André Mergener

André Mergener

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Sie ist die Zukunft jedes Vereins. Egal ob klein – oder heranwachsend, die Nachwuchsschmiede ruht auf einer hohen Bedeutung. Auch beim FSV Trier-Tarforst ist man auch 2023 stolz auf eine funktionierende Jugendabteilung – die auch in diesem Jahr viele Erfolge zu verbuchen hatte. Tolle Momente – die beim FSV heuer sogar in die vereinseigenen Geschichtsbücher eingingen, Trainerinnen und Trainer mit Herzblut und Knowhow sowie viele Jugendspielerinnen und Spieler, die reichlich Talent und Spaß untermauern. Zum Jahresende sprachen wir mit Jugendleiter Steffen Hilmer über das Vergangene – sowie Ziele und Erwartungen einer Talentschmiede, die weit aus mehr als nur einen guten und stolzen Ruf besitzt.

Ein Jahr voller Erfolge – Emotionen und einer tollen Entwicklung. Wie blickst du auf das FSV-Jugendjahr 2023 zurück?

Steffen Hilmer: Das erste Halbjahr war im Jugendbereich sehr erfolgreich und gekrönt von 2 Aufstiegen – die direkte Rückkehr der D1 in die Rheinlandliga sowie der erstmalige Aufstieg in die B-Jugend Regionalliga. Dies sind super Erfolge und eine tolle Belohnung für die Arbeit aller in den letzten Jahren! Die zweite Jahreshälfte ist aber dann sehr schwierig angelaufen, denn die neuen Aufgaben stellen uns vor große Herausforderungen und Hürden, die wir noch zu meistern haben. Dennoch – der Stolz auf das Erreichte in 2023 ist immens! 

Wurden alle Ziele und Erwartungen deiner Meinung nach erfüllt?

Steffen Hilmer: Aus dem Bauch heraus würde ich sagen: Ganz klar! Herausragende Erfolge sind immer ein positives Zeichen. Auch die Anzahl an Mannschaften und aktiven Jugendspielern steigt weiter und stetig an – was aber auch gleichzeitig ein Problem mit sich bringt – hier haben wir schlichtweg zu wenig Kapazitäten. Im Bereich der F-Jugend fahren wir mit unserem Konzept sehr gut, die Mannschaften in den Jahrgängen vorerst nicht klar zu trennen und die neue Spielform im Kinderfußball wird immer besser angenommen. Im Aufbaubereich läuft es im Moment nicht ganz so rund, hier müssen wir schauen, welche Stellschrauben wir für die Zukunft drehen und wie wir uns hier anders ausrichten. Ein tolles Angebot haben wir mit einer Art Fördertraining in der E-Jugend geschaffen: Ein mannschaftsübergreifendes, freiwilliges Training für alle Kinder, die noch mehr Zeit am Ball verbringen wollen. Wir haben viele gesteckte Ziele erreicht und Erwartungen erfüllt – aber die nächsten Aufgaben stehen bereit und wir werden wieder einige Kraft aufwenden, um dies zu erreichen. Hier müssen wir vor allem zwischen den tabellarischen und entwicklungstechnischen Situationen stark differenzieren und diese oftmals gesondert betrachten.

Den wohl größten Erfolg landete in diesem Jahr wohl zweifelsohne die B1 mit dem Aufstieg in die Regionalliga. Mit welchen Gefühlen hast du diesen Tag noch in Erinnerung?

Steffen Hilmer: Absolut – ein Erfolg der intern und extern zurecht für Aufsehen gesorgt hat! Natürlich waren und sind wir hierauf sehr stolz. Ganz besonders hat es mich für die Jungs aus dem 2006er Jahrgang gefreut, welche ja im Jahr zuvor im letzten Spiel knapp am Aufstieg gescheitert sind. Es war gerade für sie toll, dieses Erlebnis in einem erneuten Entscheidungsspiel um den Aufstieg positiv zu gestalten. Die Trainer haben auch extrem viel Herzblut und Zeit in die Saison gesteckt, was bei der zusätzlichen Belastung mit Job bzw. Ausbildung alles andere als selbstverständlich war. Entsprechend war es auch einfach eine Belohnung der harten Arbeit in der Saison und in den Jahren davor. 

Die Regionalliga selbst ist aber dennoch sportlich wohl eine Nummer zu groß für die B1. Drei Punkte und der letzte Platz stehen zur Winterpause geschrieben. War es mit Blick zurück die richtige Entscheidung den Aufstieg und die neue Liga anzugehen?

Steffen Hilmer: Ja, die Entscheidung hochzugehen war die Richtige! Ich kann verstehen, dass es vielleicht von dem Einen oder Anderen anders gesehen wird – aber diese Herausforderung und vor allem Erfahrung wollten wir niemandem nehmen, gerade weil auch viele Spieler aus dem Jahrgang 2007 und das Trainerteam bereits am Aufstieg beteiligt waren. Toll ist doch vor allem, dass wir gegen große Namen wie Mainz 05 oder den 1. FC Kaiserslautern spielen dürfen und auch hier teilweise richtig gute Leistungen zeigen konnten. Leider fehlte uns oft in den Spielen gegen die direkten Konkurrenten das Quäntchen Glück, vielleicht war auch das ein oder andere Mal die eigene Erwartung zu hoch und man trat ein wenig blockiert auf. Aber insgesamt machen es alle Beteiligten gut und wir sind guter Dinge, in der Rückrunde eine zweistellige Punktzahl zu erreichen. Wir würden die Entscheidung pro Aufstieg – stand heute – nochmal so treffen.

Auch im kommenden Jahr will man in der Jugend viel bewegen. Wo liegen die Ziele und Erwartungen?

