Montag, 03 Juni 2019 09:00

Große Gefühle, reichlich Tränen und eine rosige Zukunft

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11578213Blicken Sie nicht auch manchmal zurück in die Vergangenheit und müssen lachen – weinen oder sich selbst auch mal auf die eigene Schulter klopfen für eine Zeit, auf die man stolz ist und nie wieder vergessen möchte?! Im Fußball werden viele Geschichten geschrieben. Gute und Schlechte – oft mit einem traurigen oder auch Happy End. Jubel – Tore, Siege aber auch Niederlagen gehören zu diesem Geschäft mit dem runden Leder dazu. Das Kapitel der beliebtesten Sportart der Menschheit umfasst so einige Seiten. Leider werden viele Zeilen überflogen – obwohl genau diese den Mittelpunkt des Erfolgs, der einen prägt und festigt, letztendlich ausmachen.

Auch wir hier in Trier-Tarforst leben diese Leidenschaft mit großer Sorgfalt und Professionalität seit vielen Jahren aus. Der Fußball lebt im Trierer Höhenstadtteil – auch wenn nicht immer alles in rosiger Manier erschien. Und dennoch blickt man wieder mit zufriedener Miene zurück. Die Saison passé – die Sommerpause grüßt mit ausgestreckten Armen, schreibt auch das Kapitel der Saison 2018/2019 schöne Geschichten, die man gerne Revue passieren lässt.

Schwierige Vorbereitung – starke Hinrunde

Personell einen mittelschweren Umbruch erlitten – startete man im Sommer 2018 zunächst mit Sorgenfalten in die zurückliegende Saison. Pleiten – Pech und Pannen im Umfeld vermutet, trotzte die junge Truppe aber jeglichen Kritikern und überraschte auf allen Wegen. Erfolge und reichlich Jubel – statt Abstiegsangst und trauriger Blick. Die Jungs um Chef-Trainer Holger Lemke machten genau das Gegenteil – mit dem keiner im Vorfeld auch irgendwie gerechnet hat. Bis zur Winterpause spielte der FSV sogar unter den ersten fünf Teams dieser ziemlich ausgeglichenen Liga mit. Tolle Siege wurde errungen – selbst in Ahrweiler, wo man trotz breiten Schultern die Rolle des Underdogs einnahm. Die Moral passte – die Leidenschaft immer stets bei guter Laune, ging man schließlich beruhigt in die winterliche Abstinenz.IqB7dc6HUVuLSQXxPgWMKgASmkbLaLxwCQZqTvhC

Rückrunde gilt es zu vergessen...

Die Rückrunde dagegen schrieb ein Kapitel das auch zum Fußball gehört. Nicht gerne gesehen – und dennoch passiert, folgte nun eine Negativserie von mehreren Monaten. Niederlagen gaben sich die Klinke in die Hand – und der Tabellenkeller kam einem ungern näher. Ein möglicher Abstieg lag sogar in der Luft. An der Qualität lag es nicht – viel mehr machte der Kopf dicht und der Druck von außen wurde größer. Die Konkurrenz lachte im Augenschein – man selbst weinte und fand einfach kein Mittel sich aus dieser Krise zu befreien. Ein Sieg – und der Bock wäre umgestoßen. Oft nah dran – und dennoch versäumt, hing das eigene Gemüt dem Boden nah. Erst gegen Ende hagelte es wieder Punkte und der FSV legte einen Endspurt aufs Parkett – der nicht nur Freude machte, sondern auch den Klassenerhalt mehr als besiegelte. Unterm Strich standen 47 Punkte und Platz 8. Ein Endresultat das stolz macht – konnten die Planungen zur zehnten Rheinlandliga-Saison in Folge demnach beginnen.

„Hätte man mir vor der Saison gesagt – dass wir mit Abschluss dieser Runde diesen Tabellenplatz einnehmen werden, hätte ich dies direkt unterschrieben. Nach den ganzen Abgängen hat uns keiner eine solche Hinrunde zugetraut. Das es gegen Ende nun doch noch einmal eng wurde hätte unterm Strich nicht sein müssen. Um so wichtiger war es – dass wir dann trotz der Talfahrt noch die Kurve bekommen haben,“ resümierte Chef-Trainer Holger Lemke. Lemkes größte Baustelle – zumindest im zweiten Saison-Abschnitt, war die Defensive. Zu viele Gegentore – wie der Ex-Profi weiter betonte: „Eine richtige Baustelle in der Hinrunde gab es nicht. Viel mehr drückte der Schuh in der zweiten Saisonhälfte – wo wir oft keine gute Defensivarbeit geleistet haben. Der Grund der vielen Gegentore ruhte aber nicht allein auf der Abwehr – sondern wurde auch oft aufgrund einer dünnen Personaldecke bittere Realität. Wir konnten am Ende einfach nicht mehr die vielen Ausfälle kompensieren – wodurch unser Abwehrgefüge oft in Turbulenzen geriet.“

