André Mergener

André Mergener

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Trotz starker Leistung und einer Reaktion einer gewünschten Moral – unterlag Fußball-Rheinlandligist FSV Trier-Tarforst am späten Sonntagnachmittag auswärts dem TuS Kirchberg knapp mit 2:3. Ferner war es die vierte Niederlage in Folge für den abstiegsbedrohten FSV, der in der ältesten Stadt des Hunsrück an der Seitenlinie von Co-Trainer Patrik Kasel, Team-Manager Sven Haubrich und Torwart-Trainer Johannes München interimsweise geleitet wurde.

Ein „lustlos“ gab es im Schatten des Wasserturms nicht. Es wurde gekämpft und geackert. Trotz einem miesem Spätwinter mit Hagel und einer ziemlich kalten Temperatur – bewiesen die Jungs von der Trierer Höhe Klasse und gingen somit auch schon bereits nach neun Minuten in Führung, als Florian Weirich im Anschluss einer Ecke und einer starken Ball-Verlängerung von Maximilian Hoffmann mit einem Drehschuss zum 1:0 vollstrecken konnte (9.). Der Kampf des FSV war sichtbar – und das trotz Kälte, hielt man sich Kirchberg zunächst erfolgreich vom Leib. Erst nach einer guten halben Stunde glichen die Hausherren zum 1:1 aus (34.). Zuvor schickte der TuS einen Kopfball direkt an die Latte – anschließend diente Florian Daum als Nutznießer, der den Ball aus kurzer Distanz nur noch locker zum Ausgleich ins Tor unterbringen musste. Doch Tarforst gab prompt die Antwort. Eiskalt – so wie man die Höhenkicker kennt, brachte Elias Heitkötter den Rheinlandliga-Dino erneut in Führung, nachdem er zuvor klasse von Noah Schuch über die Außenbahn bedient wurde (38.). Das 2:1 war perfekt – jedoch hielt die Freude nicht lang, da Kirchberg fast zeitgleich mit dem Pausenpfiff nach einem Eckball dank Jannik Auler erneut in Richtung des 2:2 ausgleichen konnte (45.).

Nach der Pause kam der Oberliga-Absteiger nun ein wenig besser ins Rollen. Spielerisch dominierte nun Kirchberg an vielen Ecken des Platzes – tat sich aber dennoch schwer durch ein enges Tarforster Abwehrbollwerk zu kommen. Bitter wurde es auch wieder zwanzig Minuten vor Schluss – als der Platzhirsch einen Tarforster Abwehrfehler keck ausnutzte, sodass Dennis Schröder mit einem sehenswerten Distanzschuss zum 3:2 für den TuS aufdrehen konnte (70.). Es war ein Wendepunkt des Spiels. Tarforst geriet nun immer öfter in große Bedrängnis – hielt aber dennoch mit Kampf und Leidenschaft dem Gegner stand. In den letzten Minuten versuchte man alles auf Biegen und Brechen doch noch den Ausgleich zu erzielen. Verdient hätten die Tarforster ihn allemal – da der Kampf und der Wille trotz der knappen Niederlage zu jeder Zeit im Schatten des Wasserturms zu sehen war. „Ich bin natürlich sehr enttäuscht – da hier und heute etwas möglich gewesen wäre. Wir haben zweimal geführt – und zweimal lassen wir uns diesen Vorsprung dann wieder vom Brot nehmen. Moralisch haben unsere Jungs aber dennoch eine Reaktion gezeigt und fußballerisch bewiesen, dass es was den Kampf und den Willen betrifft, in die richtige Richtung geht“, betont Co- und Interimstrainer Patrik Kasel nach Spielende, dessen Mannschaft nun weiterhin mit 31 Punkten Platz vierzehn der Rheinlandliga markiert. Weiter geht es nun am Samstag in einer Woche (27. April) – wenn man dann um 17:30 Uhr in einem Heimspiel den Ahrweiler BC empfängt. AM