Steffen Hilmer: Es ist bereits eine große Herausforderung, das aktuelle Level zu halten. Wir wollen aber dennoch nicht nur verwalten, sondern uns weiterentwickeln. Ein Ziel ist es, unser insgesamt sehr junges Trainerteam der Jugend weiterzuentwickeln. Ein erster Schritt ist auf jeden Fall die Anmeldung von 8 Trainern für den Basiscoach-Lehrgang zu Beginn des Jahres. Dann möchten wir 2024 unsere Trainer noch besser auf die jeweilige Altersstufe, in der sie tätig sind, vorbereiten und begleiten. Ein Ziel ist es, gerade bei den Jüngsten eine noch breitere Basis zu stellen. Wir haben sehr viele engagierte und gute Trainer*innen, ich sehe es in unserer Pflicht, ihnen mehr Hilfestellungen zu geben als zuletzt – auch wenn dies zeitlich sehr schwer umzusetzen ist. Wir möchten möglichst schnell in der C-Jugend die Rheinlandliga halten und mit der D-Jugend mit einem positiven Start auch nochmal Kontakt an die anderen Teams knüpfen, auch hier wäre der Klassenerhalt schön und auch realistisch.  

Mit dem eigenen Konzept und einem sehr guten Ruf – schlug und schlägt der FSV auch weiterhin namhafte Wellen junge Talente zu fördern. Wie möchte man mehr Kinder und Jugendliche begeistern für den FSV zu spielen? Sind Sichtungseinheiten geplant und wie gut ist man noch mit Eintracht-Trier vernetzt, wo man ja eine Kooperation pflegt?

Steffen Hilmer: Grundsätzlich, wie bereits angedeutet, können wir uns was die Anzahl an Kindern und Jugendlichen angeht, gar nicht beklagen. Vielmehr müssen wir aufpassen, dass die Anzahl nicht zu groß wird und wir nicht mehr allen gerecht werden können. Grundsätzlich werden wir auch für den Leistungsbereich wieder Sichtungseinheiten anbieten und ausschreiben, möchten aber auch weiterhin dahin kommen, nicht auf externe Neuzugänge angewiesen zu sein, um unsere sportlichen Ziele zu erreichen. Mit Eintracht Trier sind wir in einem regelmäßigen Austausch und konnten hierdurch sowohl im Sommer als auch nun in Winter ein paar gute Talente zu uns bekommen. Hierbei liegt der Fokus immer auf ehemaligen Spielern von uns oder Spieler, die aus unserer näheren Region kommen. Für das Jahr 2024 wollen wir die Kooperation weiter forcieren, im Fokus liegt hier vor allem der untere Bereich, in dem wir dann gemeinsam die Weiterbildung der Trainer angehen möchten. Auch hier immer alles eine Frage der zeitlichen Möglichkeiten – wir möchten unsere ehrenamtlichen Trainer auf gar keinen Fall überlasten und überfrachten.

An dieser Stelle möchte ich mich bei dem gesamten Trainer- und Organisationsteam ganz herzlich bedanken! Wir haben ein sehr erfolgreiches Jahr hinter uns, wozu alle ihren Anteil beigetragen haben. Um nochmal die Worte unseres 1. Vorsitzenden Werner Gorges vom Neujahrsempfang aufzugreifen: „Alleine können wir so wenig erreichen, gemeinsam können wir so viel erreichen“ – diese Worte wurden von uns im Jahr 2023 auf sehr vielen Ebenen gelebt.

Okay Steffen – ich danke dir für das Interview und wünsche dir weiterhin alles Gute und viel Erfolg!

Steffen Hilmer: Danke!


 Jahresrückblick 2023


 

Thomas Kempny sportlich Fotor

Ein großer Umbruch im Sommer diesen Jahres – angefangen von Entwicklung bis hin zu einem möglichen Abstiegskampf. Fußball-Rheinlandligist FSV Trier-Tarforst hatte in der ersten Saisonhälfte der laufenden Runde viele Facetten der fußballerischen (Un)Zufriedenheit. Höhen – aber auch Tiefen, musste man sich aber nun auch mit zwei Niederlagen in Folge in die Winterpause verabschieden. In der Tabelle selbst belegen die Tarforster mit 22 Punkten Platz dreizehn. Wir sprachen nun mit Fußball-Abteilungsleiter Thomas Kempny über die zurückliegenden Monate des Rheinlandliga-Dinos von der Trierer Höhe – der nicht nur vor einer enorm schweren Restsaison steht, sondern auch einen möglichen Abstiegskampf wenn möglichen umgehen will.

Hallo Thomas! Die große Fluktuation zum Ende der Vorsaison trug ihre Schatten auch auf die laufende Runde über. Allen war bewusst das es schwer werden wird – ein großer Umbruch stand an. Nun ist die erste Hälfte in der Rheinlandliga absolviert – und sportlich lief nicht alles rund. Zur Winterpause hin belegen wir demnach mit 22 Punkten den 13. Platz. Wie beäugst du den Verlauf dieser ersten Saisonhälfte?

Thomas Kempny: Hallo Andre, die Fluktuation war abzusehen, allerdings das dann alle fast zeitgleich, aus meist privaten Gründen aufhören oder kürzertreten ist wie man sieht, nicht einfach zu kompensieren. Mit der Punkteausbeute können wir nach den Spielverläufen nicht zufrieden sein. Worüber wir hingegen sehr zufrieden sind, ist wie schnell sich die vielen A-Jugendlichen aus den eigenen Reihen und die weiteren Neuzugänge in der Mannschaft und im Verein integriert haben. Das ist nicht selbstverständlich.

Welche Entwicklung bzw. Fortschritt siehst du trotz des Umbruchs und dem Aufbau einer fast neuen Mannschaft?

Thomas Kempny: Die Entwicklung der gerade benannten Jugendspieler, ist für mich beeindruckend, sie wirken sehr souverän und selbstsicher, entscheiden zum Teil sogar schon Spiele. Das ist ja das, worauf jeder Verein mit einer Jugendabteilung pocht und hinarbeitet. Hierauf sind wir sehr stolz.

Die größten Probleme sind deiner Meinung nach wo zuhause?

Thomas Kempny: Zum einen fehlt vielen jungen Spielern einfach noch die gewisse Erfahrung in mancher Situation, diese führt vereinzelt zu Fehlern, die bestraft werden und Punkte kosten. Zum anderen haben wir leider wieder mit vielen Langzeitverletzen zu kämpfen, die zum Teil noch kein einziges Spiel in der Hinrunde absolvieren konnten. Aber wir sind nach wie vor zuversichtlich.

