Mittwoch, 07 Oktober 2020 23:25

Tarforst verliert Pokal-Fight nach 120 Minuten

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In der Liga ganz oben mit dabei und auch im Pokal nicht von schlechten Eltern. Die noch ungeschlagene SG Hochwald/Zerf bahnt sich weiterhin ihren erfolgreichen Weg und gewann am späten Mittwochabend auch das Zweitrundenspiel im Rahmen des diesjährigen Bitburger Rheinlandpokals, als man Ligakonkurrent FSV Trier-Tarforst erst nach Verlängerung mit einem 0:3 aus Sicht der Gäste bezwingen konnte.

Früher Platzverweis für Zerf

Zwei Stunden lang lieferten sich die Liga-Kontrahenten einen unerbittlichen Kampf. Spielerisch ausgeglichen und auch offensiv brisante Szenen dem jeweiligen Gegenüber eingeschenkt, erhaschte aber zunächst die Zerfer Truppe die besseren Chancen, wo der FSV sich oftmals mächtig Dusel von der Stirn wischen konnte. Nach knapp zwanzig Minuten gerieten die Gastgeber jedoch in Unterzahl, als Timo Mertinitz nach wiederholtem Foulspiel die gelb/rote Karte sah und des Platzes verwiesen wurde. Doch auch mit personellem Übergewicht fanden die Trierer Höhenkicker nicht zum Erfolg und mussten zunächst weiterhin einem quirligen Rheinlandliga-Spitzenreiter Paroli bieten.

Nach einer halben Stunde dann die erste gute Chance in den Farben des FSV, als Philipp Hahn einen Distanzschuss aus 22 Metern wagte und dieser noch gerade zur Ecke abgefälscht wurde. Bedingt durch den frühen Platzverweis zog sich Zerf ein wenig zurück. Man wollte nichts riskieren und ließ die Tarforster kommen, die auch meist an einer starken Zerfer Hintermannschaft, die in der Rheinlandliga zudem erst drei Gegentore aufweist, abprallten. Fast jeder Versuch dieses massive Bollwerk zu durchbrechen wurde vereitelt. Entweder gleich von der Abwehrreihe, oder spätestens von SGH-Keeper Niklas Burg, der seine Elf nicht nur einmal in diesem Spiel mit Glanzparaden überhäuft hat.

Tarforst verpasst Führung nach der Pause

Nach der Pause hatte der FSV nun einen kleinen Lauf und entfachte gehörigen Druck in Richtung Schwarz-Weiß, wo nach einer Stunde Patrik Kasel die Führung fast auf dem Fuß hatte. Dem Zerfer Gefüge merkte man aber trotz allem keine Unterzahl an. Der Liga-Primus spielte stark, kämpfte um jeden Meter und markierte ebenfalls gute Chancen Richtung Erfolg. So reihte sich fünf Minuten nach dem Kasel-Versuch auch Zerfs Nils Hemmes in die Reihe der Glücklosen ein, dessen Abschluss nur knapp über das Tor ging. Auf der Gegenseite versuchte stattdessen Adrian Ziewers sein Glück, doch auch sein Abschluss wanderte aus dem spitzen Winkel heraus nur knapp daneben. Ein munteres Hin und Her stellte sich ein. Offen bislang noch das Spiel, stellte man eine Viertelstunde vor Schluss sogar die personelle Anzahl auf dem Platz wieder gleich. Der nächste Platzverweis, dieses Mal in den Reihen des FSV, als auch Ayman Habbouchi nach wiederholtem Foulspiel frühzeitig zum duschen geschickt wurde. Zehn gegen zehn – in der regulären Spielzeit aber kein Gewinner, mussten schließlich beide Teams zum Nachsitzen.

Entscheidung erst in der Verlängerung

Die erste Chance der Verlängerung gehörte den Gästen. Wieder Patrik Kasel und wieder kein Erfolg. Sein Abschluss wurde abgefälscht und auch der anschließende Nachschuss von Julian Schneider ließ Fortuna links liegen. Es begann nun eine erneute Druckphase der Hausherren. Tarforst mit einigen Ballverlusten nun spielerisch im Hintertreffen, gelang Zerf schließlich in der 97. Spielminute nach einem schnellen und eiskalten Angriff dank Nils Hemmes die 1:0-Führung. Flott und zügig ging es weiter, ein Elfmeterschießen wollte wohl keiner haben, erhöhten die Hochwälder zwei Minuten später sogar auf 2:0, dieses Mal nach einem Distanzschuss von Tim Thielen (99.). Drei Minuten vor Beendigung der Verlängerung (117.) folgte dann die endgültige Entscheidung, als Nils Hemmes einen Dreißig-Meter-Hammer schnurstracks in die Tarforster Maschen eindrosch. Das Spiel war gelaufen, Zerf eine Runde weiter, während Tarforst sich den Mund abputzte und sich im Kalender schon den 24. Oktober dick markierte. Dann nämlich folgt ein weiteres Aufeinandertreffen beider Clubs, dieses Mal auf Ligaebene – wo die Revanche aus Tarforster Sicht Ziel und Pflichtaufgabe sein dürfte.

„Wir haben uns mal wieder selbst geschlagen. Wir waren relativ ordentlich im Spiel, konnten am Ende aber nicht unsere guten Chancen nutzen. Zudem kam der Platzverweis von Habbouchi uns dann noch in die Quere und in der Verlängerung wurden zudem auch die Beine schwerer. Unterm Strich hätten wir die nächste Runde sehr gerne erreicht, richten aber jetzt wieder voll und ganz den Blick auf die Liga, die für uns schließlich oberste Priorität hat“, resümiert Chef-Trainer Holger Lemke.

Sonntag nach Morbach

Weiter geht es für den FSV nun am kommenden Sonntag (11. Oktober), wenn man auf Liga-Ebene um 15:00 Uhr im Lokal-Derby beim FV Morbach gastiert.

(am)

 

Spiel-Infos

So spielte der FSV Trier-Tarforst: Akgül – Quint (98. Heitkötter) – Weber – Rashidi – Kasel – Schneider – Herres – Hahn (68. Rigoni) – Ziewers – Habbouchi – Picko

Tore: 0:1 (97. Hemmes) – 0:2 (99. Thielen) – 0:3 (117. Hemmes)

Zuschauer: 180

Schiedsrichter: Jan-Hagen Engel

 

Bilder vom Spiel
(Wolfgang Ziewers)

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