Spiel-Infos

So spielte der FSV Trier-Tarforst: M. Neumann – Quint – Hoffmann (90. Clement) – Schmitt – Schuch (62. Böhme) – Herrig – Arnold – N. Neumann – Heitkötter – Kiesewetter – Weirich

Tore: 1:0 (9. Weirich) – 1:1 (34. Daum) – 2:1 (38. Heitkötter) – 2:2 (45. Auler) – 2:3 (70. Schröder)

Schiedsrichterin: Naemi Breier

Zuschauer: 110


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Ein Sieg mit Moral und Wichtigkeit. Im Kampf gegen Abstieg landete Tarforsts Zweitvertretung am Sonntag einen enorm wichtigen „Dreier“ – als man zuhause im direkten Kellerduell den VfL Trier mit einem starken 2:0 bezwingen konnte.

Am Ende freute man sich besonders über die geschlossene Mannschaftsleistung – die nicht nur den Sieg über den VfL besiegelte, sondern viel mehr auch neue Hoffnung mit Blick auf den Klassenerhalt aufkeimen ließ. Zwar stand es zur Pause hin noch torlos – nach Wiederanpfiff jedoch fielen die Tore. So traf kurz nach dem Seitenwechsel Paul Kersthold zur 1:0-Führung – zehn Minuten vor Ende machte Dustin Knürr mit dem 2:0 schließlich alles perfekt. Große Hilfe bekamen die Trierer Höhenkicker zudem aus der eigenen A-Jugend. Ebenso stand auch mit Julian Beyhl ein Torwart aus der Rheinlandliga-Mannschaft zwischen den Pfosten. Eine Leistung die gefiel – und nun auch gut und gerne auf die erste Mannschaft überschwappen soll. Ein Ruck soll durch den Verein gehen – wie Zwote-Trainer Steffen Hilmer nach dem Heimsieg seiner Mannschaft deutlich macht: „Es war ein intensives Spiel und ich bin sehr glücklich über diesen Erfolg meiner Jungs. Wir haben gut kombiniert – den Ball sauber laufen lassen, hinten sicher verteidigt und vorne zweimal eiskalt zugeschlagen. Es war ein gelungener Auftritt – wo auch die eigene Moral einen großen Gewinn davontragen konnte. Unterm Strich war es ein Sieg der Gemeinschaft – dass ist enorm wichtig. Ich glaube wir haben heute bei der zweiten Mannschaft als Verein bewiesen das wir zusammenstehen. Ich bin sehr dankbar das wir große Unterstützung aus der A-Jugend und aus der ersten Mannschaft bekamen. Das war schon ein starkes Zeichen – großes Kompliment an alle. Genau diese Gemeinschaft brauchen wir jetzt auch im gesamten Verein – dass wir zusammenrücken, dass wir uns gegenseitig unterstützen, nach vorne blicken und miteinander dafür sorgen, dass wir mit beiden Mannschaften die Klasse halten werden. Wir haben viel Macht in unserem Verein – und genau die müssen wir jetzt bündeln und nutzen.“ In der Tabelle der Kreisliga-A Trier/Saarburg konnte der FSV zumindest dank des Sieges die Abstiegsplätze verlassen und schreibt nun mit 18 Punkten den elften Tabellenplatz. Nächster Gegner hier ist nun am Sonntag in einer Woche (28. April) um 14:30 Uhr auswärts die SG Longuich. AM

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Wilde Wochen auf der Trierer Höhe. Sportlich zeigt der Trend spätestens seit dem jüngsten 1:8 zuhause gegen Andernach weit dem Keller gebeugt. Die Situation ist weiterhin scharf – geht es immerhin ums blanke Überleben in der Fußball-Rheinlandliga. Ein Abstieg soll schließlich vermieden werden. 14 Jahre Rheinlandliga und noch immer hungrig – wagen die Trierer Höhenkicker schon gleich am kommenden Sonntag (21 April) einen weiteren Versuch das Tal der Tränen zu verlassen, wenn man um 15:30 Uhr beim Oberliga-Absteiger TuS Kirchberg aufläuft. (LIVE-TICKER)