Der Tabellenkeller grüßt – und auch die Abstiegszone ist nicht mehr weit. Muss sich der FSV in der zweiten Hälfte auf einen harten Abstiegskampf einstellen – was denkst du?

Thomas Kempny: Das kann in der starken Rheinlandliga durchaus sein. Wir waren uns bereits vor Saisonbeginn darüber im Klaren, wie schwer es in der Liga, mit den Mannschaften und einer neu formierten Truppe, wird. Wir müssen gut aus der Pause kommen und wichtige Punkte einfahren. Ich bin aber sehr optimistisch das wir am Ende im gesunden Mittelfeld landen. Ich glaube an die Mannschaft!

Was ist nötig, um gut aus der Winterpause zu kommen – welche Erwartungen hast du, eventuell auch Neuzugänge ein Thema?

Thomas Kempny: Die Belastung ist für viele Spieler hoch gewesen, gerade auch, weil wir mit vielen Verletzen zu tun haben. Die Spieler müssen in der Pause jetzt Kraft tanken und wir müssen hoffen, dass der ein oder andere Spieler wieder aus der Verletzung zurückkehrt. Zum Thema Neuzugänge kann ich sagen – dass wir mit einem Spieler zur Winterpause schon fix sind. Weitere Gespräche laufen – doch ob diese schon in dieser Transferphase zum Ende kommen steht derweil noch aus.

Alles in allem blickt der Fußball in Tarforst aber nach wie vor eine erfolgreiche Sprache. Erste – Zweite und auch Jugendbereich. Grob zusammengefasst ist das Jahr für die gesamte Fußballabteilung wie zu bewerten?

Thomas Kempny: Wir können auf die meisten Sachen positiv zurückblicken, dass ist erfreulich. Natürlich sind unsere Ansprüche an uns selbst hoch und nicht immer in der Kürze der Zeit umzusetzen aber mit vielen war zu rechnen. Sei es der Verlauf der B- Jugend in der Regionalliga, diesen Erfolg aus der Vorsaison gilt es zu genießen und an Erfahrung zu gewinnen. Unsere beiden A-Jugend Mannschaften feierten bereits wichtige Erfolge, nicht zuletzt der Erfolg mit unsere zweiten A-Jugend Mannschaft im Pokal gegen den Regionalisten von Eintracht Trier. Die zweite Mannschaft hat mit vielen jungen Spielern noch Luft nach oben, da gilt es den Klassenerhalt zu sichern, die Stimmung in der Mannschaft und dem Trainerteam spricht aber dafür, dass das klappt! Über die Situation in der ersten Mannschaft habe ich bereits berichtet, auch hier geht es darum schnellstmöglich, die 40 Punkte Marke zu erreichen. Unter dem Strich möchte ich das Jahr 2023 aus der Abteilung Fußball als ein Jahr der Erfahrung bewerten. Wir haben viele junge talentierte Spieler und Trainer, die uns in der Zukunft viel Freude bereiten werden. Vielen Dank und schöne Feiertage Andre. Bis bald. 

Danke – dass wünsche ich dir und deiner Familie auch!


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Die Schwere dieser Saison war allen im Vorfeld schon bewusst. Große Wellen schlagen vermeiden – stattdessen Schritt für Schritt ein Team formen, dass die Konkurrenzfähigkeit in der Kreisliga-A Trier/Saarburg sportlich erfüllt. Tarforsts Zweitvertretung blickt demnach mit gemischten Gefühlen zurück – wo man mit erst vierzehn Punkten auf dem ersten Abstiegsplatz der Liga in die Winterpause schreiten konnte. Vieles lief nicht rund – einiges dagegen aber gefiel. Ein Rauf und Runter der sportlichen Gefühle – stehen die Trierer Höhenkicker nicht nur vor einer enorm schweren Restsaison, sondern auch vor einer Wintervorbereitung, die an Arbeit mächtig gefüllt sein dürfte. Man will schließlich gut aus der Pause starten und das angestrebte Saisonziel schnell erreichen. Der Klassenerhalt frohlockt schließlich alle im Team. Eine Maxime – die Trainer Steffen Hilmer samt Mannschaft mit einem überzeugenden Fußball stemmen möchte. Wichtig dürfte eine kompakte Defensive sein – ebenso eine gesunde Mentalität und einen eisernen Mut im Vorwärtsgang. Tugenden mit Charakter – ist man im Glied der Zwoten aber stets bemüht, all diese hohen Hürden zu meistern.

„Sicherlich war es für uns keine einfache erste Saisonhälfte. Dennoch war nicht alles schlecht. Oftmals entschieden kleine individuelle Fehler unsere Spiele. Teilweise war es eine Verkettung – die auch schnell in dieser Liga bestraft wird. Fakt ist – wir haben uns definitiv zu viele Gegentore gefangen. Hier müssen wir dringend nachsteuern und eine Kompaktheit in der Defensive entfalten. Gut finde ich allerdings unsere momentane Offensive – wo wir oftmals eiskalt und blitzschnell Tore erzielen konnten. Genau so muss es in puncto Angriff auch weitergehen“, betont Hilmer rückblickend und setzt nach: „Besonders bei Konterangriffen des Gegners müssen wir konzentrierter – geordneter und selbstsicherer auftreten. Dies war in der Vergangenheit leider nicht immer der Fall. In vielen Spielen schlugen wir uns praktisch selbst. Im Gegenzug duellierten wir aber auch gegen starke Mannschaften auf Augenhöhe.“

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Ein Fazit das ein Lächeln und eine ernste Miene mit sich bringt. Die Lage ist keineswegs rosig – belegen die Trierer Höhenkicker immerhin den ersten Abstiegsplatz in der Tabelle. „Wir wollen definitiv vier Teams hinter uns lassen. Demnach müssen wir versuchen – so schnell es geht in der Tabelle zu klettern. Unser Blick geht nach oben – aber auch nach unten. Wir beobachten jeden Verlauf ganz genau. Doch am Ende zählt letztendlich nur unsere eigene Leistung. Der Klassenerhalt steht für uns als erstes Ziel – den wir auch mit aller Macht erreichen wollen. Die Qualität dafür ist jedenfalls vorhanden“, setzt Hilmer überzeugend fort.

