Donnerstag, 17 Mai 2018 19:15

Gute Chancen auf ein blaues Auge

geschrieben von

9633883Die Saison schreitet mit großen Schritten dem Ende entgegen. Zwei Spiele gilt es noch zu meistern – eins zuhause und eins in der Ferne. Das letzte Heimspiel bestreitet Fußball-Rheinlandligist FSV Trier-Tarforst am kommenden Samstagabend – wenn man ab 17:30 Uhr die SG Betzdorf empfängt.

Der Blick schweift auch in die Oberliga

Im Trierer Höhenstadtteil Tarforst war jüngst ein kleines, leises Durchatmen zu hören. Bleibt die sportliche Situation so bestehen – stünde auch der neunten Rheinlandliga-Saison in Folge für die Trierer Höhenkicker nichts im Wege. Ein Durchatmen mit Blick auf andere Teams, ligaintern sowie auch eine Klasse höher. Momentan zählt die Rheinlandliga drei Absteiger. Neben der SG Badem dürften sich wohl auch bald die SG Betzdorf sowie der SV Eintracht Windhagen rechnerisch dazugesellen. Die beiden Letztgenannten notieren jeweils dreißig Punkte und müssten ihre beiden letzten Spiele allesamt gewinnen sowie die eigene Tor-Bilanz kräftig aufwerten. Betzdorf benötigt in zwei Spielen achtzehn Tore – Windhagen dagegen ''nur'' elf. Zudem dürften sich beide Clubs kein Gegentor fangen und Trier-Tarforst müsste ferner die beiden finalen Spiele allesamt verlieren. Ein mögliches Wunder demnach nur noch theoretisch möglich – darf man die eigene Handschrift aber auch nicht außer Acht lassen. Ausruhen zählt nicht – immerhin drückt von oben auch noch der abstiegsbedrohte und Fortuna sei Dank, jüngst wieder aufgeflammte FV Engers und sogar auch noch der FC Karbach, sollte die Oberliga am Ende tatsächlich sechs Absteiger zählen. Rechenspiele und drei Szenarien die man in Trier-Tarforst genau beäugt. Immerhin tanzt man am Rande des Abstiegs – nachdem jüngst sieben Niederlagen unterm Strich stehen. Womöglich kommt man mit einem blauen Auge davon. Eine Saison – nicht ganz in Tarforster Manier, würde man demnach mit mehr Glück als Verstand sowie mit reichlich Sorgenfalten auf der Stirn beenden.

Betzdorf wird über den Kampf kommen

Als letzte Hürde auf eigenem Boden gastiert Betzdorf in Trier-Tarforst. Die Grün-Weißen – mehr liegend als stehend, verweilen zumindest Stand jetzt auf einem Abstiegsplatz mit nur noch sehr geringen Chancen auf das rettende Ufer. Doch ein Szenario macht Hoffnung – und würde Platz sechzehn zumindest für Betzdorf und Windhagen wieder spannend machen. Sollten nämlich nur zwei Teams den Gang in die Bezirksliga wagen – so hätten die beiden Todgeweihten dann doch noch die Chance auf den Klassenerhalt. Aktuell verweilt Windhagen aufgrund des besseren Torverhältnisses auf dem Hoffnungsplatz – Betzdorf jedoch mit dreißig Zählern punktgleich, direkt dahinter. Demnach erwartet man auch am Samstagabend ein Fight auf Messers Schneide. Betzdorf wird laufen, kämpfen, foulen und um jeden Preis den Dreier anpeilen. Keine leichte Aufgabe – wie auch Chef-Trainer Holger Lemke untermauert. Gewarnt ist der FSV allemal – der schon damals im Hinspiel nach einem 0:1 den Kürzeren zog. Mut dagegen mit Blick auf die komplette Bilanz – wo die Trierer Höhenkicker aus insgesamt fünf Spielen dreimal als Sieger hervorgingen. Zudem steht neben der Niederlage aus dem Hinspiel – noch ein Unentschieden unterm Strich.