Am Mittwochabend gab der FSV in einer Pressemitteilung bekannt – dass sich die Wege zwischen dem Verein und Chef-Trainer Holger Lemke einvernehmlich getrennt haben (wir berichteten). Neue Impulse will man setzen – sechs Spieltage vor Ende der Saison, wo der FSV noch alles selbst in den Händen hat, einen möglichen Abstieg nach 14 Rheinlandliga-Jahren in Folge zu vermeiden. Bis Lemke´s Nachfolger gefunden ist – halten Co-Trainer Patrik Kasel, Torwart-Trainer Johannes München und Team-Manager Sven Haubrich das Ruder des Liga-Dinos in den Händen, auch am kommenden Sonntag im wichtigen Auswärtsspiel in der ältesten Stadt des Hunsrück.

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„Uns hauen alle die Ereignisse der letzten Stunden und Tage ein wenig um – aber so ist es leider im Fußball. Groß nachdenken wollen wir aber über das was hinter uns liegt jetzt nicht. Für uns zählen jetzt nur noch Punkte“, betont Co-Trainer Patrik Kasel, der in Kirchberg mit seiner Truppe auf jeden Fall etwas entführen möchte, wie er weiter ausführt: „Ich erwarte jetzt von der Mannschaft eine fast lückenlose Personaldecke am Freitag im Abschlusstraining. Unseren Fokus richten wir voll und ganz auf das wichtige Spiel am Sonntag. Die Mannschaft ist in der Pflicht und wir müssen liefern. Wir haben leider nicht mehr all zu viele Möglichkeiten – sondern stehen nur noch vor Endspielen. Jetzt gerade auch mit dem Abgang von Holger Lemke sehe ich uns alle mehr als nur in der Pflicht – für den Verein und besonders auch für Holger die Kehrtwende zu erreichen. Ich persönlich werde gemeinsam mit Johannes München und Sven Haubrich alles dafür tun – die Jungs nicht nur sportlich wieder in die Bahn zu bekommen, sondern auch mit Motivation neue Impulse zu setzen.“

Kirchberg selbst wird den FSV auf einem hohen Level empfangen. Die letzten vier Spiele konnte man zudem ohne Niederlagen abwickeln – zählt man jüngst sogar den zweiten Sieg in Folge. In der Tabelle selbst schreibt Kirchberg 42 Punkte und Platz sieben und dürfte die Tarforster demnach mit breiter Brust empfangen, die weiterhin mit erst 31 Zählern und Platz 14 akut abstiegsgefährdet sind. Das Hinspiel damals endete zu Gunsten der Hunsrücker mit einem knappen 2:1. „Diese Mannschaft ist extrem stark und robust und blickt zudem auf einen guten jüngsten Saisonverlauf zurück. Wir sind mehr als gewarnt – wollen aber dennoch Punkte nach Trier-Tarforst entführen. In unserer „normalen“ Form denke ich das wir mit dieser Mannschaft auf Augenhöhe duellieren werden. Große Forderungen an meine Jungs habe ich nicht. Ich erwarte aber ganz einfach – dass sich jeder Spieler zu 105 Prozent in Kirchberg präsentiert und das mit allen Belangen sei es kratzen und beißen“, gibt Kasel mit einem Augenzwinkern zu verstehen und setzt nach: „Unsere Elf muss jetzt wieder den Verein dahin bringen wo er hingehört. Wir müssen eine Reaktion zeigen – für den Verein und auch für Holger, genau das wird unsere Marschroute für Sonntag sein“, unterstreicht FSV-Co-Trainer Patrik Kasel mit kämpferischer Stimme, der in Kirchberg mit Ammar Cisse, Jeremy Kaiser, Nathan Benndorf, Neil Müller-Adams, Martin Schultheis und mit Niklas Gouverneur auf sechs Spieler verzichten. AM