Um so wichtiger ist somit eine erfolgreiche Wintervorbereitung. Viel Arbeit steht an – einige Baustellen warten auf Fertigstellung. Und dennoch freut man sich auf die bevorstehende Zeit – wie Steffen Hilmer optimistisch abschließt: „Wir werden diese Vorbereitung intensiv nutzen – um uns nicht nur sportlich, sondern auch menschlich einmal mehr weiterzuentwickeln. Zudem hoffe ich auf einige Rückkehrer nach der Pause. Unsere lange Ausfallliste hat uns jüngst ja schon ziemlich die Luft abgedrückt. Wir blicken somit sehr optimistisch auf die Wochen und Monate die vor uns liegen werden. Meine Jungs müssen von sich selbst überzeugt sein – Vollgas geben und nie den eigenen Glauben an sich verlieren. Genau so werden wir unser Ziel auch erreichen.“ AM

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Besinnlicher könnte ein Jahresausklang nicht sein. Läuft der Alltag in der Regionalliga-Südwest noch schwerfällig – liebäugelt der Rheinlandpokal dagegen mit reichlich Stolz. Eine Runde weiter und das pünktlich zum Bergfest – gewann die um Mats Rambusch und Rene Juchmes trainierte B1 am späten Mittwochabend am Schweicher Winzerkeller bei der klassentieferen TuS Mosella souverän und deutlich mit 4:0. Eine Machtdemonstration die überzeugte – brachte Lennox Hoffmann seine Elf bereits nach acht Minuten mit 1:0 in Front. Dewran Kunduru sorgte nach einer halben Stunde sogar für einen Doppelpack – als er jeweils mit dem 2:0 (29.) und mit dem 3:0 (33.) Abwehr und Keeper überwinden konnte und gleich zweimal eiskalt einschob. Den finalen Schlag und die Keule zum 4:0 – verpasste der FSV der Mosella kurz vor Abschluss der ersten Hälfte, als Phil Scheuring mit dem vierten Tor nicht nur für einen starken Halbzeitstand sorgte, sondern viel mehr auch schon den Endstand und den daraus resultierenden Derbysieg am ehrwürdigen Winzerkeller besiegelte. Zwar konnten die Trierer Höhenkicker nach dem Seitenwechsel kein weiteres Tor mehr erzielen – verwalteten aber dennoch mit Leidenschaft das Spielgeschehen im Schatten der Mosel, in dem Schweich zwar kämpfte, am Ende aber dann gegen eine starke Tarforster Elf nichts mehr entgegen zu setzen hatte.

Ein Erfolg der gut tut – gerade mit dem parallel verlaufenden Abschneiden in der Regionalliga-Südwest, wo man nach wie vor mit erst drei Punkten auf dem Konto den letzten Tabellenplatz einnimmt. Im Rheinlandpokal ist man dagegen eine Runde weiter. Das Achtelfinale ist erreicht – und man kickt noch längst nicht dem Ende entgegen. Eine Freude die man nun auch auf die Liga übertragen möchte – in der man schließlich nach der nun beginnenden Winterpause noch einmal angreifen möchte. Der Kampfgeist dazu ist vorhanden – die Moral ebenfalls, will die B1 demnach schnell die Wende im Topf der Topclubs erreichen, um schließlich auf beiden fußballerischen Hochzeiten weiterhin am Puls der Zeit mit Eifer und Stolz mitzuspielen. AM

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Am 11. November diesen Jahres wurde das Heimspiel der Tarforster A-Jugend gegen die JFV Bitburg in der Nachspielzeit abgebrochen. Hier lesen Sie ein Interview – geführt von FSV-Pressesprecher André Mergener, mit dem A-Jugend-Trainer Markus Schwind und mit Tarforsts 1. Vorsitzenden Werner Gorges:


André:
Hallo Markus, das Urteil zum Spielabbruch ist seit letztem Freitag (01.Dezember) gesprochen. Der Vorfall hat in den Medien, der Tageszeitung und unter den Fußballern Schlagzeile gemacht. Du hast dich bisher mit öffentlichen Kommentaren völlig zurückgehalten. Warum war das so?

Markus: Zunächst vielen Dank Andre, dass du mir die Gelegenheit gibst, zu diesen Geschehen Stellung zu beziehen. Ich und auch alle Beteiligten haben uns zurückgehalten, weil dieser Vorfall uns sportlich und emotional sehr beschäftigt hat. In der Emotionalität sollte man keine Statements abgeben, nicht bei einem solchen Vorfall. Ich habe mich zeitnah mit Nicolai Klessinger, meinem Assistenten, Steffen Hilmer und Werner Gorges über das Vorgehen unterhalten. Uns war sofort klar, dass wir erst Informationen sammeln und Gespräche führen, intern den Vorfall aufarbeiten, dann den Dialog mit der dem FVR suchen und das Urteil abwarten. Und diese Informationen und alle dazugehörigen Schritte wurden zentral mit unseren 1. Vorsitzenden Werner Gorges besprochen. Dort, wo die Informationen zusammenlaufen, werden sie auch weitergegeben. In einem so wichtigen Fall ist es notwendig, Professionalität vor Polemik zu setzten. Wir wollten uns nicht an reißerischen Schlagzeilen oder Gegendarstellungen beteiligen.

André:
Aber der Fall hat doch ein öffentliches Interesse? Jeder Fußballer, den ich kenne, fragte mich danach.

Markus: Und mich auch André. Noch mal. Werner Gorges hat die richtigen Informationen sachlich nach außen getragen. Natürlich ist das Interesse groß, allerdings gab es an dem besagten Wochenende weitere Spielabbrüche im Jugendbereich. Hier wurde nicht berichtet. Wenn jeder seinen „Senf“ dazu beiträgt, kommen viel zu viele Kommentare und Äußerungen dazu. Ich bin für diese Art der Kommunikation nicht zu haben. Wir haben das sehr professionell gelöst und dafür sehr gute Rückmeldungen erhalten.

André:
Kommen wir zum Vorfall. Zwei Schläge ins Gesicht. Das ist heftig. Habt ihr nicht darüber nachgedacht, den Spieler zu suspendieren?

