Dienstag, 04 Mai 2021 08:00

Aufbruchstimmung trotz Lockdown

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Die Sehnsucht nach einer Normalität im Fußball weckt die Gemüter. Endlich wieder spielen, trainieren und einfach der kollektiven Leidenschaft nachkommen. Die Fußballpause schmerzt – nicht nur bei den Kleinen, sondern auch bei den Großen, die seit Mitte Oktober praktisch zum Stillstand verdonnert wurden. (Bilder: André Mergener & Wolfgang Ziewers)

Seither galten harte Einschränkungen im Training oder gar komplette Verbote. Online-Plattformen waren die neuen Plätze, coronakonform jedoch unwirklich und fremd. Der Spaß fehlt, die Distanz missfällt, hofft man auch bei Fußball-Rheinlandligist FSV Trier-Tarforst schnellstmöglich wieder in gewohnte Bahnen bezüglich des Fußballs zu steuern.

„Wir warten praktisch jede Woche auf neue Infos. Derzeit müssen wir uns aber wieder mit unserem alten Online-Trainingsprogramm zufrieden geben. Eine gemeinsame ZOOM-Einheit pro Woche sowie ständig variierende Lauf-Einheiten stehen uns hier praktisch in der Not zur Verfügung. Demnach ist die Stimmung in der Mannschaft derzeit auch ein wenig betrübt“, gibt Chef-Trainer Holger Lemke zu verstehen.

Gespräche und Planungen in der Mannschaft laufen

Und trotzdem laufen die vereinseigenen Zahnräder weiterhin im Takt. Hinter den Kulissen werden eifrig Gespräche geführt, Planungen bezüglich der neuen Saison geschmiedet und die ersten Saisonziele vorsichtig in Stein gemeißelt. Doch wann geht sie wieder los – dass weiß auch Lemke nicht, der sich aber trotzdem eine Vorbereitung ohne große Verzögerung wünscht, wie der Ex-Profi weiter bekundet: „Wann es wieder los geht ist sehr schwierig einzuschätzen. Wir hoffen alle das sich die Zahlen langsam aber sicher im grünen Bereich einpendeln und wir dann ohne Verzögerungen in die Sommervorbereitung starten können.“

Nur vier Abgänge – Großteil der Mannschaft bleibt

Große Freude empfindet Holger Lemke jedoch mit Blick auf seinen Kader. Qualitativ stark bestückt und mit Patrik Kasel, Joshua Bonn. Fisnek Muciqi (wechselt zum SV Mehring) und Christian Steinbach (Karriereende) nur vier Abgänge, gab der Rest seiner talentierten Truppe eine weitere Zusage für die kommende Spielzeit. Zudem schlug der Rheinlandligist auch eifrig auf dem Transfermarkt zu und konnte mit Sebastian Schmitt und Nico Neumann (beide vom SV Mehring), sowie mit Torwart Johannes München (Union Mertert-Wasserbillig – Lux), Elias Heitkötter (SV Trier-Irsch) und Faris Kssouri (A-Jugend Eintracht-Trier), gleich fünf talentierte Spieler verpflichten. Ein starkes Zeichen – wie Lemke weiter ausführt: „Ich bin sehr froh und stolz, dass wir den Großteil der Mannschaft zusammenhalten konnten, was für uns auch an oberster Stelle stand. Ich denke das ist ein sehr gutes und starkes Zeichen, dass es in der Mannschaft harmoniert und das auch der Verein selbst eine sehr gute Arbeit leistet.“

Bescheidener Ausblick

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Eine gute Arbeit leisten möchte man schließlich auch in der kommenden Saison. Ein starker Kader – reichlich Qualität und mächtig Ehrgeiz stehen schon jetzt in den Startlöchern. Kleinlaut das Saisonziel – dürften die Trierer Höhenkicker aber auch in der kommenden Runde eine gute und tragende Rolle in der Liga einnehmen. „Wir haben wieder eine sehr gesunde Mischung aus vielen jungen, sehr talentierten und erfahrenen Spielern“, freut sich Lemke weiter, der in puncto Saisonziel die Bescheidenheit aber professionell im Manne trägt, wie er folgend ausführt: 

„Das Team muss sich erst einmal finden. Jetzt über Saisonziele nachzudenken wäre der falsche Weg. Wir wissen das wir eine gute Mannschaft haben werden und wir wissen auch, dass wir wohl auch in der kommenden Saison eine gute Rolle spielen werden. Wir wollen aber zunächst den Zuschauern einen guten und attraktiven Fußball bieten und genau dort weitermachen, wo wir einst vor dem Lockdown aufgehört haben. Für meine Jungs ist es besonders wichtig, einfach wieder auf den Platz zu gehen und wieder normal Fußball zu spielen.

Weitere Verpflichtungen möglich

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Zudem muss man ja auch bedenken, dass wir auch den Abgang von Patrik Kasel kompensieren müssen – und das wird keineswegs einfach. Neben dem Erfolg wollen wir aber auch Spaß bei der Sache haben und als Team zusammenwachsen. Gelingt uns das, werden wir noch früh genug sehen was am Ende der Saison in der Tabelle möglich ist“, unterstreicht Holger Lemke weiter, der auch seine Kaderplanung noch nicht ganz abschließt, wie der Ex-Profi weiter untermauert: „Unsere Kaderplanung ist zwar schon sehr weit fortgeschritten, trotzdem schließe ich es nicht aus, dass wir auf dem Markt noch einmal zuschlagen werden. Möglich ist alles.“

Und so gilt es weiterhin die Fußballschuhe – bzw. Füße still zu halten. Im Fokus weilt das Pandemiegeschehen plus reichlich Neugier mit Blick auf die kommende Saison, die man in Tarforst stark und mit einer gesunden Moral bestreiten möchte. Hoffentlich in gewohnter Normalität, mit Zuschauern, Leidenschaft und vielen Toren.

 

André Mergener

 

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