Mittwoch, 31 August 2022 23:06

Tarforst erleidet Pokal-Aus in Wittlich

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Die zweite Pflichtspielniederlage in Folge und das Aus im diesjährigen Rheinlandpokal. Fußball-Rheinlandligist FSV Trier-Tarforst fiel dem „Pokalgesetz“ zum Opfer und unterlag am späten Mittwochabend bei einem starken und klassentieferen SV Rot-Weiß Wittlich nicht ganz unverdient mit 1:2.

Für die Trierer Höhenkicker war es ein Abend zum abhaken. Mund abputzen und weiter geht es – während Rot-Weiß in aller Munde einen verdienten Erfolg über den FSV einfahren konnte. Spielerisch von Beginn an das bessere Team und ziemlich bissig in der Offensivbewegung – mauserte sich Wittlich schnell zum Spielmacher, der den Rheinlandligisten oft alt aussehen gelassen hat. Nach acht Minuten zählten die Gastgeber schon ihre erste Chance – als Marc Arbeck einen guten Angriff über rechts zündete, eine gefährliche Flanke auf die Reise schickte, die letztendlich direkt vor dem Tor aber keinen weiteren Abnehmer fand. Glück für den FSV – der sich bislang noch abmühte überhaupt einmal in Richtung des Wittlicher Tors zu kommen. Zu ungenau – zu viele Abstimmungsfehler und der letzte Biss der fehlte. Argumente – die das Tarforster Spiel bisher beschreiben. Viel mehr brachte der vermeintliche Favorit noch nicht auf den Platz. Was beide Teams allerdings gut konnten – eine harte Gangart an den Tag legen. Ruppig – hitzig und oftmals grenzwertig, standen zumindest die Zweikämpfe ganz im Zeichen eines Derbys.

Nach einer knappen halben Stunde kam Wittlich aber dann voll aus der Deckung. Chancen im Überfluss – beginnend bei Ex-Tarforster Yannick Lauer (30.), der das runde Leder aus kurzer Distanz nur knapp neben das Tarforster Tor setzte. Zwischenzeitlich versuchte es auch der FSV – der mit seinem ersten Torschuss von Benjamin Arnold, man konnte es auch Minichance nennen, ein kleines wenn auch leises Ausrufezeichen setzte (36.). Gegen Ende der ersten Hälfte spielte aber wieder nur Rot-Weiß und das sogar mit Erfolg. Nachdem erst Ömer Kahyaoglu den Ball nur knapp über das Gehäuse lenkte (44.) – machte es anschließend Kevin Arbeck besser, als er nach einem guten Kombi-Angriff zur verdienten 1:0-Führung ausholte (45.).

Nach der Pause zunächst gleiches Bild – gleiches Leid, zumindest im Trikot des FSV. Wittlich kam unverändert stark aus der Kabine – spielte weiterhin einen starken Fußball und markierte schnell nach Wiederanpfiff gute Chancen in Richtung eines zweiten Tores. Das Spielgeschehen war in der Hand von Rot-Weiß. Viel Dusel beim FSV – der sein eigenes Spiel oftmals zu kompliziert aufbaute. Nach einer Stunde brachte Holger Lemke mit dem wiedergenesenden Nicola Rigoni etwas frischeren Wind in die Partie. Rigoni entfachte nun mehr Druck – trommelte seine Jungs zusammen und setzte immerhin offensiv bessere Akzente, wenn auch ohne Lohn. Denn die nächste Chance wanderte auch auf das Konto des vermeintlichen „Underdogs“ – wo wieder Lauer den FSV prüfte, dieses Mal aber an FSV-Keeper Mike Neumann scheiterte. Neumann hielt seine Mannen nun mehrmals im Spiel. Gute Paraden – ein schnelles Mitdenken zwischen den Pfosten und weiterhin natürlich die Chance in Richtung eines Ausgleichs, von dem Tarforst aber noch ein wenig entfernt war. Bis zum Ende sahen die rund 200 Zuschauer eine phasenweise einseitige Partie. Leichte Hoffnung keimte erst eine Viertelstunde vor Schluss auf – als Rigoni nach einem von Benedikt Decker ausgeführten Freistoß mit dem Kopf den Abschluss wagte und den Ball nur haarscharf über den Kasten lenkte (73.). Eine gute – wenn auch einsame Chance auf Seiten der Trierer Höhenkicker, spielte der FSV aber nun ein wenig besser, wenn auch bislang noch ohne Erfolg. Spätestens nach dem 0:2 aus Sicht des FSV – was der zuvor eingewechselte Albutrin Aliu beisteuerte (89.), war der Käse zumindest auch gefühlsmäßig gegessen. Oder doch nicht?! In der Nachspielzeit drückte der FSV nun noch mehr – und markierte dank Rigoni sogar den 1:2-Anschlusstreffer (92.). Nach fünf Minuten Bonuszeit war aber Schluss in der Säubrennerstadt. Tarforst unterlag einem starken Gegner mit 1:2 – der spielerisch und auch kämpferisch mit einfachen Mitteln die dritte Runde des Rheinlandpokals erreicht hat.

„Von meiner Mannschaft war es eine absolut unterirdische Leistung. Gerade in der ersten Halbzeit – wo wir offensiv, aber auch defensiv, keinen Zugriff ins Spiel gefunden haben. Viele einfache Fehler – viel zu kompliziert gedacht und gespielt und am Ende dann auch völlig verdient verloren. Jetzt heißt es Mund abputzen und den Blick einzig und allein der Liga widmen, die für uns schon gleich am kommenden Freitag weiter geht“, betont Chef-Trainer Holger Lemke, dessen Team dann ab 20:00 Uhr die SG Schneifel empfängt (Rasenplatz). AM


Spiel-Infos

So spielte der FSV Trier-Tarforst: M. Neumann – Quint (46. Kssouri) – Weber – Rashidi (66. Daragmeh) – N. Neumann (86. Böhme)– B. Heitkötter – Arnold – Ziewers (80. Kiesewetter) – Decker – Habbouchi – Jost (60. Rigoni)

Tore: 0:1 (45. K. Arbeck) – 0:2 (89. Aliu) – 1:2 (92. Rigoni)

Schiedsrichter: Philipp Michels

Zuschauer: 200