Markus: Ich hatte zwei unruhige Nächte, Nicolai auch. Wir haben viel gesprochen und Nicolais Profession als Psychologe und meine Tätigkeit an der Berufsschule und die Arbeit seit über 12 Jahren als Trainer helfen da sehr. Gewalt ist für uns nicht tolerierbar. Diese Form nicht, keine. Betrachtet man den Vorfall, dann bleibt im Kern die Gewalt. Zoomt man nach außen, sieht man Gründe, warum es dazu gekommen ist. Diese Gründe kann man berücksichtigen oder nicht.

André:
Was heißt das konkret? Das hört sich sehr ausweichend an.

Markus: Konkret heißt das, wenn man den Spieler suspendiert, dann ignoriert man die Gründe. Man verweigert die Arbeit mit ihm und nimmt ihm die Chance, gemeinsam mit ihm zu arbeiten und sich zu entwickeln. Joel ist ausgerastet und hat „rot“ gesehen, weil seine Mutter beleidigt und berührt wurde. Dass sie auf dem Platz nichts verloren hat, ist unbestritten. Sie hat in der folgenden Woche bereits ein Platzverbot vom Verein bekommen. Wenn ich diesen Spieler rauswerfe, werde ich meiner Funktion als Verein nicht gerecht, auch nicht meiner Funktion als Jugendtrainer. Ich bin immer noch der Meinung, dass wir mehr mit den Jugendlichen arbeiten müssen. Dinge reflektieren und aufarbeiten, um ein solches Verhalten auszuschließen und ihnen die Möglichkeit geben, daraus zu lernen.

André:
Wie habt ihr das erzielt?

Markus: Dienstags, 3 Tage nach dem Vorfall, waren alle Jungendspieler der A-Jugend zu einem Gespräch eingeladen. Wir haben den Vorfall aufgearbeitet und Erwartungen formuliert. Und auch Konsequenzen aufgezeigt, wie wir bei Missachtungen handeln. Transparenz ist hier wichtig. Häufig fehlt diese den Jungs, weil sie kaum noch Leitplanken oder Auseinandersetzung erleben. Wir haben aber auch die positiven Seiten herausgearbeitet.

André:
Was meinst du konkret mit positiven Seiten?

Markus: Viele Jungs haben sich perfekt verhalten. Sie waren deeskalierend und haben sich rausgehalten. Ordner waren sofort am Platz. Wir haben das Treffen einberufen, an dem alle Spieler anwesend waren. Wir haben reagiert und der Mutter ein Platzverbot ausgesprochen. Wir haben Kontakt mit dem FVR gehabt und unsere Stellungnahmen verfasst. Ich habe mich am nächsten Tag bei Hendrik Müller gemeldet und mich nach seinem Sohn erkundigt. Also es waren auch einige gute Schritte dabei, auch wenn nicht alles richtig lief.

André:
Wie bewertest du das Urteil?

Markus: Wir hatten großes Vertrauen in die Spruchkammer und ihren Vorsitzenden Markus Kohl. Und es hat sich bestätigt. Das Urteil für Joel ist transparent. Das ist wichtig. Wie man ein Urteil als „milde“ bezeichnen kann ist für mich fraglich. Ich mag eine solche Wertung nicht. Joel hat an diesem Tag einen brutalen Aussetzer gehabt, der so nie passieren darf. Es hat auch lange gedauert, bis er sich beruhigt hat. Aber: der Junge ist ein ganz ruhiger und friedlicher Mensch und er war selbst sehr erschrocken. Er hat sich mehrfach aufrichtig und ehrlich bei allen Beteiligten entschuldigt. Er liebt Fußball und darf fünf Monate kein Spiel machen. Sieben, wenn er gegen die Bewährung verstößt. Und er ist so gut, dass er auf dem Platz einiges einstecken muss. Und das hat die Spruchkammer sehr gut herausgearbeitet. Keine Milde, sondern ein aus meiner Sicht transparentes und nachvollziehbares Urteil. Wobei wir jede Strafe akzeptiert hätten.

André:
Und der Spielabbruch? Warst du glücklich über die Wertung?

Markus: Naja, auch die empfand ich als gerecht.

André:
Warum?

Markus: Weil die Situation geklärt war. Steffen Hilmer in seiner Funktion, als Ordner und ich waren, sofort am Ort des Geschehens. Unsere Spieler haben sich deeskalierend verhalten. Die Situation war erledigt und die rote Karte war die Strafe für die Tätlichkeit. Es bestand keine Gefahr für die Spieler oder den Schiedsrichter. Bitburg hat entschieden vom Platz zu gehen. Auch diese Gründe kann ich aus ihrer Sicht nachvollziehen. Das dürfen sie grundsätzlich nicht, daher finde ich es gut, dass die Kammer so entschieden hat. Sonst können in ähnlichen Situationen Mannschaften eine so „beschissene“ Situation ausnutzen. Wo ist da die Linie? Nur der Schiedsrichter kann sowas entscheiden.

André:
Apropos Schiedsrichter. Was sagst du zu ihm?

Markus: Der Schiedsrichter war 16 Jahre und wird in ein solches Derby in der A-Jugend Rheinlandliga geschickt. Heftig. Und er hat seine Sache brutal gut gemacht. Sein Sonderbericht war objektiv, entsprach den Tatsachen und war nicht parteiisch oder geschönt. Diesen Eindruck hat er auf der Verhandlung bestätigt. Das war professionell und unfassbar gut.

André:
War der Schiedsrichter ein Einzelfall?

Markus: Generell haben wir einige gute Schiedsrichter gehabt. Und sehr faire Mannschaften. Aber sie haben es oft nicht leicht. In der Partie gegen unsere Freunde von der JVF Vulkaneifel haben sich beide Bänke hervorragend verstanden, das Spiel war schnell und teilweise wurden harte Zweikämpfe geführt. Die Jungs haben das akzeptiert, die Trainer haben Ruhe bewahrt und der Schiedsrichter hatte alles im Griff. Nur die Zuschauer beider Seiten haben alles lautstark kommentiert. Das ist so unnötig und muss einfach nicht sein. Da ist der Job der Schiedsrichter echt kein einfacher. Aber unser Schiedsrichter war sehr gut und in dieser ungewohnten Situation professionell.