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Wie alles begann und niemals enden soll


 21.und27.04.24

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Wenn Tarforsts Zweitvertretung am kommenden Sonntag (21. April) um 15:15 Uhr den VfL Trier empfängt – steht für beide Clubs extrem viel auf dem Spiel. Mehr Kellerduell geht nicht – streben beide Mannschaften mit aller Kraft den Klassenerhalt an. Während Tarforst mit 15 Punkten den vorletzten Platz der Kreisliga-A Trier/Saarburg markiert – führen die Kicker aus der Trierer Süd-Stadt 17 Zähler und den drittletzten Rang. Der Druck ist groß – und das in beiden Trikots. Hinter dem VfL schlummern vier Niederlagen in Serie – Tarforst selbst gelang aus den letzten fünf Spielen zudem nur eine Ausbeute von einem Punkt. „Sicherlich ist der Druck riesig. Dennoch dürfen wir dem Druck die Überhand nicht überlassen. Wir müssen trotz unserer Ausgangslage immer noch einen kühlen Kopf bewahren“, unterstreicht Zwote-Trainer Steffen Hilmer, der mit seiner Truppe in diesem wichtigen Spiel aber um jeden Preis etwas Zählbares landen möchte. Das Hinspiel damals endete mit einem 1:1-Remis – geprägt von reichlich Kampf und Leidenschaft. „Der VfL ist in der gleichen Situation wie wir. Auch diese Mannschaft muss dringend punkten. Wir stehen mit dem Rücken zur Wand und wissen wie wichtig ein Erfolg am Sonntag wäre. Natürlich müssen wir jetzt eine Serie starten – dass ist Fakt. Wir glauben weiterhin an unser Ziel und versuchen schon gleich am Sonntag unseren Weg zum Klassenerhalt zu ebnen“, betont Hilmer mit optimistischer Stimme weiter.

Noch haben es die Kicker von der Trierer Höhe selbst in den Händen. Das eigene Schicksal lenken – mit der großen Hoffnung auf ein Happy End. „Das letzte Spiel gegen Niederkell macht uns enorm Mut. Das hätten wir dank einer starken Leistung keineswegs verlieren dürfen“, resümiert Steffen Hilmer rückblickend, der wohl auch am Sonntag einige personelle Ausfälle zu beklagen hat. „Es wird jetzt Zeit das wir unsere Qualitäten auf den Platz bringen. Ich rechne gegen den VfL mit einem sehr intensiven Spiel. Ein Lokal-Derby – hitzig und von jeder Menge Leidenschaft geprägt. Wir wollen dieses Spiel auf alle Fälle gewinnen“, setzt der Coach abschließend nach. Immerhin treffen die Trierer Höhenkicker auf die zweitschlechteste Offensive der Liga. "Nur" 21 Tore sind bislang beim VfL verankert – hofft Tarforst somit auch am Sonntag auf Ladehemmung des Gegners und hält auch weiterhin trotz sportlicher Krise die Motivation stets aufrecht. AM

21.und27.04.24

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Für Fußball-Rheinlandligist FSV Trier-Tarforst ist die Rheinlandliga mittlerweile ein festes Zuhause geworden. Einst aus der A-Liga mit einem zweifachen Durchmarsch 2010 aufgestiegen – spielt man aktuell in der vierzehnten Saison in Folge. 14 Jahre Rheinlandliga – der Liga-Dino von der Trierer Höhe ist kaum noch wegzudenken, steht jene Klasse aktuell aber wieder ganz bitter auf dem Spiel.

