Sonntag, 20 November 2016 22:36

Tarforst vom Winde verweht

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5983815Nach zuletzt elf Spielen in Folge ohne Niederlage (ligaübergreifend) – fand der Höhenflug von Fußball-Rheinlandligist FSV Trier-Tarforst am Sonntagnachmittag ein bitteres Ende – als man auswärts dem Aufstiegsteam aus Windhagen mit 3:1 unterlag.

Sturm, stürmisch, Windhagen...

Windhagen wurde an diesem Sonntag seinem Namen mehr als gerecht. Feste Kleidung und festes Schuhwerk waren nötig. Sturmböen schickte Petrus auf die Reise – der Regen blieb aus, wenigstens eine gute Nachricht – an diesem zumindest aus Tarforster Sicht düsteren Sonntag.

Flotter Auftakt von beiden Teams

Stürmisch wurde es aber auch auf dem Platz. Schon gleich zu Beginn des Spiels agierten beide Teams recht munter. Die Eintracht aus Windhagen mutig im Vorwärtsgang und Tarforst bemüht das Spielgeschehen an sich zu reißen. Die erste Minimalchance für die Gäste aus Triers Höhen sahen die rund 120 Zuschauer nach bereits fünf Minuten – als André Thielen das runde Leder nur knapp neben das Tor lenkte (5.). Zehn Minuten später setzten sich die Tarforster erneut in Szene – scheiterten aber wieder im Abschluss. Erst vergab Thielen erneut – anschließend trank auch Lukas Herkenroth nicht genügend Zielwasser. Besser machte es schließlich Philipp Hermes nach zwanzig Minuten – der eine zielgenaue Flanke von Marc Picko problemlos zur 1:0-Führung einschieben konnte (20.). Mächtig Dusel hatten die Trierer Höhenkicker nun im Gegenzug – als Windhagen im Anschluss an einen Konterangriff fast den Ausgleich erzielte. Lebensversicherung – wie schon so oft, war wieder einmal FSV-Keeper Johannes München – der die knappe Führung sicher in die Pause retten konnte.

Die Wende kam nach einer Stunde

Nach Wiederanpfiff hatten zunächst die Gäste das Zepter in den Händen. Ein dickes Ausrufezeichen gleich nach dem Seitenwechsel – als Philipp Hermes nur die Latte traf. Doch wer meinte die Eintracht nimmt nur eine Statistenrolle ein – der lag falsch. Nach knapp einer Stunde kam die Wende – als der ''Underdog'' aus Windhagen, der 2012 noch in der B-Liga auflief, immer mehr das Spielgeschehen an sich riss. Schnelles Konterspiel, erfolgreiche Zweikämpfe und reichlich Leidenschaft im Blut – brachte die Eintracht den Tarforster Tross nun immer mehr Bedrängnis. Die Trierer Höhenkicker taten sich schwer – vor allem die Abwehr diente nun immer mehr als ein sicheres Schlupfloch für die Elf aus Windhagen, die in der 55. Spielminute mehr als verdient dank Armando Grau den 1:1-Ausgleich erzielte. Schwarz-Weiß stürmte weiter. Als Pufferzone notierte man nur fünf Minuten – ehe man erneut den Tarforster Defensivbund kinderleicht überwinden konnte und zur 2:1-Führung einschob (60.). Torschütze hier war Matthias Metzen. Spätestens jetzt hing die Tarforster Kinnlade weit nach unten. Überrascht vom mutigen Auftritt der Hausherren – fanden die Tarforster auch in den Folgeminuten nicht zu ihrem Glück. Beim Gegenüber dagegen klappte alles. Windhagen huschte wie ein Wirbelsturm über den Platz und konnte zwanzig Minuten vor Schluss mit dem 3:1 schließlich alles klar machen (70.). Wieder traf Metzen den FSV mitten ins Herz – der erneut dank einer wackligen Abwehr seine Eintracht jubelnd auf die verdiente Siegerstraße schoss. Augen zu und durch – mehr konnte man diesem Spiel nicht mehr hinzufügen. Das 4:1 nun des Öfteren auf dem Tablett – konnte man seitens des FSV aber dann doch Schlimmeres vereiteln. Windhagen spielte nicht hochklassig – letztendlich aber erfolgreich. Sogar die Latte brachte die Eintracht in den Schlussminuten noch zum vibrieren. Der Schlusspfiff erlöste schließlich den mitgereisten Anhang aus Tarforst – der nun mit gesenktem Haupt und reichlich Wehmut die Heimreise antrat.5866578

Christian Esch: „Die Serie musste brechen...“

„Eine sehr bittere Niederlage! Wir hatten nach der Führung noch zwei Großchancen, um höher in Führung zu gehen. Das wir diese nicht nutzen kann passieren. Auch der Ausgleichstreffer kann passieren. Wie wir uns danach aber präsentiert haben, spiegelt jedoch unsere aktuelle Verfassung wider. Leider musste die Serie brechen, damit wir uns wieder auf das konzentrieren können, was im Fußball wichtig ist“, resümierte ein sichtlich enttäuschter Chef-Trainer Christian Esch.

Spiel-Infos

So spielte der FSV Trier-Tarforst: München – Hassani – Mühlen (66. Thayaparan) – Hermes (80. Haubrich) – Thielen – Heitkötter (85. Oberhausen) – Stüber – Herkenroth – Picko – Decker – Thömmes

Tore: 0:1 (20. Hermes) – 1:1 (55. Grau) – 2:1 (60. Metzen) – 3:1 (70. Metzen)

Schiedsrichter: Thomas Haus (Wilsecker)

Zuschauer: 120

Weiter geht es für die Trierer Höhenkicker nach einem spielfreien Wochenende erst wieder am Samstag den 03. Dezember, wenn man zuhause um 17:30 Uhr im ersten Spiel der Rückrunde die Sportfreunde Eisbachtal empfängt!

Aus Windhagen berichtete André Mergener

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