André:
Danke Markus, Werner – schön, dass du auch beim Interview bist. Wie bewertest du den Vorfall? Wie ist deine Meinung über die Kommunikation?

Werner: Zunächst einmal muss ich sagen, dass solche Vorfälle auf unseren Sportplätzen nichts zu suchen haben und auch bei uns von niemanden toleriert werden. Allerdings kann kein Verein sich davon freisprechen. Der Fußball lebt von vielen Emotionen und Einflüssen innerhalb und außerhalb der Spielbegegnungen. Innerhalb unseres Vereines ist seit Jahren festgelegt und geregelt, dass solche Vorgänge ausschließlich über den Vorsitzenden im Innen- und Außenverhältnis kommuniziert werden. Die interne Abstimmung und Kommunikation waren sehr gut. Wir haben uns auch bei allen Betroffenen unverzüglich entschuldigt und bedauern diesen Vorfall sehr. Enttäuscht und überrascht war ich von den beiden Schlagzeilen in der Presse.

André:
Wie siehst du den Vorfall aus Sicht des FSV Tarforst? Haben deine „Funktionsträger“ in eurem Sinne gehandelt oder würdest du Dinge heute anders lösen?

Werner: Auch im Nachgang betrachtet haben wir intern alles sehr gut aufgearbeitet -Trainer, Betreuer, Spieler und Vorstand-. Gut fand ich auch die Kommunikation bzw. der Austausch zwischen den beiden Vereinen der JFV Bitburg und dem FSV. Leider haben wir es versäumt unmittelbar nach dem Spiel ein kurzes Statement auf unserer Homepage zu veröffentlichen.
Der FSV Tarforst hat 24 Mannschaften im Spielbetrieb und seine Übungsleiter mit dem jeweiligen Betreuerteam leisten seit Jahren hervorragende Arbeit, dies muss auch einmal an dieser Stelle angeführt werden.

André:
Wie geht ihr in Zukunft mit solchen Situationen um? Ist das ein soziales Problem oder einfach nur eine Momentaufnahme?

Werner: Was uns hier wichtig war und ist, ist eine vernünftige Nachbetrachtung und Aufarbeitung mit allen Beteiligten, denn als Verein haben wir auch eine soziale Verantwortung gegenüber den Spielern und Verantwortlichen, der wir gerecht werden müssen. Unsere Gesellschaft neigt leider zu schnell dazu, immer nur Schuldige zu suchen und an den Pranger zu stellen, dies ist aus meiner Sicht der falsche Weg, um solche Vorgänge zu vermeiden. Wir hatten bereits vor der Verhandlung in Koblenz mit Arianit Besiri, Vizepräsident für sozial- und gesellschaftspolitische Aufgaben beim Fußballverband Rheinland eine Info-Veranstaltung für den 11.01.2024 terminiert, wobei er mit Übungsleitern sowie Vertretern der umliegenden Vereine unter dem Titel „Gewaltprävention im Fußball / Zivilcourage für ein besseres Miteinander“ in einen Dialogaustausch gehen will. Wir alle hoffen, dass es uns und der Gesellschaft gelingt, dass sich solche Vorgänge auf den Sportplätzen nicht wiederholen.

André:
DANKE Markus und Werner für Eure ausführliche Stellungnahme!

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Eine dornige Rute statt wertvolle Punkte – ist die Stimmung bei Fußball-Rheinlandligist FSV Trier-Tarforst pünktlich zum zweiten Advent getrübt, als man sich am späten Freitagabend im Lokal-Derby bei der FSG Ehrang/Pfalzel mit einer 0:2-Niederlage in die Winterpause verabschieden musste.

Fußballerisch brannte der Christbaum – am Ende lichterloh beim FSV. Während die Vereinten aus Ehrang und Pfalzel bereits ihren zweiten Derbysieg in dieser laufenden Runde über den Tarforster Tross jubelnd feiern konnten – hingen die Köpfe dagegen bei den „Rot-Hosen“ vom Trierer Berg weit der Schwerkraft gebeugt. Wieder nichts gegen Ehrang – und das auch noch in Unterzahl.

Dabei begann die Partie vor knapp 300 Zuschauern rasant und mit der nötigen Würze. Die Ehranger Heide leicht von einem Nebelhauch umhüllt – lieferten beide Clubs einen ansehnlichen Kampf, der mit harten Zweikämpfen und kleinen Nickligkeiten schon früh im Spiel von beiden Farben befeuert wurde. Nach drei Minuten schickten die Trierer Höhenkicker auch ihren ersten Torschuss auf die Reise – den Luca Herrig aus der Distanz heraus nicht mit voller Kraft traf, sodass Ehrangs Keeper mit einem gekonnten Abklatscher die erste Tarforster Annäherung noch gut vereiteln konnte (3.). In Sachen Defensive hielten sich beide Teams dagegen hochkonzentriert auf einem Level. Tarforst und Ehrang ließen nichts anbrennen – auch wenn sich der FSV spielerisch zunächst mehr in Richtung des gegnerischen Tores wagte. Doch am Ende hilft schließlich auch der beste Angriff nichts – wenn man die letzten Meter zum Glück vergeigt. Die finale Idee fehlte dem FSV – der goldene Pass in die Spitze ebenso. Eine weitere Möglichkeit ließ Herrig nach zwanzig Minuten im Sande verlaufen – als er dieses Mal einen strammen Schuss nur haarscharf am Tor vorbei lenkte (20.). Drei Minuten später durfte aber auch die FSG – als ein starker Freistoß von Yannik Thömmes gerade noch so von FSV-Schlussmann Mike Neumann zur Ecke geklärt werden konnte (23.). An Spannung fehlte es nicht. Die war vorhanden – wenn auch mit einer zu starken Prise Rivalität. Nach einer guten halben Stunde verpasste Ehrang die Führung nach einem Kopfball von Benjamin Barthel (35.). Kurz darauf auch wieder Tarforst – wenn auch ohne Erfolg nach einem Abschluss von Benjamin Arnold (38.). Arnold sorgte auch kurz vor der Pause für die letzte Aktion des ersten Durchgangs – doch auch dieser Gewaltschuss via Freistoß führte letztendlich nicht zum Tor (45.).

