Freitag, 26 August 2022 23:45

Tarforst verliert mit viel Schmerz und Kampf bei Cosmos Koblenz

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Auswärts bleiben die Trierer Höhenkicker noch punktlos. Was im eigenen Wohnzimmer gut läuft – lässt man in der Ferne derweil noch vermissen. Nach dem Patzer im Hochwald – fand auch die Reise ans linke Rheinufer kein erfreuliches Ende, als man am späten Freitagabend dem Aufsteiger und Überflieger FC Cosmos Koblenz mit 0:2 unterlag.

Die elf „Sternenkrieger“ vom Trierer Berg standen immerhin einer starken Elf gegenüber. Die selbsternannten Cosmonauten – breit aufgestellt mit Ex-Profi in den Reihen, gingen zumindest gedanklich als Favorit in dieses Spiel. Ein gelungener Auftakt über Salmrohr und Ellscheid – musste schließlich auch der Liga-Dino aus Trier-Tarforst in die Knie gehen, der sich mit Cosmos zwar einen starken Kampf lieferte, am Ende aber den Kürzeren zog.

Die Gäste begannen stark – druckvoll und mit viel Kraft im Zweikampf. Tarforst tat sich zunächst schwer – stand aber defensiv sicher. Die erste gute Möglichkeit für Cosmos malte sich schon bereits nach sechs Minuten – als Patrick Okonkwo eine gute Flanke über rechts auf die Reise schickte, die kurz vor dem Tor jedoch keinen Abnehmer fand. Die Cosmonauten machten das Spiel – und das auf allen Ecken des Platzes. Die erste gute Möglichkeit für die Gäste in Führung zu gehen – schrieb sich nach zehn Minuten. Eine starke Flanke aus dem Mittelfeld heraus fand den Weg zu Faris Kssouri – der sich folgend auf der linken Seite keck durchsetzte und anschließend auf Benjamin Arnold auflegte. Arnold selbst stand gut und fast frei vor dem Tor – suchte den Abschluss, scheiterte aber knapp an Cosmos-Keeper Marius Schröder, der den Ball gerade noch so über die Latte lenken konnte (10.). Im Gegenzug versuchte es aber auch Cosmos wieder – als Patrick Okonkwo frei vor dem FSV-Tor zum Abschluss kam, in Schlussmann Luca Merling aber seinen Meister fand, der stark und gekonnt parierte (16.). Der Aufsteiger spielte weiterhin druckvoll – biss sich aber am FSV, der defensiv nichts anbrennen ließ, die Zähne aus. Eine weitere Chance und auch die letzte des ersten Durchgangs – setzte sich nach knapp einer halben Stunde in Szene, als der Platzhirsch mit namhafter Besetzung einen weiteren Abschluss suchte, aber wiederum an Merling scheiterte (26.). Bis zur Pause erwiesen beide Teams einen ausgeglichenen Auftritt. Keine weiteren Chancen – keine Tore, ging es somit torlos in die Pause.

Nach Wiederanpfiff kamen die Trierer Höhenkicker nun besser aus der Kabine. Spielerisch den Cosmonauten auf Augenhöhe – wurden die Zweikämpfe dagegen immer härter. Viel Schmerz und Kampf – und nach einer Stunde auch die Führung für die Hausherren, entstanden aus einem Abwehrfehler des FSV. Kader Touré passte unglücklich in den Rücken – dass Ziel war wohl Torwart Luca Merling. Da ein Cosmonaut jedoch einen Tick früher an den Ball kam und somit frei vor dem Tor auftauchte – musste Merling aus dem Tor herauseilen. Seine Aktion in Form einer Grätsche diente nur dem Ball – den er zumindest vorerst klären konnte. Die Szene war aber noch heiß – zu heiß für Tarforst, als Ho-A Tham praktisch einschussbereit aus der Ferne in ein leeres Gehäuse zur Führung vollstrecken konnte (60.). Aber auch in dieser Phase des Spiels zeigten sich die Tarforster bemüht. Kein einfaches Spiel – viele Tacklings, Fouls und unschöne Momente, die nicht nur die Prestige an sich hochschraubte, sondern auch das Spielerische in den Hintergrund stellte. Cosmos störte früh – schaltete eiskalt um und lauerte brandgefährlich auf Konterangriffe. Neun Minuten vor dem Ende auch mit Erfolg – als der Aufsteiger dank einem Tor von Giuliano Masala zum 0:2 aus Sicht der Gäste einschob (81.). Tarforst versuchte alles um den Anschluss noch zu landen. Viel investiert – auch wenn die letzten Meter meist unterbunden wurden, war der Wille und die Moral trotz Doppelrückstand niemals abwesend. Kurz vor Schluss erhaschte Cosmos auch noch die Chance zum dritten Tor in Form eines Elfmeters nach einem Foulspiel. Leutrim Kabashi trat den Strafstoß an und scheiterte an Keeper Luca Merling – der den Ball gekonnt mit der Faust parieren konnte. Der letzte Aufreger des Spiels setzte sich aber in die Nachspielzeit in Szene – als Niall Patrick Raben nach einer unschönen Tätlichkeit an Luca Merling den knallroten Karton sah und frühzeitig zum Duschen geschickt wurde. Ein Spiel – ein Sieger und traurige Blicke in den Trikots des FSV, der zwar spielerisch alles abgerufen hat, am Ende aber starken und quirligen Cosmonauten unterlag.

„In der ersten Halbzeit sind wir sehr gut ins Spiel gekommen und haben defensiv rein gar nichts zugelassen. Cosmos zählte zwar die besseren Spielanteile – wir selbst aber haben kämpferisch stark dagegengehalten. Im zweiten Durchgang folgten dann in meinen Augen zwei unnötige Gegentore – die uns letztendlich das Genick gebrochen haben. Kämpferisch und auch spielerisch kann ich meinen Jungs aber keinen Vorwurf machen. Gegen solch eine Mannschaft kann und darf man auch verlieren. Jetzt heißt es Mund abputzen und nach vorne blicken. Wir stehen nämlich mit dem Pokalspiel am Mittwoch und dem Rheinlandliga-Duell am Freitag gegen Schneifel vor einer ziemlich harten Woche“, resümiert Chef-Trainer Holger Lemke die Niederlage bei Cosmos Koblenz, dessen Team nun am kommenden Mittwochabend um 19:30 Uhr im Rahmen der zweiten Rheinlandpokal-Runde beim SV Rot-Weiß Wittlich gastiert. AM


Spiel-Infos

So spielte der FSV Trier-Tarforst: Merling – Weber – Rashidi – Neumann (65. Benndorf)– Gorges – Kssouri (75. Böhme) – Arnold – Ziewers (17. Touré) – Decker – Habbouchi – Jost (80. Herrig)

Tore: 0:1 (60. Ho-A Tham) – 0:2 (81. Masala)

Besondere Vorkommnisse: Rote Karte für Raben nach Tätlichkeit an Merling

Schiedsrichter: Marvin Engelbertz

Zuschauer: 150


Bilder vom Spiel
Wolfgang Ziewers

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