Alle weiteren Aktionen des FSV waren zu ungenau – zu harmlos und am Ende ein Schuss ins Leere. Bitburg dagegen stand sicher und kompakt – lauerte mit allen Sinnen und machte es dem FSV enorm schwer. Nach zwanzig Minuten konnte sich der FCB schließlich belohnen – als Philippe Kusch nach einem starken Zuspiel über die Außenbahn goldrichtig stand und den Ball frei vor dem Tor ins FSV-Gehäuse unterbringen konnte (20.). Bitburg kontrollierte nun die Partie komplett. Ein „Hallo-wach-Effekt“ der Hausherren blieb aus – stattdessen drehte der Fehlerteufel weiterhin seine Kreise über dem Trimmelter Hof. Erst nach einer guten halben Stunde gelang den Trierer Höhenkickern mal wieder ein guter Angriff – der letztendlich auch belohnt wurde, als Luca Herrig zum 1:1-Ausgleich aufdrehte (37.). Kurz darauf schrammte Bitburg dann an einer erneuten Führung vorbei – Retter in der Not war Schlussmann Luca Merling, der immerhin einen weiteren Gegentreffer im ersten Abschnitt des Spiels verhinderte (38.).

Nach der Pause wurde es aber erneut bitter und schmerzhaft im Trikot des FSV. Ein Kaltstart zum Wiederanpfiff und die 2:1-Führung für Bitburg. Der nach der Halbzeit eingewechselte Michael Hensel kam, sah und traf Tarforst mitten ins Fußballerherz (48.). Die erneute Führung für seinen FCB – gefolgt von einem lautstarken Jubel. Man musste an diesem Abend kein Fußballexperte sein, um zu sehen, dass Bitburg in allen Bereichen mehr investierte. Die guten Ideen im Dress der Gastgeber lagen fern. Immerhin trug man Glück und Dusel über den Platz – als Bitburg weitere gute Torchancen im Sande verlaufen ließ. Augenscheinlich rackerte sich Tarforst jedoch im Endspurt ab. Der Wille war da – wenn auch ohne Lohn, köpfte so auch Felix Stüber die allerletzte Tarforster Möglichkeit knapp übers Tor, die zuvor stark von Nico Neumann in Szene gesetzt worden war (95.). Acht Minuten gab der Schiedsrichter insgesamt zum Bonus frei. Ein Tor allerdings blieb aus – stattdessen hagelte es eine gelb/rote Karte für Bitburgs Trainer Fabian Ewertz, der dem Unparteiischen wohl zu lautstark agierte. Mit dem Schlusspfiff machte Bitburg schließlich den Derbysieg dingfest. Stark gekämpft – zweimal getroffen und am Ende auch verdient drei Punkte in der Tasche.
„Leider packen wir es nicht, zwei gute Spiele hintereinander abzuliefern. Immer nach einem guten Spiel folgt meist ein Rückschlag. Wir sind auch sehr schleppend in die Partie gekommen – was gerade für unsere Heimspiele sehr untypisch ist. Der richtige Zug und eine gute Passqualität haben uns zweifelsfrei gefehlt. Zudem fehlten uns auch in der Tat die guten Ideen sowie eine gute Spielstruktur. Mit so einer Leistung reicht es dann nicht, solch ein Heimspiel zu gewinnen“, untermauert Co-Trainer Sven Haubrich, dessen Mannschaft schon am kommenden Samstag (05. April) um 16:00 Uhr beim Tabellenletzten SG Malberg antreten muss. AM
Spiel-Infos
So spielte der FSV Trier-Tarforst: Merling – Quint (73. Finsterwalder) – Schmitz – Herrig (73. Schuch) – Böhme (57. N. Neumann) – Arnold – Heitkötter (73. Schneemilch) – Suder – Hannappel – Kiesewetter (80. Stüber) – Hommes
Tore: 0:1 (20. Kusch) – 1:1 (38. Herrig) – 1:2 (48. Hensel)
Schiedsrichter: Niclas Berg
Zuschauer: 222