Mittwoch, 23 November 2016 20:37

Mit Euphorie & Leidenschaft das Märchen fortsetzen

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15052167 1200893063311590 494780506 oMehr Euphorie geht nicht – wenn man sich die letzten Monate der Fußball-Damen-Mannschaft des FSV Trier-Tarforst anschaut. Platz drei, starke einundzwanzig Punkte im Gepäck und reichlich Leidenschaft in petto – verzaubern die Mädels von der Tarforster Höhe einen Stadtteil Woche für Woche aufs Neue.

Im Lager der Tarforsterinnen ist man mehr als zufrieden. Es läuft – und das schon seit nun mehr als sechs Spieltagen in Folge – in denen man jeweils dreifach punkten konnte. Stetig kletterte man die Tabelle hinauf, klopfte sich auf die Schulter und grüßt nun mit starken einundzwanzig Punkten von Rang drei. Meister jener Traum-Elf ist das Trainer-Duo um Steffen Hilmer und Dirk Dahm. Gute Arbeit wird belohnt – mit Toren und Erfolg. Man hat Großes vor – möchte höher hinauf und setzt auch weiterhin auf die Unterstützung des eigenen Publikums. Eingeschworen, leidenschaftlich und sympathisch noch dazu – schweben die Mädels im Tarforster Dress auf ''Wolke7'' und wollen auch in den noch ausstehenden Spielen mit gestreckten Armen und reichlich Jubel die eigene Stärke untermauern.

„Die Erfolge der letzten Wochen tun der Mannschaft natürlich gut und sind das Ergebnis einer guten und konstanten Trainingsarbeit. Die Entwicklung und auch die Maßnahmen, die wir Woche für Woche neu ausrichten, scheinen momentan richtig zu sein. Wichtig ist hierbei, dass wir uns von den positiven Ergebnissen nicht blenden lassen und weiter bereit sind uns weiterzuentwickeln. Ziel von allen ist es, die Fehleranzahl zu minimieren und die Abläufe zu verfeinern. Die Freude im Team ist groß, jedoch ärgern wir uns auch sehr über die zwei Niederlagen, wovon mindestens eine mehr als unnötig war“, resümierte Coach Steffen Hilmer den momentanen Saisonverlauf.

Doch der gute Geschmack des Erfolgs war nicht immer bestens abgeschmeckt. Lange war die Suppe versalzen und auch die Gegner zu scharf. Viel Geduld war nötig um den positiven Wandel zu verwirklichen. Harte Arbeit, ein großer Umbruch und der Glaube an sich selbst – konnten das momentan laufende Märchen letztendlich realisieren.

„Da ich erst seit dieser Saison zusammen mit Dirk Dahm diese tolle Mannschaft trainiere – kann ich zu dem Verlauf der Vorsaison nicht wirklich viel sagen. Das es schwer war und das man viele Niederlagen einstecken musste weiß ich. Wir mussten einiges umkrempeln und blicken zudem seit Sommer 2016 auf einen kleinen Umbruch zurück, bei dem wir sehr an Qualität hinzu gewonnen haben. Wir haben eine sehr gute Mischung aus erfahrenen, jungen und talentierten Spielerinnen. Insgesamt ziehen alle an einem Strang und es wird offen miteinander umgegangen – sodass Probleme schnell aus dem Weg geräumt werden. Wir haben insgesamt eine sehr homogene und lustige Truppe zusammen – bei der trotz all dem Ehrgeiz dennoch der Spaß im Vordergrund steht“, protokollierte der Coach weiter.

Einen großen Beitrag zu diesem Erfolg leistete zweifelsohne Sina Günther. Treffsicher und in bester Torlaune – notiert die ''kleine'' talentierte Fußballerin schon siebzehn Treffer und demnach auch den Status als die bis dato beste Torjägerin der Liga. Dicht gefolgt jedoch von der ebenfalls im Tarforster Dress auflaufenden Carina Philippi (16 Tore) – bildet der FSV mit bisher erzielten achtundvierzig Toren hinter dem Liga-Primus aus Saarburg die zweitbeste Offensive der Kreisklasse Trier/Saarburg.