Wir verlassen das Jahr 2024 und begeben uns auf eine lange Reise zurück ins Jahr 2008 – genauer gesagt in die Saison 2008/2009. Der FSV Trier-Tarforst mutierte unlängst zu einer festen Größe in der Kreisliga-A Trier/Saarburg – spielte man in dieser Runde aber einen ganz besonders starken Fußball und ließ sämtliche Konkurrenz im Schatten verdunsten. Die frühzeitige Meisterschaft mit am Ende starken 59 Punkten war schon sicher und wurde spätestens am letzten Spieltag nach einem 2:2-Remis beim SV Pölich-Schleich mit reichlich Sekt begossen. Der Aufstieg in die Bezirksliga-West war perfekt – allen voran mit Meistertrainer Dirk Fengler, der beim FSV längst als Stratege mit harter Gangart gefeiert wurde.

Seine Arbeit hinterließ Spuren – auch wenn sich der Ton oftmals rau und hart anhörte. Die Spieler hatten Respekt – zeigten reichlich Zufriedenheit und münzten diese schließlich auf dem Platz in Erfolg um.
Denn auch im darauffolgenden Aufstiegsjahr – noch immer hielt Fengler die Zügel in den Händen, spielten die Trierer Höhenkicker eine beachtliche Saison in Deutschlands zweithöchster Verbandsklasse. Das Ziel war damals klar – den direkten Wiederabstieg mit aller Macht vereiteln. Doch vor dieser möglichen Tristesse war der FSV meilenweit entfernt. Der Blick ging stattdessen nach oben – und das über einen längeren Zeitraum. Nach der Winterpause vermuteten Kritiker jedoch einen Einbruch – schon oft gesehen bei noch euphorischen Aufsteigern. Doch auch dieses Szenario blieb den Tarforstern erspart. Statt einem Einbruch im sportlichen Sinne – stürmte der FSV auch nach der winterlichen Abstinenz allen davon und lieferte sich gemeinsam mit der Mosella aus Schweich ein bis zum letzten Spieltag stattfindendes Kopf an Kopf Rennen der besonderen Art. Das beste Heimteam der Liga aus Tarforst – gegen das beste Auswärtsteam der Liga aus Schweich. Für den Thron reichte es jedoch nicht. Am Ende sprang ein starker zweiter Rang heraus und die damit verbundene Relegationsrunde im Kampf und einen möglichen Aufstieg in die Rheinlandliga. Die beste Ausgangsposition – den Traum eines lupenreinen Durchmarsches zu verwirklichen, hatte letztendlich der FSV Trier-Tarforst, der zunächst zum Auftakt im Rahmen der Relegation gegen Metternich mit 3:2 und anschließend mit 3:0 gegen Hundsangen gewonnen hat. Zum letzten Spiel des Viererkampfs musste der FSV nach Neitersen. Auf der Emma – so heißt der damalige Hart- und heutige Kunstrasenplatz der Westerwälder, wollte man das heimische Sommermärchen küren. Der Kader war bereit und voller Euphorie – konnte man sich schließlich auch in diesem Unterfangen sicher behaupten und nach einem torlosen Unentschieden den Aufstieg in die Fußball-Rheinlandliga perfekt machen. Es folgte Party – ein Autokorso und eine unvergessliche Nacht mit einer Mannschaft, der wir bis heute noch tief verbunden sind.

Aber auch die erste Rheinlandliga-Saison in der Geschichte des FSV konnte sich sehen lassen. Noch von reichlich Euphorie getragen – durchlief man schließlich mit einem breiten Grinsen zahlreiche Spieltage und landete am Ende als Aufsteiger auf einem starken fünften Tabellenplatz. Es folgten weitere gute – aber auch schwierige Jahre, in denen man aber immer sportlich auf einem Level mithalten konnte. Spieler mit Charakter untermalten zudem immer wieder die Stärke des FSV in der Rheinlandliga.

