Mittwoch, 12 Oktober 2022 07:44

„Auf der Emma“ geht das Bibbern wieder los

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SG WSN 1

Schwere Zeiten brechen „Auf der Emma“ heran. Sportlich drückt der Schuh an vielen Ecken – dürfte wohl auch diese Saison keine Leichtigkeit versprühen. In Neitersen und Altenkirchen ist der Blick ernst. Keine leichte Kost für Neu-Coach Dominik Pistor – der sein Amt an der Seitenlinie erst in diesem Sommer angetreten hat. Mit dem 38-Jährigen konnte ein junger und ehrgeiziger Trainer gewonnen werden. Pistor selbst begann seine erste Trainerstation in der zweiten Mannschaft der SG Hundsangen – ehe er nach drei Jahren dort die erste Mannschaft übernahm. Bevor Pistor zuletzt eine kleine Pause einlegte – war er bei den Eisbachtaler Sportfreunden für die U19-Regionalligamannschaft verantwortlich. Pistor blickte vor der Saison voller Tatendrang auf die neue Aufgabe: „Ich freue mich total über die Entscheidung des Vereins – mir diese Möglichkeit einzuräumen. Ich freue mich auf die Herausforderung – mit einer jungen, hungrigen Mannschaft in die Runde zu gehen. Mit dem einen oder anderen Spieler durfte ich ja bereits als Jugendtrainer arbeiten – umso mehr freue mich darauf, die Entwicklung weiterzuführen. In den Gesprächen habe ich gemerkt – wie sehr sich der Verein um mich bemüht hat, daher fiel mir die Entscheidung sehr leicht“, so der Coach vor dem Start in die neue Spielzeit.

Im Hier und Jetzt dürfte auch die Stirn von Dominik Pistor schon leichte Schweißperlen aufweisen. Sportlich läuft es überhaupt nicht – zählt man nach zehn Spieltagen neben zwei Siegen und zwei Unentschieden, schon sechs schmerzhafte Niederlagen. Das größte Problem dürfte wohl die Abwehr mit schon vierundzwanzig Gegentoren markieren. Oftmals zu unsicher und löchrig – verteilten die Vereinten aus Neitersen und Altenkirchen dem Gegner zu oft Geschenke, während man selbst mit zu vielen Fehlern meist den Kürzeren zog. Vorne dagegen trifft man mit erst siebzehn Toren zu selten. Ein sportliches Kombi-Pack mit unschönem Beigeschmack – grüßt man so als Fünftletzter aus der unteren Tabellen-Riege. Das letzte Duell – allerdings gegen die bisher schlechteste Abwehr der Liga, gewannen die Westerwälder zuhause gegen den Vorletzten aus Ellscheid deutlich mit 7:2. Der Anfang der Wende – oder doch nur eine Momentaufnahme? Neitersen möchte diesen Erfolg nun nutzen – um auch in den Folgespielen das Maximale zu landen. Ziel ist das Verlassen der unteren Ränge – wo man weiterhin mit erst acht Punkten auf dem Konto weit abgeschlagen nach mehr Konstanz und Stabilität sucht.

Jene Tugenden dürften wohl auch am Sonntag beim FSV Trier-Tarforst von großen Nöten sein – wenn man im insgesamt siebzehnten gemeinsamen Duell auf dem Trierer Berg gastiert. Die bisherige Bilanz dagegen fast ausgeglichen – notierten die Tarforster bislang sieben Siege und Neitersen sechs. Ferner stehen drei Unentschieden unterm Strich. Das letzte Duell beider Clubs Ende April diesen Jahres ging jedoch klar an den FSV – der damals in eigener Stube deutlich mit 5:0 gewann. Drei Treffer von Nicola Rigoni – jeweils ein Tor von Mohammad Rashidi und Marcel Mühlen ebneten den Weg Richtung Dreier, den der FSV schließlich auch am Sonntag anpeilt. Für Neitersen dürfte es eine schwere Auswärtsreise bei heimstarken Tarforstern werden. Denn auch wenn die Elf von der Trierer Höhe auswärts bisher nur eine magere Ausbeute genoss – schlugen die Mannen des FSV im eigenen Wohnzimmer dagegen mächtig zu, wo man schließlich auch nach zehn Spieltagen noch ungeschlagen ist. Neitersen muss schnell weitere Erfolge landen – egal wie und egal bei welchem Team. „Auf der Emma“ möchte man die Freude wieder zurückgewinnen – sportlich auf Augenhöhe agieren und die Flaute schnell begraben. Neitersen hat die nötige Qualität schließlich auch in dieser Runde die Klasse ohne Biegen und Brechen zu halten. Mut – Konstanz und Stabilität stehen somit hoch im Kurs – um letztendlich dieses Ziel zu verwirklichen, damit auch die „alte Dame“ einem bald wieder Freude und Punkte bereitet. AM