Am Ende war es ein Heimsieg ohne Mehrwert. Leise sagt man Tschüss auf der Trierer Höhe – nach 15 Jahren Rheinlandliga in Folge ist spätestens seit dem 3:1-Sieg des VfB Linz der Tarforster Abstieg in die Bezirksliga West besiegelt. Zum Abschluss in eigener Stube ließen es die Tarforster aber noch einmal krachen und gewannen am frühen Samstagabend ihr letztes Heimspiel der Saison gegen den Vorletzten SG Westerburg mit 4:1. Kommenden Sonntag (25. Mai) um 15:30 Uhr steigt nun das Saisonfinale ohne Spannung – wenn man dann am letzten Spieltag beim VfB Linz aufläuft.

Schon unter der Woche war die Stimmung im Lager des FSV mehr als nur getrübt. Das 1:3 in Schweich hinterließ Spuren – und trotzdem wahrte man immer noch eine kleine Chance, die aber spätestens im Hier und Jetzt auch der Geschichte angehört. „Man hat schon sehr unter der Woche gemerkt, dass diese Situation sehr wehtut. Am Dienstag und am Mittwoch war die Moral meiner Spieler weit unten. Am Freitag konnten wir doch noch ein bisschen Zuversicht ausstrahlen und haben uns fest vorgenommen, dass wir gegen Westerburg noch einmal alles geben werden und uns vor dem eigenen Publikum mit einem Sieg verabschieden wollen. Ebenso hat Nico Neumann auch für die Bezirksliga West am Freitag seine Zusage gegeben und auch diese tolle Nachricht hat in der Mannschaft noch einmal die Motivation aufkochen lassen“, erklärt Co-Trainer Sven Haubrich.
Ein finaler Heimsieg war das Ziel und genau den hat man im Trikot des FSV vor rund 88 Zuschauern auch erreicht. Spielerisch war es eine gute Leistung der Gastgeber – die allerdings einem relativ harmlosen Gegner gegenüberstanden. Für Westerburg ging es schon im Vorfeld um nichts mehr – der Vorletzte musste sich schon Wochen zuvor mit dem Abstieg anfreunden. Und so glich die Partie einem lauen Sommerkick – da auch die große Fußballkunst in beiden Trikots ausblieb. Nach fünf Minuten eröffneten die Tarforster immerhin den Torreigen Richtung Führung – als eine Flanke von Nico Neumann in den Lauf von Dustin Knürr gespielt wurde, der anschließend das runde Leder nur noch eiskalt ins Tor der SG Westerburg zum 1:0 vollstrecken musste (5.). Einen Hauch später erhöhte Tarforst sogar auf 2:0 (16.) – dieses Mal machte es Neumann selbst mit einem starken und strammen Flachschuss. Fußballerisch hatte man quasi alles im Griff und hatte nach einer knappen halben Stunde sogar das dritte Tor via Foulelfmeter auf dem Fuß, den allerdings Elias Heitkötter nur an den Innenpfosten lenkte (27.). Besser machte es aber dann Casper Suder aus dem Spiel heraus – der den Ball drei Minuten später zum 3:0 über die gegnerische Torlinie drückte (30.). Kurz vor der Pause verkürzte Westerburg allerdings auf 1:3 (41.) – der Grund war ein gut platzierter Freistoß, den David Gläser ins Tarforster Tor hineinlenkte.
Nach der Pause passierte nicht mehr viel. Beide Teams spielten die Partie mit „Testspiel-Charakter“ herunter – eine Viertelstunde vor Schluss sogar mit Erfolg, als Tarforst dank Neumann auf 4:1 erhöhte (75). Dieses Tor diente somit auch als Endstand nach einem Spiel ohne Mehrwert und Spannung, dafür aber mit fünf Toren und einem Gewinner aus Trier-Tarforst, wenn auch trotz Sieg mit einem weinenden Auge. „Wir haben uns heute vorgenommen, uns im eigenen Wohnzimmer erfolgreich zu verabschieden, und ich finde, das ist uns auch gut gelungen. Ich habe meinen Jungs im Vorfeld gesagt, dass sie mit Spielfreude ihrer Leidenschaft nachkommen sollen, und unterm Strich betrachtet fand ich unseren Auftritt gut. Sicherlich war auch der ein oder andere Schönheitsfehler dabei – doch im Endeffekt spielten wir dieses Spiel gut über die Zeit und haben auch verdient in der Höhe gewonnen“, ergänzt Haubrich abschließend, der nun mit seiner Mannschaft auch in Linz erfolgreich bestehen möchte. AM
Spiel-Infos
So spielte der FSV Trier-Tarforst: M. Neumann – Quint – Herrig – N. Neumann – Heitkötter (80. Lienou) – Suder (77. Schuch) – Knürr (60. Reh) – Hannappel (60. Arnold) – Gouverneur – Müller-Adams (57. Stüber) – Weirich
Tore: 1:0 (5. Knürr) – 2:0 (17. N. Neumann) – 3:0 (30. Suder) – 1:3 (41. Gläser) – 4:1 (75. N. Neumann)
Schiedsrichter: Marlon Manderfeld
Zuschauer: 88