Samstag, 04 März 2023 22:27

Kampfspiel findet keinen Sieger

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Vier Tore – viele Karten, zwei Platzverweise und kein Sieger. Am Ende musste sich Fußball-Rheinlandligist FSV Trier-Tarforst am frühen Samstagabend auswärts bei der SG Schneifel mit einem 2:2-Unentschieden anfreunden, zahlte personell aber dagegen wiederum einen teuren Tribut.

Der erste Sieg im neuen Jahr lässt weiterhin auf sich warten. Immerhin keine Niederlage – dafür ein unterm Strich kampfbetontes Spiel, wo Emotionen und erhitzte Gemüter für reichlich Zündstoff sorgten. Neun gelbe Karten im Gesamten – zwei Platzverweise aufseiten der Trierer Höhenkicker.

Sportlich ging es gut los für den FSV. Spielstark – und mit reichlich Druck nach vorne, begannen die Tarforster ihren Tanz auf der „saftig grünen Wiese“ in Auw bei Prüm. Obwohl der FSV beim Gastauftritt auf wichtige personelle Säulen verzichten musste – sprang der Rest vom Team dagegen spielstark in die Breche. Offensiv brandgefährlich – und defensiv enorm sicher, glänzten die Tarforster aber nicht nur im Vorwärtsgang, sondern ließen auch dank vielen gewonnenen Zweikämpfe mächtig aufhorchen. Das Kollektiv war da – und das an jeder Ecke. Die Schneifel-Kicker hatte man im Griff – obwohl auch der Platzhirsch selbst einen munteren Fußball spielte. Nach einer knappen Viertelstunde hagelte immerhin die erste kleine Chance für die Hausherren in der kalten Schneifel nieder – die Keeper Mike Neumann aber bestens vereiteln konnte. Eine gute Aktion – schnell im Keim erstickt, brachte sich im Gegenzug aber auch der FSV zu einer richtig guten Möglichkeit. Vorausgegangen war eine starke Balleroberung durch Luca Herrig – der anschließend auf Nico Neumann auflegte. Neumann selbst erhaschte jedoch eine sehr ungünstige Position über rechts außen – wo er zwar den Abschluss suchte, am Ende aber an Torwart Stephan Simon scheiterte. Nach wie vor war das Spiel ein gewaltiger Kraftaufwand – und das von beiden Teams. Nach einer guten halben Stunde versäumte die SG Schneifel erneut einen möglichen Treffer – dieses Mal flog der Ball nur wenige Meter am Tor vorbei. Eine Minute später jedoch machten es die Jungs im Tarforster Dress besser – als Elias Heitkötter nach einer starken Flanke von Sebastian Schmitt eiskalt zum 1:0 aus Sicht der Gäste vollstreckte (39.). Die Führung – verdient und dem Spielgeschehen gerecht, drohte aber nun einer zweiter Durchgang, wo neben weiteren Toren auch zwei schmerzhafte Platzverweise hinzukamen.

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Nach der Pause kamen die Gastgeber nun besser ins Spiel. Nicht dominierend – dafür aber auf einer Welle mit dem FSV, der kurz nach dem Seitenwechsel aber extrem Glück hatte, als Simon Reetz nur haarscharf an einem glänzenden Tarforster Torwart Mike Neumann scheiterte (52.). Neumann setzte sich aber auch in der nächsten Szene stark in Pose – als der Keeper nach einem Schneifeler Freistoß gleich zweimal in die Breche sprang und einen möglichen Ausgleich verhinderte (53.). Kurze Zeit später ist der Ausgleich aber dann doch gefallen – machtlos zwischen den Pfosten, vorausgegangen war ein Tarforster Abwehrfehler, den Reetz eiskalt ausnutzte und zum 1:1-Ausgleich einschob (58.). Die Schneifel machte nun gehörigen Druck – und das mit allen Mitteln. Viel Unruhe – viele harte Fouls und der erste Platzverweis in diesem Spiel (71.), als Luca Quint nach einem Handspiel die gelb/rote Karte sah und des Platzes verwiesen wurde. Aber auch in Unterzahl hatte man den Gegner „noch“ im Griff, der aber besonders im Endspurt mächtig an Fahrt aufnahm. Neun Minuten vor Schluss klingelte es dann erneut im Kasten der Tarforster – als Yannik Moitzheim einen erneuten Tarforster Abwehrfehler bestrafte und jubelnd zum 2:1 ausholte (81.). Einen Moment später stellte aber Tarforst den alten Spielstand wieder her – als der zuvor eingewechselte Florian Weirich nach einem von Sebastian Schmitt ausgeführten Freistoß stark mit dem Kopf zum 2:2 einköpfte (87.). Kurz danach folgte dann auch der zweite Platzverweis für den FSV – dieses Mal für den ebenfalls zuvor eingewechselten Nicola Rigoni, der wenige Sekunden nach dem Ausgleichstreffer angeblich eine verbale Beleidigung geäußert haben soll. Als Folge sah die Nummer zehn den knallroten Karton und wurde ebenfalls frühzeitig zum Duschen geschickt. Eine doppelte Unterzahl für die Gäste – und ein Schneifeler Team, dass nun mit aller Macht auf den Sieg drückte. Tarforst hatte nun genügend Arbeit den eigenen Strafraum sauber zu halten. Der Platzhirsch drückte – am Ende flog der Ball sogar noch gegen den Pfosten, mehrmals rettete auch wieder Mike Neumann und verhalf seinem FSV schließlich dank einer bärenstarken Leistung nach sieben Minuten Nachspielzeit zum 2:2-Unentschieden, dass sich wohl auch dieses Mal wie ein Sieg anfühlte.

„Es war ein bewusst schweres Spiel in der Schneifel. Wir wissen das die Schneifel auf einem richtig schlechten Geläuf eine bärenstarke Mannschaft ist. Wir haben hier in den letzten Jahren immer Punkte gelassen – dieses Mal aber einen richtig starken Aufwand betrieben. Die beiden strittigen Platzverweise haben uns schließlich mächtig in die Suppe gespuckt – wo wir aber dennoch weiterhin einen starken Fußball geboten haben. Meine Jungs machten ihre Sache ziemlich gut. Dank der doppelten Unterzahl sind wir dann mit dem Punktgewinn dann schon sehr zufrieden“, betont Chef-Trainer Holger, dessen Team nun am Samstag in einer Woche (11. März) um 17:30 Uhr die SG Malberg empfängt. AM


Spiel-Infos

So spielte der FSV Trier-Tarforst: M. Neumann – Quint – Schmitt – Weber – N. Neumann (65. Weirich) – E. Heitkötter (75. Toure) – B. Heitkötter – Herrig (65. Rigoni) – Arnold (65. Chalve) – Kiesewetter – Habbouchi

Tore: 1:0 (39. E. Heitkötter) – 1:1 (58. Reetz) – 1:2 (81. Moitzheim) – 2:2 (87. Weirich)

Schiedsrichter: Danny Kruger

Zuschauer: 210