Nach Wiederanpfiff erhaschten die Tarforster zunächst den besseren Start. Auch die ersten Chancen im Anschluss des Pausentees wanderten auf das Konto des FSV. Die erste Möglichkeit der zweiten Hälfte für die Gäste in Führung zu gehen schrieb sich erneut Luca Herrig auf die Stirn – als ein Abschluss von ihm gerade noch mit den Fingerspitzen gerettet werden konnte (50.). Fünf Minuten später wieder Herrig – dieses Mal küsste der Ball nach einem zielgenauen Freistoß sogar das Lattenkreuz (55.). Auch wenn der Kasten wackelte – blieb der Treffer aus. Stattdessen schraubten sich die Fouls in den leicht nebligen Himmel auf der Ehranger Heide – die härter, blutiger und bald auch „farbenfroher“ wurden. Nach einer Stunde brachte FSV-Coach Holger Lemke mit Sebastian Szimayer nun einen Routinier auf den Platz – der nicht nur mehr Ordnung, sondern auch die erhoffte Wende ins Spiel bringen sollte. Fünf Minuten später dann plötzlich Jubel bei der FSG (65.) – der Ball war im Tor, wenn auch am Ende im Abseits. Bei dieser Aktion hatten die Kicker im roten Dress womöglich eine fußballerische Nebelbank vor den Augen. Glück im Unglück – der Treffer zählte nicht. Und dennoch kratzte Ehrang den Tarforstern einen Hauch später das Lametta von den Ästen – und das in Folge eines Platzverweises. Gerade einmal fünf Minuten war Szimayer im Spiel – musste der Ex-Profi auch schon wieder nach einer knallroten Karte den Platz verlassen. Vorausgegangen war eine vermeintliche Tätlichkeit gegenüber Fabio Fuhs – woraufhin der Unparteiische nicht lang zögerte und die rote Karte kompromisslos in den Himmel streckte.

Tarforst in Unterzahl gegen bissige Ehranger – die von nun an auch spielerisch die Dominanz über den Platz trugen. Der FSV kämpfte – wenn auch mit schwacher Puste, nutzte die FSG ihr Überzahlspiel jedoch keck aus und setzte ihr Gegenüber mächtig unter Druck. Der Platzverweis spielte Tarforst keineswegs in die Karten – ganz im Gegenteil, durchlief man nun eine Phase, die letztendlich minütlich unschön hätte kippen können. Besonders hart erwiesen sich die Schlussminuten – in denen der Platzhirsch mit allen Mann auf die Führung drückte. Drei Minuten vor Schluss auch mit Erfolg – als Noah Lorenz seine Ehranger Truppe mit dem 1:0 jubeln ließ (87.). Den endgültigen Genickbruch verpassten die Hausherren dem FSV fast zeitgleich mit dem Schlusspfiff – nachdem Jonas Streit einige Fehler im Tarforster Defensivbund ausnutzte und gekonnt und eiskalt zum 2:0-Enstand vollstreckte (90.). Jetzt hätte nur noch eine dichte Nebelwand den Gästen vom Trierer Berg geholfen – doch auch diese blieb mit einem Augenzwinkern am späten Freitagabend aus. Der Derbysieg für Ehrang war besiegelt – während sich Tarforst nun mit zwei Niederlagen in Folge in die Winterpause verabschieden musste. Getrübte Adventsstimmung – nur noch mit reichlich Glühwein zu behandeln, tat dieser Gang Richtung Kabine dem FSV mächtig weh. Eine Niederlage – keine Punkte und ein Platzverweis obendrauf. Eben – eine (un)schöne Bescherung auf der kalten und letztendlich siegreichen Erhanger Heide. AM


Spiel-Infos

So spielte der FSV Trier-Tarforst: M. Neumann – Quint – Schuch (60. Szimayer) – Herrig – Böhme (83. Müller-Adams) – Arnold (94. Kiesewetter) – N. Neumann – Benndorf – Schultheis – Gouverneur – Weirich

Tore: 0:1 (87. Lorenz) – 0:2 (90. Streit)

Zuschauer: 300


 

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Ein Jubel am Winzerkeller der nicht schöner klingen könnte. Pünktlich zum ersten Advent gewann man das Derby bei der Schweicher Mosella mit 3:2 – blickt allerdings auf eine verhaltende erste Halbzeit zurück.

Unterm Strich betrachtet kann Trainer Markus Schwind und seine junge Elf die Zufriedenheit voll ausleben. Drei Punkte beim Topteam aus Schweich – und eine finale Moral, die letztendlich mit einem Auswärtssieg belohnt wurde. „Die Leistung im ersten Durchgang gefiel mit überhaupt nicht. Hier haben meine Jungs vieles vermissen lassen“, resümiert Schwind mit kritischer Miene. Dabei kam der FSV im Schatten der Mosel gut ins Spiel. Auch die erste Chance des Derbys durch Dustin Knürr wanderte auf das Konto der Trierer Höhenkicker. Nun folgten aber einige kleinere Fehler – die Schweich schließlich eiskalt bestrafte. Der frühe Rückstand nach bereits sieben Minuten folgte dank einem Treffer von Lennard Wagner. Spielerisch ließ Tarforst die Mosella nun viel zu viel gewähren. Kurz vor der Pause kassierten die Jungs vom Trierer Berg schließlich das zweite Tor aus blau-weißer Sicht – dessen Absender den Namen Luca Leon Cengel trug. Ein Doppelrückstand pünktlich zum Pausentee – musste im Glied des FSV nun ein gewaltiger Ruck folgen, um diesem Derby noch eine Wende aufzudrücken.

