Um die Kür der eigenen Ehre – viel mehr stand am letzten Spieltag der Fußball-Rheinlandliga nicht mehr auf dem Spiel. Auswärts in Wissen – beim einstigen Drittligisten, galt es zu bestehen, wo man am Ende aber weder verlieren, noch gewinnen konnte. Unterm Strich stand ein Spielabbruch zur Halbzeit wegen einer angeblichen Tätlichkeit von FSV-Kapitän Heiko Weber in Richtung des Unparteiischen.
Sportlich ein guter Auftakt und das von beiden Teams. Bestes Wetter – ein hohes Tempo und viele Chancen zu Beginn, wenn zunächst auch nur in den Farben des einstigen Drittligisten aus Wissen. Die erste Möglichkeit für die Hausherren schrieb sich bereits nach vier Minuten – als Felix Arndt nach einer steilen Hereingabe frei vor dem Tor den Ball nur knapp verpasst hat (4.). Wissen blieb am Drücker und versuchte weiter die Führung zu erzielen. Denn drei Minuten später verpasste Arndt erneut die Möglichkeit zum ersten Jubel – dieses Mal jedoch fand Wissens Nummer elf seinen Meister in FSV-Keeper Luca Merling, der den Ball sicher halten konnte (7.). Noch musste Tarforst auf die erste Chance im Spiel warten – während Wissen schon zur nächsten Möglichkeit ausholte. Nach neun Minuten vergeigte der VfB nämlich das nächste dicke Ding – dieses Mal setzte Felix Arndt das runde Leder gegen die Latte (9.). Tarforst hatte nun mächtig Dusel – und holte aber eine Minute später selbst zur Chance aus, als Elias Heitkötter den Ball nur knapp über das Tor bugsierte (10.). Drei Minuten später setzte sich aber auch wieder Tarforsts Torwart Luca Merling bestens in Szene – als sich Arndt nach einem langen Ball die Kugel schnappte, frei vor dem Tor auftauchte, aber wieder an Merling scheiterte, der sich rettend auf die Ball warf und einen Rückstand verhinderte (13.). Gegen Ende der ersten Hälfte wurde das Spiel nun härter. Viele Fouls – und zwei Teams, die viel Kampf boten. Nach einer guten halben Stunde entschied der Unparteiische sogar auf Elfmeter für Wissen – vorausgegangen war ein angebliches Foulspiel des FSV. Den Elfmeter selbst verwandelte Philipp Bernd Weber aber sicher – und brachte nun seinen VfB nicht ganz unverdient mit 1:0 in Führung (37.). Spielerisch war viel Würze im Spiel. Fast zeitgleich zum Pausenpfiff wurde der Ärger auf dem Platz sogar noch härter – als Kapitän Heiko Weber nach einer gelb/roten Karte wegen einer verbalen Äußerung in Richtung des Schiedsrichters den Platz vorzeitig verlassen musste. Doch es kam noch härter. Weber soll daraufhin angeblich den Schiedsrichter angegangen sein – der diese Partie daraufhin angebrochen hat (45.). Viel Dampf auf den Rängen – und besonders auf dem Platz, wo das Spiel nun ein frühzeitiges Ende fand und Tarforst sich mit einem ungewöhnlichen Spielabbruch in die Sommerpause verabschieden musste. Nach einiger Zeit – wo beide Teams schon vor den Kabinen standen, kam Schiedsrichter Christian Fritzen wieder raus und wollte nach Rücksprache mit dem Verband das Spiel wieder fortsetzen. Beide Teams jedoch waren sich einig – und wollten nicht mehr auf den Rasen zurückkehren.
„Alles in allem ein sehr fragwürdiges Spiel. Sportlich brauchen wir das Spiel nach diesem Verlauf nicht groß zu bewerten. In meinen Augen war dies auch kein Grund ein Spiel abzubrechen. Leider endet für uns nun diese Saison mit diesem Abbruch. Sehr schade“, betont Chef-Trainer Holger Lemke, dessen Team nun mit 62 Punkten die dreizehnte Rheinlandliga-Saison beendet hat. AM
Spiel-Infos
So spielte der FSV Trier-Tarforst: Merling – Quint – Weber – Rigoni – N. Neumann – E. Heitkötter – Benndorf – B. Heitkötter – Herrig – Arnold – Habbouchi
Tore: 0:1 (37. - Elfmeter / Weber)
Schiedsrichter: Christian Fritzen
Zuschauer: 80