Samstag, 11 Juni 2022 07:45

„Eine Herzensangelegenheit“ – Danke Daniel Will

geschrieben von

117645096 299428068033828 5045447373301223797 n

1992 zog er sich erstmals ein Trikot des FSV Trier-Tarforst über – seither war er aus dem Verein nicht mehr wegzudenken. Daniel Will lebte den Verein wie kaum ein Anderer. Fast sein komplettes Leben lang trug er nicht nur die Vereinsfarben auf den Platz – sondern auch in seinem Herzen. Eine sportliche Liebe für die Ewigkeit – auch wenn sich die Vereinsfarben für Daniel Will künftig ändern werden. Der 38-Jährige hat mit Abschluss dieser Saison den Verein verlassen. Eine neue Aufgabe bei der SG Ruwertal strebt er an – die er gemeinsam mit seinem Co-Trainer Marcel Wagner ab der kommenden Saison antreten wird. Und doch bleibt die Erinnerung – die Will auch gerne zu seinem neuen Verein mitnehmen wird. „Es ist wirklich eine verdammt lange Zeit gewesen. Dreißig Jahre – als aktiver Fußballer und später als Trainer. Das ist fast mein ganzes Leben lang – wo mich der FSV Trier-Tarforst begleitet hat. Ich habe hier enge Freunde gefunden und tolle Menschen aus aller Welt kennengelernt. Somit hat der Verein – die Spieler und Trainer(kollegen) mir sehr viel gegeben und mich charakterlich mitgeprägt. Ich habe auch enorm viel in verschiedenen Bereichen lernen dürfen – was mich nicht nur als Fußballer oder Trainer weitergebracht hat, sondern auch als Mensch. Ein Vereinsleben wie es in Tarforst gelebt wird ist eine wichtige und tolle Erfahrung – welche ich nur jedem ans Herz legen möchte“, betont Will zurückblickend.

An sein letztes Spiel zuhause gegen den FC Könen – dass der Vollbluttrainer mit seinem Team auch souverän mit 5:3 gewinnen konnte, kann sich der 38-Jährige noch sehr gut erinnern, nicht nur weil es wenige Wochen erst alt ist, sondern viel mehr weil es emotional war. „Natürlich bereitet man sich gedanklich ein wenig darauf vor – dies macht die Sache etwas einfacher. Dennoch ist es wie immer – wenn der Moment dann da ist hat man schon einen dicken Kloß im Hals und muss auch schon mal ein Tränchen zurückhalten. Aber der FSV und ich sind ja nicht aus der Welt“, gibt der künftige Ruwertaler-Trainer weiter zu verstehen.

Will selbst ist ein Kumpeltyp. Kein Anecken oder sonst was – er hat ein Ohr für Jedermann, ob Spieler oder sonstige Funktion. Eine Eigenschaft die ihm wohl schon früh in die Wiege gelegt wurde – kann man mit ihm auch Spaß haben, ebenso eine professionelle Ernsthaftigkeit im Fußball genießen, die man ihm über all die Jahre hoch anrechnet. Seither schrieben viele Erfolge seine Handschrift – als Co-Trainer, oder später auch als Trainer, erinnert er sich gerne an jene Zeit zurück, für die er lebte, alles auf dem Platz abrief und auch bei Niederlagen immer wieder aufstand: „Über die lange Zeit hinweg gab es natürlich viele Highlights die mich begleitet haben. Die erfolgreichsten und somit wohl auch die unvergessenen Momente hatte ich als Trainer beim FSV Trier-Tarforst. Hierzu zählen die Aufstiege als Co-Trainer in die Kreisliga-B und Kreisliga-A. Absolutes Highlight war allerdings die Saison 2017/18 als wir in meinem ersten Trainerjahr mit der A-Jugend ungeschlagen aus der Bezirksliga in die Rheinlandliga aufgestiegen sind und das Jahr darauf auch eine tolle Rheinlandligasaison spielten“, unterstreicht der Trainer weiter.

DSC00070 1

Sein Amt an der Seitenlinie der zweiten Tarforster Mannschaft wird künftig Steffen Hilmer einnehmen. Eine interne Lösung des Vereins – für Will die Perfekte, wie er folgend unterstreicht: „Die Lösung mit ihm als mein Nachfolger ist perfekt. Er kennt den Verein und die Spieler – hat einen guten Draht zu den Jugendmannschaften mit denen er sehr erfolgreich war und er ist sehr ambitioniert. Ich wünsche ihm alles Gute und viel Erfolg für die neue Saison – und sollte er mal ein Tipp benötigen, hat er ja meine Nummer“, schießt Will lachend nach und ergänzt: „Nein – Spaß bei Seite! Ich glaube Steffen brauche ich nichts mit auf den Weg geben oder Tipps zustecken. Er hat genug Erfahrung um selbst diese Mannschaft zu leiten. Er ist der Richtige für diesen Posten.“

Jetzt wird Will bald selbst eine erste Mannschaft trainieren – im schönen Ruwertal und im Schatten der Weinberge. Die SG Ruwertal zählt unlängst zu den ambitionierten Bezirksligisten. Eine schwere – aber schöne Aufgabe die auf Daniel Will zukommen wird, wie er mit voller Vorfreude unterstreicht: „Ich freue mich sehr auf die neue Aufgabe. So wie es das Ziel eines Spielers sein sollte in einer ersten Mannschaft zu spielen – war es auch immer mein persönliches Ziel als Trainer eine Chance in einer ambitionierten ersten Mannschaft zu bekommen. Ich denke das ich so auch nochmal dazulernen kann und mich so als Trainer weiterentwickeln werde“. Und sein zukünftiger Kontakt nach Trier-Tarforst? „Der steht außer Frage“, legt Will prompt nach und fügt hinzu: „Wenn es nicht zu Spielplanüberschneidungen kommt werde ich weiterhin auf den Plätzen des FSV Trier-Tarforst als Fan anzutreffen sein.“

Und somit geht ein Sportler seinen Weg – der den FSV mit Ehrgeiz, Humor, Kompetenz, Leistung und das unbändige Streben nach Erfolg bereichert hat. Daniel Will hat über all die Jahre hinweg in seiner langen FSV-Vergangenheit Großes geleistet. Einst klein angefangen im Jahr 1992 – damals als 8-Jähriger in der E-Jugend des FSV, mauserte sich Daniel Will schnell im Verein nach oben. Ein in sich nun schließendes Kapitel – wohl auch mit Tränen und reichlich Wehmut verbunden, wird der 38-Jährige seinen FSV Trier-Tarforst wohl immer im Herzen tragen, wie er abschließend klarstellt: „Dieser Verein war und ist für mich immer eine Herzensangelegenheit. Und wie heißt es immer so schön – niemals geht man so ganz.“ AM