Sonntag, 18 März 2018 20:54

Vier Tore für ein frostiges Halleluja

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9147261Nach zuletzt zwei Niederlagen in Serie – konnte Fußball-Rheinlandligist FSV Trier-Tarforst am Sonntagnachmittag wieder jubeln, als man auswärts bei der SG 99 Andernach verdient mit 4:3 gewann.

Klein-Sibirien war heute am linken Rheinufer zuhause. Frostig und das für Mitte März – sollte zumindest das Geschehen auf dem Platz die Gemüter am Rande einheizen. In Andernach zu Gast – stand man immerhin dem bis dato besten Sturm gegenüber. Die SG 99 mit breiter Brust im heimischen blauen Dress unterwegs – setzte der Platzhirsch die Gäste aus Trier-Tarforst schon früh im Spiel gehörig unter Druck. Zwar agierte man meist nur mit langen Bällen – doch genau damit hatten die Trierer Höhenkicker zunächst Probleme. Hinten wackelte die Abwehr. Schläfrig und fast schon leichtsinnig – ließ man die Hausherren zumindest in den ersten fünf Minuten keck gewähren. Lautstark auch Chef-Trainer Holger Lemke, der schon früh in der Partie seine Jungs mit geballter Stimme wachrüttelte. Mit Erfolg – wenige Minuten später wackelte der Pfosten der SG 99 – nachdem André Thielen mit einem strammen Schuss ein dickes Ausrufezeichen setzte (7.). Einen Wimpernschlag später galt aber auch auf Seiten des FSV großes Durchatmen (8.). Viel Gewusel und reichlich Dusel im eigenen Strafraum nutzten die Gastgeber schamlos aus. Letzter Retter in Not war aber FSV-Keeper Daniel Bauer – gute Parade und Lebensversicherung Nummer eins. Sein Team war noch im Spiel – wenn auch mit einer leichten Prise Fortuna. Langweile gab es jedoch nicht. Großes Ausruhen ebenfalls Fehlanzeige – heizten beide Teams die rund 100 Zuschauer mächtig ein. Besser als jeder Glühwein allemal – versäumte es Andernach auch in den Folgeminuten in Führung zu gehen. Wieder letzte Rettung – Daniel Bauer, der bis zu diesem Zeitpunkt tolle Paraden zeigte. Nach gut einer halben Stunde fiel schließlich das erste Tor. Ganz zu Freude des FSV – der nach einem Kombi-Spiel von Lars Stüber auf Jan Weber mit 1:0 in Front ging (34.). Doch die Antwort in blau kam prompt. Nur einen Wimpernschlag später glich Andernach aus (35.). Eine Flanke von rechts köpfte Burim Zeneli zu Gunsten seiner Bäckerjungen zum 1:1 ein (35.). Doch auch Tarforst holte schnell zum erneuten Gegenschlag aus und markierte wiederum eine Minute später dank dem 2:1 von Lukas Herkenroth die erneute Führung (36.). Das Spiel war nichts für schwache Nerven. Doch bis zum Pausenpfiff passierte nichts mehr – auch wenn Tarforst noch die ein oder andere gute Möglichkeit auf dem Fuß hatte.29339817 1602114376538780 1325309139542343680 o

Nach dem Seitenwechsel ging es flott weiter. Zehn Minuten nach Wiederanpfiff glich die SG 99 erneut aus – nachdem Kim Kossmann im Sechzehner aus der Drehung heraus zum 2:2 einschob (56.). Zehn Minuten später klingelte es wieder im Tarforster Tor – Andernach ging in Führung, als Burim Zeneli zum 2:3 traf (66.). Aber auch dieser Spielstand hielt nicht lange. Wieder ein Tor – dieses Mal jedoch in den Farben des heimischen FSV. Frank Chalve – zuvor nur den Pfosten getroffen (62.), trank dieses Mal ein wenig mehr Zielwasser und traf siegessicher zum 3:3 (70.). Zehn Minuten vor Schluss sprach der Unparteiische den Gästen zudem auch noch einen Foulelfmeter zu – den Lukas Herkenroth ohne mit der Wimper zu zucken zum verdienten 4:3-Sieg vollstreckte (80.). Unterm Strich ein verrücktes, torreiches und ziemlich kaltes Unterfangen. Auch wenn Petrus heute fern war – Fortuna war allgegenwärtig und das dieses Mal im heimischen Dress, Halleluja!

„Der Sieg geht völlig verdient an meine Jungs. Auch wenn wir anfangs noch nicht ganz bei Sinnen waren – entwickelte sich unser Spiel im Folgeverlauf deutlich besser. Andernach meist nur mit langen Bällen agiert – konnten wir diese Taktik aber schnell im Keim ersticken und unser Spiel mit Leidenschaft und einer tollen Moral präsentieren. Im Endeffekt haben wir in meinen Augen mehr Willen gezeigt und auch offensiv die besseren Karten gehabt. Wir sind nun alle froh das wir uns endlich mit einem Sieg belohnen konnten“, resümierte ein zufriedener Chef-Trainer Holger Lemke.

Spiel-Infos

So spielte der FSV Trier-Tarforst: Bauer – Weber (88. Manzo)– Thayaparan – L. Stüber – Thielen – Bauchmüller – Heitkötter – S. Stüber (68. Gashi) – Herkenroth – Chalve – Rigoni (78. Oberhausen)

Tore: 1:0 (34. Weber) – 1:1 (35. Zeneli) – 2:1 (36. Herkenroth) – 2:2 (56. K. Kossmann) – 2:3 (66. Zeneli) – 3:3 (70. Chalve) – 4:3 (80. Foulelfmeter Herkenroth)

Schiedsrichter: Amir Amirian (Wiesbaden)

Zuschauer: 100

Weiter geht es für den FSV nun am Samstag in einer Woche (24. März) – wenn man vor eigener Kulisse um 17:30 Uhr die SG Ellscheid empfängt!

Aus Andernach berichtete André Mergener

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