Heuer spielen die Kicker vom Trierer Berg im vierzehnten Jahr – zuvor hagelte ein gewaltiger Umbruch auf die Höhenkicker nieder. Viele Leistungsträger kehrten dem Verein den Rücken zu – die Schwere der aktuellen Runde war schließlich geboren. Jeder wusste das es schwer werden würde. An ein Wunder glaubte wohl keiner. Der Blick richtete sich nach unten – wo Tarforst auch aktuell mit allen Kräften verweilt. Oftmals ist es nur eine reine Kopfsache – denn auch der aktuelle Kader bringt genügend Qualität mit sich, um einmal mehr diese Klasse zu halten. Schwer ja – unmöglich nein! Noch haben es die Kicker um Chef-Trainer Holger Lemke selbst in den Händen das große Märchen Rheinlandliga fortzusetzen. 15 Jahre in Serie wären schön – steht aber auch im Gegenzug ein Abstieg im Raum. Momentan führen die Kicker aus dem Trierer Höhenstadtteil 31 Punkte und rangieren noch auf dem ersten Nichtabstiegsplatz dieser Liga. Der Abstand nach unten mittlerweile klein bis dünn – müssen somit dringend Punkte her, um den Tarforster Traum nicht platzen zu lassen. Die letzten beiden Spiele auswärts in Niederroßbach (1:4) und zuhause gegen Andernach (1:8) waren denkwürdig und machten sprachlos zugleich – doch sollte man auch nach solchen negativen Erfahrungen niemals den Kopf endgültig in den Sand stecken. Die Truppe ist stark und bewies in der aktuellen Runde schon oft das man durchaus mit den Großen der Rheinlandliga-Zunft mithalten kann. Der Glaube an sich selbst versetzt bekanntlich Berge. Raus aus dem Tief – hinein ins Hoch. Punkte müssen her – auch bei den noch bevorstehenden schweren Aufgaben, die im April und Mai auf den FSV warten. Denn in Tarforst möchte man schließlich auch weiterhin das Rheinlandliga-Herz schlagen hören – auch wenn es in jener Phase ein wenig kränkelt und stolpert. AM

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Die Laune von Zwote-Trainer Steffen Hilmer hielt sich nach Spielende in Grenzen. Die Leistung seiner Mannschaft gefiel ihm – viel eher nervt den Coach die Gesamtsituation. Ein Spiel was nicht als Niederlage hätte enden dürfen – hatten seine Jungs mehr als genug die Chance zum Sieg. Dumme und unnötige Tore des Gegners versauten allerdings die sonnige Sonntagsstimmung auf der Trierer Höhe, als man am Ende zuhause der SG Niederkell mit 0:2 unterlag.

„Wir haben heute sehr unnötig und unglücklich verloren, lassen uns durch einen Elfmeter total aus dem Spiel bringen und fangen uns zusätzlich noch ein sehr ärgerliches Eigentor. Unter diesen Umständen zu verlieren tut richtig weh und habe ich so auch noch nicht erlebt. Eine richtige Drecks-Niederlage, wie Hilmer mit getrübter Miene durchblicken lässt.

Nach einer halben Stunde ging die Mannschaft um Ex-Tarforst-Trainer Aimé Kinss nach einem Foulelfmeter mit 0:1 aus Sicht des FSV in Front. Ein weiterer Rückschlag folgte zudem kurz nach Wiederanpfiff – als Jakob Reichert einen Abschluss auf die Reise schickte, den Tarforst-Keeper Leif Rosenthal noch unglücklich mit seinem Kopf ins eigene Tor zum 0:2 beförderte. Zuvor und auch im weiteren Verlauf ließen die Jungs vom Trierer Berg viele gute Chancen ungenutzt – ebenso ein Pfostenktracher. Es war ein unglückliches Spiel für die Trierer Höhenkicker – die sogar in der Tabelle abgerutscht sind und nun als Vorletzter der Kreisliga-A Trier/Saarburg 15 Punkte im Gepäck führen. „Es tut mir so leid für meine Jungs – die trotz eines starken Aufwands am Ende nicht belohnt wurden. Dennoch geht es nahtlos weiter – und wir werden weiterhin alles daran setzen die Klasse aus eigener Kraft noch zu halten“, betont Steffen Hilmer abschließend, dessen Mannschaft nun am Sonntag in einer Woche (21. April) um 15:15 Uhr im enorm wichtigen Spiel und Lokal-Derby zugleich den VfL Trier empfangen, der aktuell mit zwei Punkten Vorsprung vom drittletzten Rang grüßt. AM