„Das was wir brauchen ist einfach wieder ein Erfolgserlebnis. Meine Jungs sind nach den trüben Wochen ziemlich verunsichert und haben den Glauben an sich selbst ein wenig aufgegeben. Ich denke Betzdorf befindet sich in einer ähnlichen Lage wie wir. Ihnen ist auch große Unsicherheit anzumerken – wodurch die eigene Stärke deutlich schwächelt. Dennoch erwartet uns mit der SG Betzdorf ein ziemlich starker Gegner. Starke und treffsichere Einzelspieler – die es gilt in Schach zu halten. Wir müssen ihnen einfach von Beginn an den Schneid abkaufen und sie gar nicht erst ins Spiel kommen lassen. Eigene Fehler müssen zudem reduziert und die eigene Chancenverwertung ausgebaut werden. Nur dann haben wir auch eine Chance diese lange Durststrecke zu beenden. Unser Ziel wird nun sein – in den nächsten beiden Spielen mit aller Macht zu punkten, sodass wir uns schnell aus diesem unschönen Tabellenkeller befreien können und nicht am letzten Spieltag noch auf andere Teams hoffen müssen“, betonte Chef-Trainer Holger Lemke.

Fünf Ausfälle, ein Fragezeichen

Personell fehlen werden weiterhin mit den beiden Langzeitverletzten um Marcel Mühlen und Sven Haubrich – sowie mit Christian Steinbach, Jan Bauchmüller und Marcel Dammer fünf Akteure. Fraglich dagegen bleibt noch ein Einsatz bei Stürmer Lukas Herkenroth – der nach wie vor über Knieprobleme klagt.

 

 

Extra-Teil – Welche Abstiegs-Szenarien gibt es?

Szenario 1:

Steigt aus der Oberliga neben dem FSV Salmrohr zudem auch noch der FV Engers oder der FC Karbach ab – und der Zweitplatzierte der Rheinlandliga packt nicht den Aufstieg über die Relegation, würde Deutschlands höchste Verbandklasse vier Absteiger zählen. Stand jetzt wäre bei diesem Szenario auch der FSV Trier-Tarforst abgestiegen.

Szenario 2:

Steigt aus der Oberliga nur der FSV Salmrohr ab und vermasselt der Zweitplatzierte der Rheinlandliga die Relegation – würden nur drei Teams die Rheinlandliga in Richtung Bezirksliga verlassen. Tarforst hätte demnach Stand jetzt die Klasse gehalten.

Szenario 3:

Steigt aus der Oberliga nur der FSV Salmrohr ab und der Zweitplatzierte der Rheinlandliga packt die Relegations-Runde – würde die Rheinlandliga bei diesem Szenario nur zwei Absteiger zählen. Auch hier dürfte der FSV Trier-Tarforst im kommenden Jahr in der Rheinlandliga wieder antreten.4150556

 

 

Lemke appelliert ans Publikum

Ganz egal aber welches Szenario das eigene Schicksal einem am Ende vor die Birne knallt – die heimische Tristesse muss enden. Sieben Niederlagen – genug Stoff für ein Horror-Epos, muss im letzten Heimspiel der Saison, der stinkende, sture Bock endlich umgestoßen werden. Noch einmal Jubel im eigenen Wohnzimmer. Noch einmal Ekstase auf altbekanntem Rasen. Dann wäre zumindest der Haussegen einigermaßen wieder gerade – auch wenn man selbst mit Blick auf die jüngste Misere, ein dickes, blaues Auge kassieren würde.

„Ich erhoffe mir nun auch endlich mal vom Publikum eine ordentliche und faire Unterstützung – gerade in dieser schwierigen Phase. Nicht immer draufhauen – sondern auch mal hinter dem Team stehen und es anfeuern. Ich denke einige Spieler könnten diese Aufmunterung sehr gut gebrauchen“, untermauerte Lemke abschließend. André Mergener

 

Hier geht’s zum Live-Ticker

Gelesen 3248 mal