• Beitrags-Kategorie:Fußball
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Rechnerisch ist zwar noch „alles“ möglich – doch in der eigenen Hand hat es der FSV Trier-Tarforst nicht mehr. Die Blicke auf der Trierer Höhe richtet man nun in der Tabelle nach oben – genauer gesagt nach Linz und besonders nach Wissen. Gewinnt der VfB Wissen – der weiterhin mit 35 Punkten den ersten sicheren Platz der Rheinlandliga innehat – aus drei Spielen nur eine Partie, so wäre der FSV auch rechnerisch abgestiegen. Die letzte Hoffnung jedoch – wenn auch winzig klein, möchte man auf dem Trierer Berg – aber noch nicht endgültig begraben. Sechs Punkte stehen noch aus – die man nun auf alle Fälle in der eigenen Tasche haben muss.

Die Erwartungen am Schweicher Winzerkeller waren groß. Gewinnen wollte man mit allen Mitteln – am Ende jedoch kullerten die Tränen nach einem 1:3 aus Sicht des FSV. Das kollektive Schweigen war groß – nicht nur bei Spielern, Trainern und Vereinsverantwortlichen, sondern auch beim Tarforster Anhang, der mit rund 250 Zuschauern in der Stube der Mosella vertreten war. So richtig fassen konnte es kaum einer. Man schaute sich sprachlos an und kämpfte mit den Tränen. Aufgeben möchte man sich aber noch nicht – immerhin bot man im ersten Durchgang eine starke Leistung, die man allerdings nach der Pause im Trikot der Gäste vermissen ließ.

Die Partie vor gut 600 Zuschauern begann stark – wenn auch mit dem besseren Start der Gastgeber, die bereits nach einer Viertelstunde dank eines direkt verwandelten Freistoßes durch Nico Schäfer mit 1:0 in Führung gingen (15.). Die Mosella lag in Front – wenn auch unsicher. Tarforst spielte druckvoll – gute Aktionen Richtung Tor, doch bislang ohne großen Nutzen. Die Schweicher standen gut und sicher und ließen wenig zu. Erst nach gut zwanzig Minuten fanden die Gäste aus Tarforst ein Schlupfloch Richtung Glück – als Luca Herrig nach einer zuvor starken Einleitung über Florian Weirich und Noah Schuch zum 1:1-Ausgleich aufdrehte (23.). Die Gäste waren nun in allen Bereichen hellwach und spielten weiterhin mit Elan und Leidenschaft. Immer wieder gute Spielzüge von Moritz Hannappel, der nicht nur für starke Solo-Aktionen verantwortlich war, sondern vielmehr auch den Spielaufbau gekonnt dirigierte. Kurz vor der Pause ging Schweich allerdings erneut in Führung. Schuld war ein grober Ballverlust über mehrere Stationen – den Levi Agbor schließlich eiskalt bestrafte und zum 2:1 vollstreckte (45.).

Nach Wiederanpfiff stellte der FSV nun auf zwei Positionen um. Auch Spielmacher Hannappel musste wegen Oberschenkelproblemen raus – was dann auch im spielerischen Sinne an vielen Ecken des Tarforster Spiels deutlich wurde. Dem FSV gelang nicht mehr viel. Die guten Ideen im Vorwärtsgang fehlten und Schweich wirkte bissiger und fußballerisch einen Tick besser. Die Mosella spielte es clever herunter. Tarforst tat sich schwer und die Zeit wurde nun der größte Gegner. Die Uhr tickte gegen Tarforst. Zudem hatten die Trierer Höhenkicker nun oftmals großen Dusel – Schweich war nun kurz vor dem dritten Treffer, der den Hausherren aber einfach nicht gelingen wollte. Beste Chance war zudem ein Lattentreffer via Kopf. So musste auch Routinier Florian Weirich – zuvor in der Abwehr stark aktiv – nun auch vorne aushelfen. Tarforst setzte nun alles auf eine Karte – auch die folgenden Wechsel dienten nur der Offensive. Harakiri – oder besser gesagt: alles oder nichts. Mehr Taktik war im Trikot des FSV nicht mehr möglich. Der Endspurt gehörte Tarforst. Man wollte den Ausgleich und hätte diesen auch fast erzielt. Gute Chancen von Benjamin Arnold und Felix Stüber blieben leider unbelohnt. Sportlich lagen die Nerven der Gäste nun völlig blank. Die Fouls – meist der Kategorie Frust geschuldet – häuften sich und selbst die beiden Trainerbänke schenkten sich keine netten Worte. In der Nachspielzeit kassierte Elias Hansjosten zudem wegen Meckerns den gelb/roten Karton – einen Hauch später machte die in Unterzahl spielende Mosella allerdings den Derbysieg perfekt, als Marc Pitsch einen Foulelfmeter eiskalt zum 3:1 verwandelte (96.).

Tarforst war geschlagen und das weit aus mehr als nur mit einem blauen Auge. Eine Derbyniederlage mit weitreichenden Folgen – war selbst Co-Trainer Sven Haubrich nach Abpfiff sprachlos und enttäuscht zugleich: „Erst einmal ist es schwierig, so eine Situation in Worte zu fassen – da es für uns schon eine sehr bittere Niederlage ist, nicht nur für uns als Team, sondern viel mehr auch für den gesamten Verein. Dieses Spiel ist ein Spiegelbild der gesamten Saison. Grundsätzlich haben wir ja gute Ansätze – auch was das Spielerische betrifft. Gerade in der ersten Halbzeit gefiel mir unser Spiel sehr gut – wobei uns dann wieder grobe Fehler letztendlich das Genick gebrochen haben. Wir machen es den Gegnern einfach viel zu leicht, Tore zu schießen. Nach der Pause hat mir dann auch der spielerische Glanz aus dem ersten Durchgang gefehlt – auch wenn wir gegen Ende noch einmal alles versucht haben, zurück ins Spiel zu finden. Ich werde mir nun am Sonntag noch einmal die Tabelle in Ruhe ansehen, und solange es rechnerisch noch möglich ist, werden wir natürlich mit aller Kraft weitermachen. Aber den ganz großen Glauben habe ich leider nicht mehr.“ Weiter geht es für den FSV nun am Samstag in einer Woche (17. Mai) – wenn man dann im letzten Heimspiel der Saison um 17:30 Uhr die SG Westerburg empfängt. AM

Spiel-Infos

So spielte der FSV Trier-Tarforst: Merling – Quint (80. Böhme) – Schuch – Herrig (84. Müller-Adams) – Arnold – N. Neumann – Heitkötter – Suder (84. Stüber) – Hannappel (46. Knürr) – Hommes (46. Gouverneur) – Weirich

Tore: 0:1 (15. Schäfer) – 1:1 (23. Herrig) – 1:2 (45. Agbor) – 1:3 (95. Pitsch/Foulelfmeter)

Schiedsrichter: Paul Volk

Zuschauer: 600

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