Nach der Pause kam Tarforst etwas steiler aus der Kabine. Spielerisch lief das runde Leder nun kontrollierter – Tore allerdings bis dato aus Sicht der Gäste blieben allerdings noch aus. Erst zehn Minuten vor Schluss verkürzte die Schwind-Elf auf 1:2 – als Thomas Rotundu Abwehr und Torwart überwinden konnte und neue Hoffnung aufkeimen ließ. Die Hoffnung und die Moral zeigten schließlich Wirkung – als spätestens Kasym Nazarov drei Minuten später zum 2:2-Ausgleich einschob. Tarforst leckte Blut – spielte in dieser Phase einen starken Fußball und hielt den eigenen Glauben stets am leben. So sorgte schließlich Neil Müller-Adams für den verdienten „Lucky-Punch“ in Richtung des 3:2 – den der Youngster fast zeitgleich mit dem Schlusspfiff über die Schweicher Torlinie drückte. „Die zweite Halbzeit von uns war stark. Meine Jungs haben nie den Glauben an sich selbst verloren und bis zum Ende dank einer starken Moral gekämpft. Wir sind sehr stolz und froh über diesen Derby-Sieg“, untermauert Markus Schwind mit freudiger Stimme. Für den FSV war dies auch das letzte Spiel für dieses Jahr. 2024 geht’s nun weiter in der A-Junioren Rheinlandliga „Meisterstaffel“ – dann gegen die Teams aus dem Koblenzer Raum. „Wir blicken sehr optimistisch auf die zweite Hälfte diese Meisterstaffel. Wir haben eine sehr homogene Truppe mit einer enormen Qualität“, so Schwind abschließend.

Ein finaler Sieg zum Abschluss eines guten Fußball-Jahres – wo man zwischen Freud und Frust zumindest in der Qualität einen gewaltigen Schub machen konnte. AM

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+++DAS SPIEL WURDE ABGESAGT+++

 

Fußball-Rheinlandligist FSV Trier-Tarforst steuert seinem letzten Heimspiel des Jahres entgegen – wenn man am kommenden Samstag (02. Dezember) um 17:30 Uhr pünktlich zum Rückrundenauftakt die SG 2000 Mülheim-Kärlich empfängt (Kunstrasenplatz).

Die Zufriedenheit kurz vor der Winterpause hält sich im Lager der Trierer Höhenkicker bedeckt. 22 Punkte und Platz elf stehen geschrieben – kommt man nur schleppend in der Tabelle voran. Auch jüngst in Wittlich hagelte es einen schmerzhaften Dämpfer für die Mannen vom Trierer Berg – als man trotz Überzahl am Ende den Rot-Weißen aus der Säubrennerstadt mit 1:2 unterlag. Trotz einem starken Spiel – wenn auch nur phasenweise, packte man es nicht den Aufsteiger aus Wittlich zu bezwingen, der letztendlich in Unterzahl mit Kampf und Leidenschaft mehr als nur überzeugt hat. Dementsprechend war der Ärger samt Enttäuschung groß – als am Wittlicher Bürgerwehr mit Rot-Weiß die Gastgeber-Mannschaft jubeln durfte.

Sportlich gelobt man demnach Besserung. Schon gleich am Samstag – wenn man mit der SG 2000 Mülheim-Kärlich eine Mannschaft zum letzten Heimspiel des Jahres empfängt, die nicht nur als Oberliga-Absteiger eine Menge Qualität aufweist, sondern dem FSV schon einst im Hinspiel den Gastauftritt am linken Rheinufer sichtlich erschwert hat. Damals teilte man sich zum Auftakt in die Saison die Punkte – als beide Clubs am Ende nicht über ein 2:2-Remis hinaus kamen. Mit einem schnellen Fußball überzeugte die SG 2000 am 1. Spieltag – die schließlich auch im Rückspiel fußballerisch alles abrufen möchte, um auch auf der Trierer Höhe erfolgreich zu bestehen. Gerade weil es jüngst gleich drei Niederlagen in Folge hagelte – stehen die Gäste um Trainer Lazarevic Nenad praktisch gesehen mächtig unter Zugzwang. Ein weiteres Abrutschen in der Tabelle soll vermieden werden – ließ man zuletzt gegen Wissen, Salmrohr und auch Wirges wichtige Punkte auf der Strecke liegen. Drei Niederlagen in Folge sind zu viel – möchte man gegen Trier-Tarforst das rheinische Aufbäumen wieder neu befeuern. Wichtig ist eine sichere Defensive (bisher 33 Gegentore) und einen gefährlichen Sturm (bisher 44) – wo Goalgetter Pascal Steinmetz bisher schon 15 Tore verbuchen konnte.

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Eine schwere Aufgabe somit für die Kicker um Chef-Trainer Holger Lemke – der selbst mit einem Abknicken der heimischen Formkurve zu kämpfen hat und den Anschluss in Richtung des Mittelfelds nicht verlieren möchte. Entscheidend ist die Ordnung im eigenen Spiel – eine kompakte Defensive und eine gewisse Genauigkeit in den Abschlüssen. Konzentration zudem gleich von Beginn an – den Kampf annehmen und fußballerisch abliefern. Gerade im letzten Heimspiel des Jahres wollen die Kicker von der Trierer Höhe überzeugen – und sich mit einem Dreier aus dem eigenen Wohnzimmer verabschieden. Mut und eine gesunde Mentalität dürfte ebenfalls von Nöten sein – um gegen den einstigen Oberligisten siegreich zu bestehen, auf den man bisher im Rahmen eines Pflichtspiels schon achtzehnmal traf. Die gemeinsame Vita schreibt sieben Siege für Mülheim-Kärlich – fünf Erfolge für den FSV und sechs Unentschieden.

Die Stärken des Gegners sind den Tarforstern bekannt. Gut studiert – hart trainiert und vieles probiert, empfangen die Trierer Vorstädter die SG 2000 demnach mit breiter Brust und einem gehörigen Respekt. Etwas Entspannung dürfte zudem auch die Personaldecke versprechen – wo mit Benjamin Arnold wieder eine wichtige Säule zum Kader zurückkehren könnte, der jüngst wegen Blessuren kürzertreten musste. Mit Moritz Jost – Lukas Schwind, Jeremy Kaiser und mit Elias Heitkötter zählt der FSV zudem weiterhin vier Ausfälle. Weiter fraglich ist dagegen ein Einsatz bei Sebastian Schmitt – der nach wie vor wegen eines grippalen Infektes mit dem Training pausieren musste. Ebenso fraglich ist ein Auflaufen von Sebastian Szimayer – der auch unter der Woche aufgrund einer Erkältung nur bedingt trainieren konnte. AM

1.M.02.12.23