Die Blicke sind noch zaghaft – vorsichtig und neugierig zugleich. Ein Neuling mit besonderer Note – der auch personell einiges auftischen kann. Lange spielte der FC Cosmos Koblenz in der Bezirksliga-Mitte – ehe man im Sommer diesen Jahres schließlich den Aufstieg in die Rheinlandliga perfekt machen konnte. Der Aufstieg war grandios – einmalig und unheimlich zugleich. Eine Rekordpunktzahl von 94 Zählern wurde erreicht. Die Konkurrenz meilenweit dahinter – feierte man in Weißenthurm bei Koblenz mit reichlich kühlem Nass und viel Jubel.
Jetzt spielen die Cosmonauten in der Rheinlandliga und keiner weiß so recht – wie stark ist diese Truppe wirklich?! Ein Blick auf den aktuellen Kader lässt aber schon erahnen – hier geht mehr als nur EIN Aufstieg. Cosmos Koblenz wird diese Liga bereichern – da dieser Fußballclub alles nur kein normaler Aufsteiger ist. Bei anderen Teams werden die Cosmonauten schon als Aufstiegsfavorit gehandelt. Groß wundern tun diese Vermutungen jedoch nicht. Namhafte Spieler – Ex-Profis und alte Haudegen, komplettieren den Kader gemeinsam mit jungen und hungrigen Spielern. Die finanzielle Lage macht es möglich – dürfte die Rheinlandliga schätzungsweise dagegen nur eine Zwischenstation darstellen. Den ohnehin bereits starken Kader hat Cosmos nämlich weiter mächtig verstärkt. Von der SG 2000 Mülheim-Kärlich kam Jan Henrich – und auch Berkan Yavuz vom TuS Montabaur ist ein namhafter Zugang. Man müsste fast den kompletten Kader aufzählen – da noch viele weitere Namen einem mehr als bekannt sind. Auf der Torwartposition zieht sich mit Dieter Pauken sogar ein ehemaliger Zweitliga-Profi die Torhandschuhe über. Man merkt – die Cosmonauten wollen im sechstklassigen Orbit mitspielen und auch spielerisch die Konkurrenz in Schach halten. Zwar stapelt man selbst eher tief – und benennt sich nicht als Meisterschaftsfavorit, dennoch könnte es schon jetzt eine erfolgreiche Saison werden, die man schon gleich in den ersten Spielen ziemlich treffsicher begann.
Trainer des Koblenzer Neuling ist der Kroate Zoran Levnaic. Der 35-Jährige ist seit November 2021 Chef-Trainer der Cosmonauten und freut sich sehr auf die Reise durch die Rheinlandliga. „Wir sind Aufsteiger – und haben einige Neuzugänge. Das muss alles erst einmal wachsen. Favorisiert sehe ich eher Salmrohr – Tarforst und Bitburg. Wir wollen eine gute Runde spielen“, betont Levnaic und schiebt die Favoritenrolle ein wenig von sich.
Doch ausgerechnet Salmrohr brachten die Cosmonauten gleich im ersten Spiel schmerzhaft zur Strecke – als man über den Oberliga-Absteiger deutlich mit 4:1 gewann. Es war eine Machtdemonstration mit eiskaltem Blick – die nicht nur dem FSV aus Salmrohr diente, viel mehr auch allen anderen Clubs, die nach wie vor den FC Cosmos Koblenz für ein ziemlich schweres Gegenüber halten. Aber auch am zweiten Spieltag hielt die rheinische Elf die Siegesfaust geballt – als man erneut nach einem 4:1 über Ellscheid, treffsicher und mit Stärke fußballerisch überzeugen konnte.
Auf den FSV Trier-Tarforst trafen die Cosmonauten aber bisher noch nicht. Eine „Jungfernfahrt“ also für beide Clubs – die der FC Cosmos jedoch mit einem leichten Heimvorteil antreten wird. Für Tarforst eine Wundertüte mit ungewissem Ausgang – steht das Fragezeichen hoch im Kurs, wer sich nun letztendlich in diesem Spiel die Favoritenrolle überstülpt?! AM