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Richtige Frühlingsgefühle wollten im sonnenverwöhnten Tarforst am Samstagabend nicht aufkommen. Dabei gab es Sonne satt – wenn auch mit dunklen Wolken behangen und das im sportlichem Sinne. Am Ende stand im Heimspiel gegen die SG 99 Andernach eine deutliche 1:8-Niederlage geschrieben. Höchster Halbzeitstand (6:0) und auch höchste Niederlage aller Zeiten. Historisch!

Fußballerisch begannen die Gäste vom linken Rheinufer stark. Gute Zweikämpfe – frühe und schnelle Störaktionen und eine Tarforster Elf, die sich nicht nur schwer tat, sondern auch schon früh einen Rückstand schlucken musste. Ein Abwehrfehler der Hausherren ging voraus – den die SG 99 keck ausnutzte und Nils Wambach eiskalt ins Tarforster Tor zur 1:0-Führung vollstreckte (12.). Sechs Minuten später erhöhte Andernach sogar auf 2:0 – erneut durch eine Unachtsamkeit des FSV, die wiederum Wambach mit dem zweiten Treffer bestrafte (18.). Der Platzhirsch befand sich im Tiefschlaf. Sportlich und auch moralisch wohl noch abseits des Platzes – holte Andernach dagegen vier Minuten später nach einem Foulelfmeter wiederum zum großen Jubel aus, den Nils Wambach sicher in die FSV-Maschen verwandeln konnte (22.). Sein Hattrick war perfekt – sein Hunger allerdings noch riesengroß. Denn zwei Minuten später durfte Wambach erneut – als er das 4:0 aus Sicht der SG 99 in Stein meißeln durfte (24.). Die Tore fielen praktisch im Minutentakt. Ein Trainingsspielchen für Andernach – kinderleicht in der Ausführung, schraubte Gian Luca Dolon den Spielstand nach einem langen Einwurf vier Minuten später sogar auf 5:0 an (28.). Acht weitere Minuten mussten vergehen – als die Gäste schließlich das halbe Dutzend voll machten. Das 6:0 – dass Philipp Schmitz mit einem direkt verwandelten Freistoß ins Tarforster Tor unterbringen konnte (36.). Sprachlos ging es somit in Richtung der Kabine. Viele Worte waren nicht mehr nötig – Gesichter sprachen Bände.

Nach der Pause kam der FSV ein wenig besser ins Spiel. Andernach ließ den Gastgeber öfters gewähren – ein finales Durchkommen jedoch suchte man aber auch in jener Phase mit vielen Augen vergebens. Stattdessen schraubte Andernach an – dass 7:0 nach einer guten Stunde, als Fabian Weber erneut eine Jubeltraube im rheinischen Stil bilden durfte (63.). Sieben Minuten später folgte zudem das 8:0 – ausgeführt mit der Handschrift von Gian Luca Dolon (70.). Tarforst warf offensiv nun alles in die Waagschale. Auch taktisch stellte man eifrig um – um den Schaden dann doch irgendwie noch zu begrenzen. Immerhin hagelte eine Viertelstunde vor Schluss dann doch ein Lebenszeichen auf den saftig grünen Rasen nieder – als der zuvor eingewechselte Neil Müller-Adams nach einem Zuspiel von Yoan-Pavel Pavlov mit dem Kopf auf 1:8 verkürzte (75.). Am Ende jedoch war der Abstand zu groß und eine Aufholjagd blieb nur ein reiner Wunschgedanke. Die historische Niederlage war besiegelt – Andernach jubelte lautstark, während Tarforst stumm und enttäuscht mit der gedanklichen Verarbeitung begann. „Zu diesem Spiel gibt es keine Worte. Einfach unerklärlich. Für uns ist es ein absoluter Tiefpunkt den wir erst einmal verdauen müssen. Mir hat der Charakter – die Körpersprache und die Moral in meiner Mannschaft gefehlt. Wir dürfen uns zuhause einfach nicht so abschlachten lassen. Ich bin brutal enttäuscht“, betont Chef-Trainer Holger Lemke, dessen Mannschaft schon gleich am Sonntag in einer Woche (21. April) Wiedergutmachung anstrebt, wenn man auswärts um 15:30 Uhr beim Oberliga-Absteiger TuS Kirchberg aufläuft. Spätestens in der ältesten Stadt des Hunsrück möchte man wieder im alten Glanz auftreten – drei Punkte ernten und die historische Pleite gegen Andernach schnell wieder wettmachen. Denn auch nach diesem Spiel haben die Trierer Höhenkicker noch alles selbst in den Händen... AM


