Erleichterung pur – riesige Freude und reichlich Jubel. Fußball-Rheinlandligist FSV Trier-Tarforst konnte am frühen Samstagabend den Klassenerhalt in der Rheinlandliga perfekt machen. Am Ende lag man sich mit einem Lächeln in den Armen. Ein Team – Ein Ziel und ein Erfolg. Das vorausgegangene 1:1-Remis gegen den SV Rot-Weiß Wittlich zwar entscheidend – wenn auch nur dank einer grenzenlosen Freude nebensächlich.
Es wurde jeder umarmt – abgeklatscht und ein tiefes Durchatmen war weit über die Tarforster Höhe zu hören. Der Liga-Dino lebt – tat sich aber dennoch im ersten Spielabschnitt gegen starke Wittlicher schwer. Nach vorne ging auf Seiten der Hausherren zunächst nicht viel. Rot-Weiß dominierte das Geschehen und ließ den FSV überhaupt nicht zur Entfaltung kommen. Viele und schnelle Ballverluste machten es den Gästen aus Wittlich leicht – die bereits schon nach einer Viertelstunde vor rund 350 Zuschauern dank dem Ex-Tarforster Matthias Heck mit 1:0 in Führung gingen (15.). Verdient und ohne Kompromisse entlud sich der Jubel bei Rot-Weiß – dessen Team nicht nur spritziger und stark agierte, sondern auch eine tragende Cleverness auf dem nassen Rasen in Tarforst freisetzte. Fünf Minuten später hatte Tarforst erneut mächtig Dusel – als Timo Wollny nach einer guten Ecke den Ball nur an die Latte köpfte (20.). In dieser Phase des Spiels taumelten die Gastgeber in den Weiten ihrer eigenen Festung. Wittlich war am Drücker und das nicht sparsam. Eine leichte Hoffnung ließ dagegen Elias Heitkötter nach knapp einer halben Stunde aufkeimen – als er im Anschluss eines Eckballs frei vor dem Tor an einem möglichen Ausgleich vorbeischrammte (27.). Dies war auch die letzte Aktion des ersten Durchgangs – in der sich Tarforst mehr als schwer tat.
Nach der Pause kamen aber auch die Trierer Höhenkicker besser ins Rollen. Chef-Trainer Patrick Zöllner stellte im Rahmen der Halbzeitpause auf zwei Positionen um – sodass nicht nur das heimische Spiel besser wurde, sondern auch die Moral und der Kampf. Zwar ließ auch Daniel Littau zunächst ein weiteres Tor für Wittlich liegen (56.) – am Drücker und ziemlich stark, waren aber auch die Tarforster, die den Druck noch einmal mehr in die Höhe schraubten. Nach einer Stunde hagelte dann erst einmal eine Schrecksekunde auf Wittlich nieder – als Ralf Rizvani nach einem groben Foulspiel den knallroten Karton sah und des Platzes verwiesen wurde (60.). Die Gangart des Spiels wurde härter – jener Platzverweis war nämlich nur der Anfang. Denn eine Viertelstunde vor Schluss nutzten die Tarforster ihr Überzahlspiel eiskalt aus – als Florian Weirich dank einer starken Ecke von Luca Herrig mit dem Kopf zum 1:1-Ausgleich einschieben konnte (75.). Tarforst war aber noch hungrig und versuchte die Führung zu malen – jedoch versäumte gleich zweimal Nathan Benndorf einen möglichen Einschlag (78.,80.). Kurz vor Schluss wurde es für Rot-Weiß aber noch einmal bitter – ein weiterer Platzverweis folgte, dieses Mal für Ayman Habbouchi, nachdem er wegen einem wiederholtem Foulspiel den gelb/roten Karton sah (87.). Ein doppeltes Überzahlspiel konnte Tarforst aber dann nicht mehr in ein Tor ummünzen – sodass man sich nach einem 1:1 die Punkte teilte und trotzdem mit einem riesigen Jubel die Klasse in der Fußball-Rheinlandliga halten konnte.
„Ich habe das meinen Jungs schon gesagt – seit meinen vier Wochen wo ich jetzt in Tarforst bin, haben sich alle meine Jungs richtig reingehangen und hart gearbeitet. Die mannschaftliche Geschlossenheit war von Anfang an da gewesen – Teamgeist wurde gezeigt und jeder hat immer einen vollen Einsatz gebracht. Wir haben zwar nicht immer einen glänzenden Fußball gespielt – aber Moral und Leidenschaft waren immer vorhanden gewesen. Auch wer gegen Wittlich die erste Halbzeit gesehen hat – hätte man durchaus mit einem anderen Ausgang des Spiels rechnen können. Hier sahen wir richtig übel aus. Nach der Halbzeitansprache lief es dann besser – haben mutiger agiert und auf einmal waren wir dann auch voll im Spiel gewesen. Am Ende wollten wir dann das Unentschieden halten und das ist uns dann auch sehr gut gelungen“, unterstreicht Patrick Zöllner mit freudiger Miene. Und der Kuchen? Wie groß wird er wohl nach dem erreichten Klassenerhalt im Hause Zöllners ausfallen? „Ja – es wird sicherlich ein Stück Kuchen geben, wahrscheinlich aber nur einen leckeren Erdbeerkuchen“, fügt Zöllner schmunzelnd hinzu, dessen Mannschaft nun mit 39 Punkten auf Platz 13 die aktuelle Runde der Fußball-Rheinlandliga abschließt. AM
Spiel-Infos
So spielte der FSV Trier-Tarforst: Merling – Schuch (46.Quint) – Herrig (88. Kiesewetter) – Arnold – Heitkötter (70. Jost) – Benndorf – Müller-Adams (57. Schmitt) – Clement (46. N. Neumann) – Schultheis – Gouverneur – Weirich
Tore: 0:1 (15. Heck) – 1:1 (75. Weirich)
Schiedsrichter: Mario Schmidt
Zuschauer: 350