Nach den beiden Kantersiegen über Andernach und Mehring und dem starken Pokalfight unter der Woche gegen die Sportfreunde Eisbachtal, kam Fußball-Rheinlandligist FSV Trier-Tarforst am Samstagnachmittag bei der SG Hochwald/Zerf nicht über eine 1:1-Punkteteilung hinaus.

Der kräftezehrende Pokalfight gegen den Oberligisten aus Nentershausen steckte noch jedem Spieler schmerzend in den Knochen. Die Muskel schwer und müde, kamen die Trierer Höhenkicker aber trotz strammen Programm zunächst stark in die Partie. Der Spielfluss schnell und ziemlich quirlig, lag die Dominanz in der Wiege des FSV. Nur mühsam hielten die Hochwälder dagegen, die meist nur auf Konterangriffe lauerten. Chancen jedoch waren eher mau und das auf beiden Seiten. Die erste gute Möglichkeit des Spiels glich schon einer Überraschung, als Zerf nach einem Freistoß nur den Pfosten traf (35.). Die Hausherren spielten clever, auch wenn man offensiv eher auf Sparflamme agierte. Bei Standards waren die Schwarz-Weißen gefährlich und brachten die Trierer Höhenkicker oftmals ins Schwitzen. Fünf Minuten vor der Pause konnten die Gäste aber dann doch zum großen Jubel ausholen, nachdem Philipp Hahn nach toller Vorarbeit von Frank Chalve zur bis dato verdienten 1:0-Führung einschob (40.).

Nach Wiederanpfiff kamen die heimischen Farben zunächst besser aus der Kabine. Das zweite Tor aus eigener Produktion zehn Minuten nach dem Seitenwechsel fast geglückt, traf Lukas Herkenroth im Anschluss einer von Marc Picko ausgeführten Flanke nur den Pfosten (56.). Doch die Tarforster Druckphase war schon passé. Zerf kam immer besser ins Spiel hinein und machte viel Wind in der Tarforster Defensivabteilung. Im eigenen Kleid lief der Ball nicht mehr so rund. Viele Ballverluste prägten das FSV-Bild. Die Kraft schien zu schwinden, bettelte man immer mehr um den Ausgleich. Zerf war spielerisch keineswegs grandios und dennoch nutzte man die Schwäche-Phase des FSV eiskalt aus. Man roch Lunte und drückte auf den Ausgleich. Angepeitscht von den rund 220 Zuschauern drohte die knappe Kiste auf Tarforster Seite zu kippen. Zerf agierte bemüht und erwies sich bei Standards weiterhin als große Gefahr. Zwischenzeitliche Nadelstiche der Gäste, wie etwa eine dicke Chance durch Philipp Hahn zwanzig Minuten vor Schluss, wurden jedoch prompt im Keim erstickt. Tarforst streckte sich Richtung zweites Tor, doch Zerf hatte immer noch einen Fuß dazwischen. Gegen Ende schickte Petrus zudem auch noch reichlich Regen auf die Reise. Ein nasses Unterfangen inklusive einem bitteren Ende für den FSV. Zwei Minuten vor Schluss lag die Hoffnung von Zerf auf einem Freistoß. Unmittelbar an der Strafraumgrenze den Ball platziert, drosch Lucas Thinnes das runde Leder gekonnt über die Tarforster Torlinie zum nicht ganz unverdienten 1:1-Endstand. Die Trierer Höhenkicker waren geknickt. Reichlich Regen von oben und der Last-Minute-Ausgleich für die Gastgeber, trug das kräftezehrende Pokalspiel am letzten Mittwoch wohl dann doch eine gewisse Teilschuld mit sich.

„Sicherlich hat man meinen Jungs angesehen, dass der Pokalfight unter der Woche reichlich Kraft gekostet hat. Nichtsdestotrotz absolvierten wir aber auch in Zerf eine gute Partie, auch wenn der Ausgleich in letzter Minute schon schmerzt. Wir wussten schon im Vorfeld das dieses Spiel schwer werden wird. Zerf stand uns als kompakte Mannschaft gegenüber, die vor allem via Standards brandgefährlich war. Ein ärgerliches Remis, dass uns aber keineswegs aus der Bahn wirft. Nächste Woche geht es weiter und da wollen wir wieder dreifach nachlegen“, resümiert Chef-Trainer Holger Lemke mit entschlossener Stimme.

Weiter geht es für den FSV nun am Samstag in einer Woche (26. Oktober), wenn man zuhause um 17:30 Uhr die SG Eintracht Mendig/Bell empfängt.

André Mergener

Spiel-Infos

So spielte der FSV Trier-Tarforst: Dahm – Rigoni (69. Oberhausen) – Schmitz – Schneider – Heitkötter – Hahn – Herkenroth – Chalve – Heck (74. Raschidi) – Gashi – Picko (80. Bonn)

Tore: 1:0 (40. Hahn) – 1:1 (88. Thinnes)

Zuschauer: 220

Schiedsrichter: Philipp Michels (Lissendorf)

Bilder vom Spiel
(Wolfgang Ziewers)