Montag, 24 Oktober 2016 19:13

Kirmes in Leiwen: Zwischen Trainer-Karussell & Schießbude

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432321 518556084829530 377636423 nNeun Jahre musste man zwischen den Weinbergen rund um Leiwen und Köverich warten. Dieses Jahr hat sie nun endlich geklappt, die Rückkehr in Deutschlands höchste Verbandsklasse. Gejubelt wurde reichlich. Sekt floss in Strömen und so manche Stimme galt es noch lange nach dem großen Meisterstück aus der Heiserkeit zu befreien. Leiwen ist back – mit mächtig Euphorie und Leidenschaft zugleich.

Zumindest auf die letzte Saison kann man stolz sein. Gespielt wurde guter Fußball. Die Punktelese voll im Gange, sammelte man eifrig Punkte und zählte am Ende eine beachtliche Summe von dreiundsechzig Zähler. Dumm nur, auch der SV Dörbach notierte die gleiche Punktzahl – sodass beide Teams nachsitzen und demnach via Entscheidungsspiel den Aufstieg unter sich aus machen mussten. Vor rund 2000 Zuschauern duellierten beide Clubs in Wittlich. Ein spannendes Unterfangen, aus dem Leiwen jedoch am Ende als glücklicher Sieger hervorging.

Doch so richtig rund läuft der Ball in Leiwen noch nicht. Mühsamer Auftakt, magere Ausbeute, erst ein Sieg auf dem Konto und das Abstiegsgespenst bedrohlich im Nacken. Zudem hatten die Leiwener, die zum Rheinlandliga-Auftakt vier Neuzugänge und vier Abgänge präsentierten, bis dato auch schon einen recht hohen Trainerverschleiß. Nachdem Aufstiegscoach Helmut Freischmidt kurz vor Saisonstart die Brocken hingeschmissen hat und Ex-Profi Vito Milosevic zum dritten Mal bei den Moselanern als Coach angeheuert hatte und wenige Monate später ebenfalls das Handtuch warf, stand der Club zum damaligen Zeitpunkt erneut ohne Trainer auf dem Platz. Nun hat Ex-Spieler Timo Toppmöller das Sagen an der Seitenlinie und möchte seine Leiwener schnellstmöglich aus der unteren Tabellenlage bugsieren. Aktuell führen die Moselaner erst sieben Punkte auf dem Konto und verweilen weiterhin auf dem viertletzten Rang. Zudem blickt der angeschlagene Aufsteiger mit schon dreiunddreißig Gegentoren auf eine lange Durststrecke von zuletzt acht Spielen ohne Sieg zurück. Ein einsames Unentschieden steht hier sieben Niederlagen gegen gegenüber. Der letzte und bis dato auch einzigste Sieg notierten die Blau-Weißen Ende August – als man das Schlusslicht aus Schoden mit einem deutlichen 5:1 in die Knie zwang.

Nun hofft man auf einen Befreiungsschlag am Mittwochabend gegen den FSV Trier-Tarforst. Bislang duellierten beide Kontrahenten schon dreimal gegeneinander. Zweimal in der Liga und einmal im Bitburger Rheinlandpokal. Während der damals noch in der Bezirksliga-West angesiedelte FSV 2009 und 2010 jeweils das Hin- sowie auch im Rückspiel gewann – notiert Leiwen bislang erst einen Sieg und warf 2014 den Tarforster Tross nach einem 2:1 in Runde zwei überraschend aus dem Rheinlandpokal. (am)

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