Spiel-Infos

So spielte der FSV Trier-Tarforst: M. Neumann – Quint (46. Böhme) – Schuch – Herrig – Arnold – N. Neumann – Kiesewetter (55. Pavlov) – Schultheis – Toure (60. Clement) – Szimayer (60. Müller-Adams) – Weirich

Tore: 0:4 (12., 18., 22., 24. Wambach) – 0:5 (28. Dolon) – 0:6 (36. Schmitz) – 0:7 (63. Weber) – 0:8 (70. Dolon) – 1:8 (75. Müller-Adams)

Schiedsrichter: Team aus Luxemburg

Zuschauer: 110


 

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Der einsame Punktgewinn am letzten Wochenende war ein guter – letztendlich aber nur ein Teilerfolg im bitteren Kampf gegen den Abstieg. Gegen Kordel sah vieles gut aus – jetzt möchte man nachlegen, wenn man am kommenden Sonntag (14. April) um 14:30 Uhr den Tabellensiebten SG Niederkell Kell empfängt (Kunstrasenplatz).

Die Ausgangslage ist klar – Tarforsts Zweitvertretung ist zum Siegen verdammt. Keine Ausreden – keine Floskeln, was zählt sind wichtige Punkte, um den Abstand zum „rettenden Ufer“ zu verkürzen oder gar die Abstiegsränge zu verlassen. Aktuell führen die Trierer Höhenkicker 14 Zähler und Rang zwölf (erster Abstiegsplatz). Das Gegenüber aus Kell erlitt zuletzt gegen Trier-Irsch einen leichten Dämpfer – blickt aber dennoch auf einen relativ soliden Saisonverlauf zurück. Ein schweres Unterfangen somit für den FSV – der mit Blick aufs Hinspiel aber noch eine Rechnung offen hat, wie Zwote-Trainer Steffen Hilmer unterstreicht: „Wir wollen ähnlich auftreten – mutig spielen und entschlossen verteidigen, wie wir es schon einst in Kordel unter Beweis gestellt haben. Wir müssen uns wieder auf unsere eigenen Stärken konzentrieren und mit maximalem Willen die drei Punkte in unserem eigenen Wohnzimmer einfahren. Die SG Niederkell Kell wird ein sehr unangenehmer Gegner sein. Dennoch wollen wir dieses Spiel mit Erfolg krönen. Aus dem Hinspiel haben wir ja noch etwas gutzumachen.“ Damals unterlagen die Trierer Höhenkicker in der Ferne der SG glatt mit 0:3.

Personell sieht die Lage „okay“ aus – wie Steffen Hilmer kurz und bündig nachschießt. So muss Tarforst mit Jan Bauchmüller und Paul Kersthold nur auf zwei Spieler verzichten. Wieder zurück sind dagegen Leon Fuchs und Paul Wegener. AM

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