Donnerstag, 26 November 2020 00:00

„Die Halle ist unser Wohnzimmer“ – Tarforster Badminton-Trainer Boris Kaprov im Interview

geschrieben von

boris klein Fotor

Nicht nur der Fußball ruht bedingt der Corona-Pandemie, sondern auch die Badminton-Abteilung des FSV Trier-Tarforst musste ihren kompletten Trainings- und Spielbetrieb bis auf Weiteres einstellen. Keine leichte Kost für Sportler und Co. – blickt man deshalb auf ein nicht ganz so tolles Jahr 2020 zurück. Im Interview stand Badminton-Trainer Boris Kaprov nun Rede und Antwort:

 

Kein einfaches Jahr…

Hallo Boris! Kein einfaches Jahr für die Sportwelt und auch nicht für die Badminton-Abteilung des FSV Trier-Tarforst. Wie würdest du dieses Jahr kurz und bündig beschreiben?

Boris Kaprov: Das Jahr bat eine suboptimale Grundlage für Entwicklung und Erfolge. Die Jugend litt am meisten darunter. Ausgefallene Wettkämpfe und geschlossene Hallen war für alle demotivierend und ärgerlich.

 

Bereits im März durchlebten wir schon coronabedingt ein Sportverbot. Aktuell läuft die zweite Auflage der unschönen Situation. Wie schwer hat euch dies getroffen und wie geht ihr in der Abteilung damit um?

Boris Kaprov: Leider sind dieses Jahr alle deutschen Meisterschaften ausgefallen. Dies tut uns auch sehr leid für die qualifizierten Spieler. Wir hatten im U13 Bereich gute Chancen den ersten deutschen Meister aus dem Verein und auch aus Trier zu stellen. Das wäre für den Gesamtverein ein toller Erfolg und die beste Werbung für den Badmintonsport gewesen. Umso wichtiger ist für uns an dieser Stelle an alle Trainer im Verein zu sagen, dass der Spaß an der Bewegung und am Training als Basis für das Training dienen sollte. Nur dann können keine Lockdowns oder andere Probleme die Trainingsarbeit erschüttern, da wir damit ein starkes Fundament schaffen. Die Abteilung macht das Beste aus der Situation, in dem wir viel an strukturellen Dingen arbeiten, für die im Normalbetrieb oft die Zeit fehlt.

 

“Online-Training“ hält fit

Gibt es ein Alternativprogramm, ähnlich wie im Fußball – bzw. wie haltet ihr euch fit und den Kontakt aufrecht?

Boris Kaprov: Ja, wir bieten Online-Training in Form von Fitness und Taktik an. Es kommt gut an, jedoch nicht vergleichbar mit der Praxis auf dem Feld und in der Trainingsgruppe. Den Kontakt pflegen wir weiterhin über Handy,und den sozialen Medien. Natürlich ist es im Vergleich zur Normalität nicht das gleiche.

 

Zwischen den beiden Lockdowns war jedoch ein normaler Spielbetrieb möglich. Was wurde in dieser Zeit erlebt und erreicht und wie blickst du auf diese relativ kurze Zeit zurück?

Boris Kaprov: Rückblickend bin ich dankbar, dass wir nach dem ersten Lockdown wieder spielen und trainieren konnten. Und noch mehr bin ich für diese Zeit dankbar gewesen, als der zweite Lockdown beschlossen wurde. Die Halle ist unser Wohnzimmer, dort fühlen wir uns wohl und kommen sehr gerne. Die Zwischenzeit war ungewiss, da keiner wusste, wie lange die Zeit anhält. Also beschlossen wir das Training noch mehr spielerisch zu gestalten. Der Spaß stand im Vordergrund.

 

Hoffnung auf ein “normales“ 2021

Noch ist es ungewiss wann es wieder weitergeht, in der Halle und auf dem Platz. Mit welchen Gefühlen blickst du auf das kommende Jahr – welche Ziele habt ihr euch gesteckt und was ist im Jugend- und Seniorenbereich möglich?

Boris Kaprov: Das Trainerteam ist voller Tatendrang. Wir philosophieren über das Training und Trainingssteuerung. Das Ziel für nächstes Jahr ist die schnellstmöglich Aufnahme vom Trainingsbetrieb und die Weiterentwicklung aller Spieler. Wir machen jetzt unsere „Hausaufgaben“ um mit guter Qualität und viel Energie ins nächste Jahr zu kommen.

 

Okay Boris, ich danke dir für das Interview und wünsche dir und der Badminton-Abteilung ein besseres und coronaminimiertes Jahr 2021.

Boris Kaprov: Danke ebenfalls!

 

André Mergener

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