Samstag, 09 November 2019 21:46

In vereinter Unterzahl zum Sieg

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DSC00048Mit einem starken 3:2-Sieg zuhause über den TuS Mayen – landete Fußball-Rheinlandligist FSV Trier-Tarforst am frühen Samstagabend wichtige Punkte im Kampf gegen den Abstieg.

Kein Bier – kein Glühwein und erst recht kein Mineralwasser dienten als Betablocker. Der Puls samt Blutdruck streckten sich gegen Ende des Spiels Richtung Höchststand. Die Spannung und Emotionen kochten über – am Ende half nur ein Stoßgebet, Fortuna sei Dank mit Erfolg.

Doch bevor die hitzigen Minuten in den Fokus rückten – spielten die Trierer Höhenkicker einen starken und leidenschaftlichen Fußball. Nach acht Minuten konnte der FSV sich schließlich schon belohnen – nachdem Julian Schneider im Anschluss eines starken Angriffs zur bis dato verdienten 1:0-Führung einschob (8.). Zehn Minuten später legten die Tarforster – die zuvor mehrere Hochkaräter auf der Strecke liegengelassen haben, sogar noch eine Schippe drauf, als Philipp Hahn den Spielstand auf 2:0 aufstockte (18.). Mayen erwischte einen Kaltstart – obwohl man selbst keineswegs schwach agierte. Der TuS war stark – biss sich aber meist an einer sicher stehenden Tarforster Abwehrreihe die Zähne aus. Doch die Pechsträhne für die Gäste ging nahtlos weiter. Zwei Minuten nach dem zweiten Treffer aus heimischer Produktion – legte Luca Sasso-Sant gekonnt nach, der freistehend vor dem Tor das runde Leder zum 3:0 verwehrten konnte (20.). Der Platzhirsch umhüllt von einer saftigen Dominanz. Mayen stark aber ideenlos – schrammte man beim FSV dagegen nach einer weiteren Chance von Sasso-Sant, haarscharf am vierten Treffer vorbei. Bis zur Pause hielt man sich den TuS kämpferisch auf Distanz. Das 3:0 zur Halbzeit verdient und mit vereinter Kraft – sollte die Spannung nach Wiederanpfiff jedoch schnell wieder aufkeimen.

Kurz nach dem Seitenwechsel hielt man im heimischen Bund aber den Atem an. Ein vermeintliches Foulspiel von FSV-Keeper Yunus Akgül – wurde mit der roten Karte und einem Platzverweis geahndet. Da auch Ersatzkeeper Sebastian Dahm verletzungsbedingt ausfiel – musste somit Torwarttrainer Andreas Gouverneur mit seinen stattlichen 47 Jahren in die Breche springen. Nicht aufgewärmt nahm er schließlich den Platz zwischen den Pfosten ein. Von nun an galt große Vorsicht. Philipp Hahn musste als Feldspieler weichen und Holger Lemkes Taktik wurde kurzerhand über Bord geworfen. Der Fokus lag nun darin – den Ball so gut es ging vom eigenen Tor fernzuhalten. Nach einer Stunde jedoch ohne Erfolg – als Mayen durch einen Treffer von Lukas Mey die Aufholjagd startete (60.). Aber selbst in dieser Phase stießen die Trierer Höhenkicker immer wieder gefährlich nach vorne durch und versäumten ein weiteres Tor oftmals nur um Haaresbreite. Mayen machte gehörigen Druck. Man kämpfte auf Biegen und Brechen und wollte mit aller Macht den schnellen Ausgleich. Das Spiel wurde hitziger – die Zweikämpfe härter. Zwei weitere dicke Möglichkeiten die Führung auszubauen ergaben sich zwanzig Minuten vor Schluss – als erst Luca Sasso-Sant freistehend vor dem Tor scheitert und anschließend Lukas Herkenroth nach einer toller Vorarbeit von Nicola Rigoni nur den Pfosten traf. Richtige Spannung keimte schließlich fünf Minuten vor dem Ende auf – nachdem die Gäste dank Niklas Weis zum 3:2 ausholten (85.). Viele Standards seitens der Vulkaneifeler folgten. Oft rettete Gouverneur mit geballtem Körpereinsatz – der jedoch einer hochkonzentrierten Mannschaft und das in allen Bereichen, großes Vertrauen schenken konnte. Mit vereinten Kräften hielt man sich einen möglichen Ausgleich vom Leib. Kein Einzelspieler – sondern die komplette Mannschaft bewies eine starke Moral und schaukelte schließlich trotz zahlreichen Hindernissen den verdienten 3:2-Sieg jubelnd über die Zeit. Mayen gefrustet – Tarforst im siebten Himmel, allen voran Andreas Gouverneur, der trotz aktiver Fußballrente sein Rheinlandliga-Debüt mit einer in den Abendhimmel gestemmten Siegerfaust beenden konnte.

„Eine sehr gute erste Halbzeit – wo wir eigentlich dank zahlreichen Chancen mit fünf Toren hätten führen müssen. Nach Wiederanpfiff brachte der Platzverweis jedoch sehr viel Unruhe in unser Spiel und Mayen kam noch einmal bedrohlich nah heran. Unterm Strich bin ich aber sehr zufrieden mit dem Einsatz meiner Mannschaft. Wir haben heute dank einer starken und hochkonzentrierten Mannschaftsleistung gewonnen und konnten sämtliche Hindernisse im vereinten Kollektiv überwinden“, lobt Chef-Trainer Holger Lemke den wichtigen Dreier seiner Mannschaft. Angetan war Lemke aber auch vom überraschenden Auftritt seines Torwarttrainers – wie er abschließend mit grinsender Miene betont: „Ich bin sehr zufrieden. Andreas hat seine Sache richtig gut gemacht.“

Weiter geht es für den FSV nun am Sonntag in einer Woche (17. November) – wenn man um 15:30 Uhr beim SV Eintracht Windhagen gastiert.

André Mergener

 

Spiel-Infos

So spielte der FSV Trier-Tarforst: Akgül – Gorges – Rigoni (85. Rashidi) – Sasso-Sant – Schmitz – Schneider – Heitkötter – Hahn (48. Gouverneur) – Herkenroth (90. Lackas) – Heck – Gashi

Tore: 1:0 (8. Schneider) – 2:0 (18. Hahn) – 3:0 (20. Sasso-Sant) – 3:1 (60. Mey) – 3:2 (85. Weis)

Besondere Vorkommnisse: Rote Karte an Yunus Akgül nach Foulspiel (48.)

Zuschauer: 100

Schiedsrichter: Mario Schmidt

 

Bilder vom Spiel
(Wolfgang Ziewers)

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