Dienstag, 26 Mai 2020 10:46

Volle Hütte, Rekord geknackt

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Wenn sich die Parkplatzsuche als schwer bis unmöglich gestaltet – eine lange Warteschlange sich vor dem Eingang tummelt, der eigentliche Anstoß aufgrund des Andrangs nach hinten verschoben werden muss, dann ist in Tarforst meist wirklich etwas los.

Freitagabend – 10. Oktober 2015, leicht laues Lüftchen und der 10. Spieltag der Fußball-Rheinlandliga-Saison 15/16. Zu Gast war die SG Schoden – damals noch euphorischer Aufsteiger in Deutschlands höchste Verbandsklasse. Die Truppe von der Saar brachte nämlich nicht nur eine dynamisch muntere Mannschaft in den Trierer Höhenstadtteil mit – sondern auch reichlich Anhang. Die Ränge füllten sich stetig. Kaum noch Platz und ein Durchkommen gar unmöglich – zählte man am Ende unglaubliche 800 Zuschauer. Der Rekord im Hause des FSV von einst 600 war geknackt. Die Kulisse einzigartig und traumhaft zugleich – konnte es jetzt nur noch sportlich mit einem Derby der besonderen Art getoppt werden.

Beide Teams brannten auf dieses Prestige-Duell. Schon im Vorfeld schaukelte man dieses Unterfangen auf allen Plattformen an. Hitzig sollte es werden – nicht nur auf dem Platz, sondern auch auf den Rängen, die kaum sichtbare Lücken zugelassen haben. Man kuschelte sich demnach mit reichlich Emotionen warm. An diesem Abend wohl keine große Kunst – da auch das Spiel bereits schon in den ersten Minuten eine gesunde Würze pflegte.

Nach nur zwei Minuten ein Abseitstor in den heimischen Farben – wirkten beide Teams jedoch sehr konzentriert und ließen im eigenen Sektor rein gar nichts anbrennen. Obwohl sich der Spielfluss relativ ausgeglichen zeigte – ging die Heimelf nach einer Viertelstunde mit 1:0 in Führung dank einem starken Kopfballtor von Nicola Rigoni, der anschließend seinen allseits bekannten ''Ohrenschrauber-Jubel'' selten vor solch einer gut besuchten Kulisse aufs Parkett legen konnte. Der FSV lag in Front – jedoch nicht lange, da Schoden reichlich Druck entfachte und nach einer halben Stunde schließlich durch einen verwandelten Foulelfmeter von Lukas Kramp zum 1:1 ausgleichen konnte. Die Ränge feuerten ihr Team jeweils gehörig an. Die heimische Heide bebte – manch Kühe schauten verwundert Richtung Rasenplatz, den man so in der Vergangenheit noch nie erlebt hat. Es bäumte sich ein Hexenkessel auf – dass Bier floss, die Stimmung jedoch friedlich aber euphorisch, konnten beide Teams aber trotz rosiger Fußball-Atmosphäre kein weiteres Tor mehr erzielen. Die beiden Abwehrbollwerke standen sicher – eine Punkteteilung rückte somit immer näher, obwohl man Chancen und das in allen Farben, noch reichlich zählte.

Doch am Ende sollte kein Tor mehr fallen. Man war zufrieden. Eine starke Kulisse – ein ordentliches und faires Ergebnis, dass man so in Schoden und auch in Tarforst nicht mehr vergessen wird. Es war ein besonderes Spiel. Mehr als Fußball – mehr als Emotionen, mehr als Derby. Unvergessen wurde damals der Zuschauerrekord in Trier-Tarforst geknackt. Ein Erlebnis nicht nur für Spieler und Trainer – sondern auch der Rest vom glorreichen ''Schützenfest'' genoss diesen besagten Freitagabend im goldenen Oktober in allen Zügen. Das ist Fußball – wie er leibt und lebt. André Mergener

 

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