Samstag, 09 Juni 2018 09:41

„Eine nervenaufreibende Saison“

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hilmer steffen kleinViele Rückschläge, einige Lichtblicke und dennoch die Leidenschaft zum runden Leder stets im Blut. Die Fußball-Damen-Mannschaft des FSV Trier-Tarforst blickt mit gemischten Gefühlen zurück. Im Interview mit FSV-Pressesprecher André Mergener stand uns Trainer Steffen Hilmer nun Rede und Antwort:

Hallo Steffen! Eine schwere Saison liegt hinter dir und deinem Team - wie blickst du auf diese Zeit zurück?

Steffen Hilmer: Für uns alle eine nervenaufreibende Saison. Die Sommervorbereitung lief gut, alle haben super mitgezogen und wir konnten auch Testspiele gegen höherklassig angesiedelte Mannschaften auf Augenhöhe bestreiten. Auch der Saisonstart war zunächst ordentlich, mit einem 2:2 gegen die Reserve der FSG Nusbaum und einer knappen und unglücklichen Niederlage gegen Schöndorf. Ein Highlight im Sommer war auch die erste Runde im Rheinlandpokal, als wir gegen den Rheinlandligisten Fidei antreten durften und die für mich wohl stärkste Saisonleistung abgerufen haben. Erst in der zweiten Hälfte des Spiels wurde ein Klassenunterschied deutlich. Danach aber trat ein Bruch ein, der sich durch das gesamte Kollektiv gezogen hat. Die Trainingsbeteiligung ging gegen Null, viele Einheiten wurden abgesagt und entsprechend setzte es unnötig hohe Niederlagen. Nach einer langen Winterpause, die wohl vielen sehr gut tat, konnten wir das Ruder herumreißen. Von noch verbliebenen 15 Feldspielerinnen waren konstant 10 im Training und uns ist es gelungen ein "Haufen" zu werden. Es wurden gemeinsame Abende nach Training und Spiel eingeführt und wir haben es, nach zuvor anderthalb Jahren geprägt von Floskeln, endlich geschafft "an einem Strang zu ziehen". im Jahr 2018 konnten wir von sieben Spielen drei gewinnen und ein Unentschieden erreichen. Wir konnten in vielen Spielen zeigen, dass wir ein hohes spielerisches Potenzial haben und haben zudem Spiele gegen Mannschaften "von oben" auf Augenhöhe bestreiten können.

Im Vergleich zur Vorsaison ist dein Team wo genau gereift?

Steffen Hilmer: Ich denke, die Spielerinnen haben vor allem gelernt, dass Erfolg nur durch Arbeit erreicht werden kann und Talent alleine nicht ausreicht. Wir haben es geschafft, uns nach den Abgängen der drei absoluten Leistungsträgerinnen zu stabilisieren und haben auch unsere Art Fußball zu spielen verändert. Jede Spielerin ist in die Defensive wie auch Offensive eingebunden, was uns im Laufe der Saison stabiler gemacht hat. Ich denke, für jede einzelne Spielerin war die Saison sehr lehrreich, denn es konnten viele negative aber auch viele positive Erfahrungen gesammelt werden. Die Mannschaft ist als Team sehr zusammengewachsen, hat sich menschlich weiterentwickelt und viele spielerische Aktionen "sehen nach Fußball aus", wie einige unserer treuen Fans immer öfter feststellen konnten.

Was wird sich personell ändern?

Steffen Hilmer: Für die kommende Saison stehen erneut Abgänge an, sodass der Kader sehr klein ausfällt und die Zukunft noch nicht ganz geklärt ist. Aktuell arbeiten wir in engem Kontakt mit der sportlichen Leitung an einer Lösung und hoffen, dass wir sehr bald positive Nachrichten vermelden können.

Wie blickst du auf die kommende Spielzeit - welches Ziel hälst du für realistisch?

Steffen Hilmer: Grundsätzlich ist es immer mein persönlicher Anspruch sich in der Tabelle nach oben zu orientieren. Mit der jungen Truppe, die wir auf dem Platz haben, werden wir aber auch in der kommenden Saison noch einiges an Lehrgeld zahlen. Kurzfristig müssen wir uns also weiter stabilisieren, dann wird der Weg in die obere Tabellenhälfte gehen. Saisonziel sollte also der Sprung auf Platz 5 sein.

Okay Steffen, ich danke dir für das Interview und wünsche dir und deinem Team weiterhin viel Erfolg!

Steffen Hilmer: Danke!

Das Interview wurde geführt von André Mergener

 

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