„Wir haben uns mit extrem starken und erfahrenen Neuzugängen verstärkt und fanden somit schnell zu unserer jetzigen Form. Wir profitieren davon und können nun endlich zeigen – was wirklich in uns steckt. Ich selbst freue mich natürlich das ich der Mannschaft mit meinen Toren helfen konnte. Doch das ist in meinen Augen nicht alles. Schließlich gewinnt man als Team und nicht als einzelne Spielerin. Denn ohne das gesamte Team hätte auch ich keine Tore schießen können. Für den weiteren Verlauf dieser Saison bin ich sehr optimistisch und hoffe dass wir mit diesem Potenzial und mit dieser Qualität bis zum Ende dieser Spielzeit oben mit spielen können“, betonte Sina Günther kämpferisch.

Doch wo führt die Reise hin? Ist das Ziel Meister zu werden wirklich realisierbar oder kommt es noch zu früh? Fakt ist – die Tarforsterinnen spielen weit oben mit und möchten auch in Hälfte zwei einer bisher punktreichen Saison den großen Teams dieser Liga Paroli bieten. „Unser Ziel ist es möglichst jedes Spiel zu gewinnen. Dementsprechend wollen wir am Ende der Saison so weit wie möglich von oben grüßen. Mittelfristig wollen wir in die Bezirksliga aufsteigen und durch einen schnellen und attraktiven Spielstil unsere Zuschauer weiterhin begeistern und auch zudem neue Fans dazu gewinnen“, fügte Hilmer optimistisch hinzu – der in der winterlichen Abstinenz eine personelle Verstärkung vorerst nicht unterstreicht: „Von der Qualität her sind wir sehr gut aufgestellt. Momentan hapert es noch etwas an der Breite, was sich aber durch die Rückkehr von den Langzeitverletzten Katharina und Nana, auf die wir schon hin fiebern, wieder relativieren wird. Vielmehr werden wir im Winter versuchen, das Niveau zu heben und uns körperlich so wie spielerisch zu verbessern. Dafür brauchen wir eine hohe Trainingsbeteiligung – auch bei schlechtem Wetter. Über neue Spielerinnen freuen wir uns natürlich trotzdem und werden demzufolge auch keinen nach Hause schicken. Abschließend muss ich nochmal erwähnen, dass das gesamte Trainerteam stolz auf die Entwicklung der Mannschaft ist und wir uns sehr auf den weiteren Verlauf der Saison freuen“, lobte Steffen Hilmer mit freudiger Miene abschließend.

Was bleibt ist die Tatsache das dieses, schöne und erfolgreiche Märchen weiter geht. Ein Zauber in Triers Höhen – der den eigenen Anhang und auch darüber hinaus jede Woche aufs Neue begeistert. Und sollte es in dieser Saison zum ganz großen Meisterstück noch nicht reichen – steht jetzt schon fest, dass in Trier-Tarforst nicht nur die Männer erfolgreich gegen das runde Leder treten, sondern auch die Damen, die klein angefangen und nun eine sensationelle Entwicklung genommen haben.

Zum absoluten Spitzenspiel kommt es dagegen am kommenden Sonntag (27. November) – wenn der Tabellendritte aus Trier-Tarforst den Tabellenführer aus Saarburg empfängt. Ein Duell der beiden besten Offensiven der Liga. Respekt aber keine Angst – will man auch die Hürde Saarburg konzentriert angehen und wenn möglich zum Abschluss der Hinrunde noch einmal punktuell was reißen. Man ist bereit, weckt den eigenen Ehrgeiz aufs Neue und möchte das Märchen fortsetzen mit Toren und reichlich Jubel. Gerne wünscht man sich nun auch mehr Resonanz bei den Heimspielen – was den eigenen Antrieb noch erhöhen würde. „Die Arbeit und die Entwicklung mit unserer Damen-Mannschaft ist einfach sensationell. Wann wenn nicht jetzt, hat diese Mannschaft die geballte Unterstützung der eigenen Fans verdient. Gerade im Top-Spiel am Sonntag gegen Saarburg ist der ''12.-Mann'' enorm wichtig – um vielleicht auch gegen den Liga-Primus etwas zu reißen“, appellierte FSV-Pressesprecher André Mergener. Anstoß am Sonntag (27. November) vor einer hoffentlich würdigen Kulisse ist um 17:00 Uhr auf dem Kunstrasenplatz am heimischen Trimmelter Hof.

André Mergener

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