Montag, 23 Dezember 2019 19:05

„Stolz wie Bolle“

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Hilmer DamenFür die Fußball-Damen-Mannschaft der gemeinsamen FSG aus Kernscheid und Tarforst – verlief das scheidende Jahr ziemlich erfolgreich. Reichlich Jubel und überschaubare Rückschläge schmückten das Konto der Damen – die ziemlich stolz auf Platz eins der Frauen-Bezirksliga-West überwintern. Im Interview mit FSV-Pressesprecher André Mergener stand Damen-Coach Steffen Hilmer nun Rede und Antwort:

Als Tabellenführer überwintern deine Mädels auf der Pole-Position. Eine Momentaufnahme die sich wie anfühlt?

Steffen Hilmer: Wir sind natürlich stolz wie Bolle, eine solche Saison zu spielen. Wenn man bedenkt, dass wir vor 1,5 Jahren ein wild zusammengewürfelter Haufen waren, ist es eine bemerkenswerte Entwicklung. Es ist inzwischen zu erkennen, dass sich ein Team gebildet hat, das auf und neben dem Platz harmoniert. Auch die Mischung aus erfahrenen und jungen Spielerinnen ist ganz gut. Schaut man aber nicht nur auf die Hinrunde, sondern auf das gesamte Jahr 2019, ist die Entwicklung gar nicht so überraschend. Wir haben 19 Pflichtspiele absolviert und dabei 42 Punkte geholt, also einen Punkteschnitt von 2,2 Punkten pro Spiel! Das ist eine bemerkenswerte Quote.

 

Wo siehst du in dieser Saison die Stärken in deiner Truppe?cache 55328464
Steffen Hilmer: Bei einem Torverhältnis von 42:12 ist es schwer, eine besondere Stärke auszumachen. Die Defensive steht extrem sicher, vorne ist inzwischen der berühmte Knoten geplatzt. Unsere Stärke ist wohl die Balance zwischen Defensive und Offensive. Außerdem bestreiten wir die Spiele aus einem flachen Spielaufbau heraus und arbeiten da sehr diszipliniert und ruhig mit viel Ballbesitz. Die Zeiten von langen, hektischen Bällen sind vorbei und wir arbeiten fast komplett mit spielerischen Lösungen. Somit bestechen wir in diesem Jahr mit sehr attraktivem Fußball, der alle begeistert.

 

Ist der Aufstieg spätestens jetzt ein Thema?
Steffen Hilmer: Wenn man mit einem Spiel weniger und zwei Punkten Vorsprung die Tabelle anführt, muss man sich zwangsläufig mit dem Thema auseinandersetzen. Dies haben wir bisher allerdings noch nicht gemacht. Vielmehr denken wir von Spiel zu Spiel, versuchen unsere Fehler zu minimieren und unsere Stärken zu verbessern. Das klappt bisher ganz gut. Wir gehen in jedes Spiel mit dem Anspruch, jeden Gegner maximal zu ärgern.

 

52633997 10156930605933903 7733396402394365952 oPersoneller Handlungsbedarf in der Winterpause, ja oder nein?
Steffen Hilmer: Leider steht in unserem Kader nur noch eine Torfrau, die beruflich und privat öfters nicht zur Verfügung steht. Dort sehen wir Handlungsbedarf. Grundsätzlich sind wir immer offen für neue Spielerinnen auf allen Positionen und können hier auch von Anfängerin bis Halbprofi alles gebrauchen. Schließlich sind wir mir zwei Mannschaften im Spielbetrieb. Wir freuen uns aber auch darauf, unsere vielen langzeitverletzten Spielerinnen in der Rückrunde wieder an Board begrüßen zu dürfen. Diese werden unseren Kader bereichern.

 

Welche Baustellen sind in der Winterpause noch zu stemmen und wo siehst du den Schwerpunkt?

Steffen Hilmer: Ich sage immer: „Wir jammern auf sehr hohem Niveau!“ Natürlich gibt es noch viele Baustellen. Es gilt körperlich zu arbeiten, die technischen Fähigkeiten zu verbessern. Vor allem müssen wir aber taktisch zuarbeiten. Viele Gegner agieren tief stehend gegen uns, da müssen wir mehr Lösungen finden, vor allem die Flexibilität auf den Positionen in Ballbesitz muss besser werden. Hier agieren wir oft zu statisch und bekommen zu wenig Bewegung in die gegnerische Abwehr. Sich auf dem bisher Erreichten auszuruhen ist der größte Fehler, den wir aktuell machen können.

 

Okay Steffen – ich danke dir für das Interview und wünsche dir samt Familie und natürlich dem Team erholsame Weihnachtstage und einen guten Rutsch ins neue Jahr.

Steffen Hilmer: Vielen Dank für das Interview und deine tollen Berichte nach den Spielen. Ich wünsche allen Leserinnen und Lesern Frohe Weihachten, eine schöne Zeit mit der Familie und ein gesundes, erfolgreiches Jahr 2020!

 

Das Interview wurde geführt von André Mergener

 

 

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