Montag, 30 Dezember 2024 12:33

„Viele Highlights, aber auch Rückschläge, die uns wichtige Lektionen gelehrt haben“

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Der Puls und Herzschlag oftmals im Limit der Gefühle – blickt Fußball-Rheinlandligist FSV Trier-Tarforst auf eine eher durchwachsene erste Saisonhälfte zurück. Viele Niederlagen – aber auch viele starke Auftritte – da könnte man schon glatt von einer Achterbahnfahrt der Gefühle sprechen. Nun überwintern die Trierer Höhenkicker auf dem ersten Abstiegsrang der Rheinlandliga. Mund abputzen und immer weiter – möchte man schließlich Mitte Mai 2025 über dem Strich stehen. Wir sprachen nun mit Chef-Trainer Patrick Zöllner über die letzten Monate – die aber nicht nur schwer waren, sondern auch bezüglich der Entwicklung einiges aufbrachten.

Hallo Patrick! Mit 19 Punkten überwintert deine Mannschaft auf dem ersten Abstiegsplatz. Eine schwere erste Saisonhälfte liegt hinter euch. Wie blickst du darauf zurück?
 
Patrick Zöllner:
Die erste Saisonhälfte war zweifellos eine Herausforderung, aber auch eine Phase des Aufbaus und der Entwicklung. Nach einem Umbruch im Sommer war klar, dass uns ein steiniger Weg bevorsteht. Der Fokus lag darauf, eine neue Mannschaft zu formen und vor allem junge Spieler zu integrieren. Es gab viele Highlights, aber auch Rückschläge, die uns wichtige Lektionen gelehrt haben.
 
Ein Umbruch mit vielen jungen Talenten prägt eure Saison. Wie zufrieden bist du mit deren Entwicklung?
 
Patrick Zöllner:
Unsere jungen Spieler wie Knürr, Finsterwalder, Schneemilch und Stüber aus der eigenen Jugend haben in der Hinrunde viel Spielzeit bekommen und gezeigt, dass sie sich auf Rheinlandliga-Niveau behaupten können. Hervorheben möchte ich auch Caspar Suder, den wir von Saarburg geholt haben. Er hat als A-Jugendlicher in der Innenverteidigung bereits eine gute Rolle gespielt. Es ist einzigartig, dass wir als Rheinlandligist so vielen jungen Talenten eine Chance geben – und wir sind stolz auf ihre Entwicklung. Dennoch müssen sich die jungen Spieler weiter an die rauere Gangart in der Liga gewöhnen und an ihrer Mentalität arbeiten.
 
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Es gab einige Highlights in der Hinrunde, darunter Punktgewinne gegen starke Gegner wie Cosmos und Ahrweiler oder eure Leistung im Rheinlandpokal. Welche dieser Spiele sind dir besonders in Erinnerung geblieben?
 
Patrick Zöllner:
Einige Spiele stechen für mich heraus. Unser 1:1 gegen Cosmos war ein sehr starkes Spiel von uns, genauso wie die Heimsiege gegen Schweich (4:1) und Andernach (3:0), in denen wir wirklich überzeugt haben. Natürlich gab es auch Rückschläge, wie das 3:3 gegen Malberg, wo wir einen 3:0-Vorsprung verspielt haben. Aber solche Erlebnisse gehören zur Entwicklung dazu. Besonders stolz bin ich auf unsere Leistungen im Rheinlandpokal. Wir haben starke Gegner wie Wittlich, Bitburg und Vordereifel geschlagen und stehen im Viertelfinale. Im März treffen wir auf Kirchberg, und mit einem Sieg könnten wir ins Halbfinale einziehen. Das wäre eine großartige Leistung für unseren Verein und ein besonderes Highlight für die gesamte Region.
 
Mit 19 Punkten geht Ihr in die Winterpause. Was sind deine Schwerpunkte für die Rückrunde und welche Ziele setzt du deiner Mannschaft?
 
Patrick Zöllner:
Die Defensive wird ein wichtiger Schwerpunkt. Mit 44 Gegentoren haben wir in diesem Bereich Verbesserungspotenzial, auch wenn wir in der Offensive mit 39 Toren zu den besseren Teams der Liga gehören. Zudem wollen wir unsere Unentschieden in Siege ummünzen und die knappen Spiele zu unseren Gunsten entscheiden. Unser Ziel bleibt der Klassenerhalt, und dafür müssen wir weiter an unserer Stabilität und Konstanz arbeiten.
 
In einer engen Liga, in der jeder jeden schlagen kann, habt ihr immer wieder gezeigt, dass ihr sportlich mithalten könnt. Wie möchtest du diese Mentalität weiterentwickeln, um das Maximum aus der Rückrunde herauszuholen?
 
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Patrick Zöllner:
Die Mannschaft hat oft gezeigt, dass sie mithalten kann – auch gegen Top-Teams. Es ist wichtig, dass die Spieler weiterhin an sich glauben und mental gestärkt in jedes Spiel gehen. Ich erwarte von den Führungsspielern, dass sie gerade in schwierigen Momenten die jungen Spieler führen, als Vorbilder vorangehen und die Mannschaft mit starken Leistungen anleiten. Die jungen Spieler müssen lernen, sich an die Härte des Männersports zu gewöhnen, ein dickeres Fell zu entwickeln und sich an den erfahrenen Spielern zu orientieren. Mit unserer Mischung aus Erfahrung und Jugend bin ich überzeugt, dass wir den nötigen Teamgeist aufbauen können, um die Rückrunde erfolgreich zu gestalten.
 
Gibt es ein Spiel, an das du gerne zurückdenkst – und eines, das du schnell vergessen möchtest?
 
Patrick Zöllner:
Unser bestes Spiel war sicherlich das 1:1 gegen Cosmos. Wir haben gegen den absoluten Favoriten der Liga eine beeindruckende Leistung gezeigt, die Zuschauer begeistert und den Gegner vor große Herausforderungen gestellt. Schmerzhaft war hingegen das Spiel gegen Malberg, wo wir einen 3:0-Vorsprung noch hergeben mussten. Das war ein bitterer Rückschlag, der uns aber auch gezeigt hat, woran wir arbeiten müssen.
 
Vervollständige bitte den Satz: „Tarforst wird 2025…“
 
Patrick Zöllner:
„… weiterhin konsequent den Weg der Talentförderung gehen und ein Aushängeschild für junge Fußballer in der Region bleiben. Unser Ziel ist es, uns auf Rheinlandliga-Ebene nachhaltig zu etablieren und jungen Spielern die bestmögliche Plattform zu bieten, sich sportlich und persönlich weiterzuentwickeln.“
 
Ich danke Dir für das Interview und wünsche Dir neben einer erfolgreichen Restsaison einen guten Rutsch ins neue Jahr.
 
Patrick Zöllner:
Danke ebenfalls!


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