FSV für kommende Saison gut aufgestellt

Ein Blick nach vorne dagegen dürfte Mut machen. Lediglich nur vier Abgänge zählte man mit Abschluss dieser Saison. Yannick Lauer (wechselt zum CS Grevenmacher) – Keeper Daniel Bauer (hört aus privaten Gründen auf), Jan Bauchmüller (hört studienbedingt auf) und Marc Keller (hört aufgrund von gesundheitlichen Problemen auf). Es grüßt demnach eine eingespielte Truppe – die nur punktuell verstärkt wird, wie auch Lemke optimistisch untermauert: „Das Grundgerüst für die kommende Saison steht. Ich denke wir werden es einfacher haben als im Sommer letzten Jahres. Der Kennenlernprozess dürfte demnach kürzer ausfallen – sodass die Neuen wohl schnell integriert sein dürften.“

cbfk5 vhe8s 001 FotorSchon drei Neuzugänge präsentiert

In puncto Neuzugängen rief der Club letzte Woche gleich drei starke Spieler auf einmal aus. Ein starkes Trio für die Abwehr trägt nun die heimischen Farben. Adrian Ziewers und Matthias Heck kommen jeweils vom Kooperationspartner Eintracht Trier. Nummer drei der Neuen ist Ruben Herres – der den Sprung vom klassentieferen Bezirksligisten SG Ruwertal in Deutschlands höchste Verbandsklasse packte. (Bild: von links nach rechts / Ziewers, Heck, Herres / Quelle: Eintracht Trier, SG Ruwertal)

Besonders für Adrian Ziewers dürfte sich der Wechsel heimisch anfühlen – da der 19-Jährige bis 2012 schon einst im Jugendbereich des FSV Trier-Tarforst kickte, und sich anschließend der Trierer Eintracht anschloss. „Ich habe mich trotz interessanter Angebote aus der Ober- und Rheinlandliga für den Wechsel zum FSV Trier-Tarforst entschieden – weil er mein „Heimatverein“ ist und ich bereits bis 2012 beim FSV in der Jugend gespielt habe. Auch in der Zeit bei Eintracht Trier (2012-2019) habe ich den FSV stets weiter verfolgt. Zudem sehe ich Tarforst als optimale Adresse – um im Seniorenbereich Fuß zu fassen, da hier seit Jahren tolle Arbeit geleistet und Fußball auf einem gutem Niveau gespielt wird. Holger Lemke hat mir zusätzlich in den Gesprächen ein sehr gutes Gefühl vermittelt. Außerdem werde ich hier auf ein paar ehemalige Mitspieler treffen – wie etwa auf Julian Schneider, mit dem ich stets in Kontakt stehe und der mich auch zu einem Wechsel nach Tarforst überzeugen konnte. Mein persönliches Ziel ist es – Stammspieler zu werden und mich bestmöglich weiter zu entwickeln. Dazu möchte ich mit der Mannschaft eine erfolgreiche Saison 2019/20 spielen. Ich freue mich sehr auf die Aufgabe bei meinem neuen, alten Verein!“

Sich auch eine erfolgreiche Saison wünscht sich Ruben Herres. In Schweich und Ehrang einst im Jugendbereich herangereift – führte sein Weg ihn schließlich zu seinem ''Heimatverein'' SG Ruwertal, wo er schnell in den Bezirksliga-Kader hinauf beordert wurde. Die abgelaufene Spielzeit schloss er mit seiner SG Ruwertal auf einem starken fünften Tabellenplatz ab. Sein Wechsel nach Tarforst – mit einem weinenden sowie auch lachenden Auge, wie Herres verriet: „Nach dem ich mit Holger Lemke die ein oder anderen Gespräche geführt habe – und er mich mit seiner Sichtweise überzeugen konnte, habe ich mich für Trier-Tarforst entschieden. Sportlich eine riesengroße Herausforderung – der ich mich aber stellen werde. Meinem Heimatverein der SG Ruwertal habe ich aber vieles zu verdanken. Ich hatte damals das Glück von der Ruwerer A-Jugend schnell in den Bezirksliga-Kader aufzusteigen – wo ich menschlich sowie auch fußballerisch herangereift bin. Somit ist mir der Wechsel auch nicht sehr leicht gefallen. Die SG Ruwertal ist mein Heimatverein – wo ich reichlich Erfahrung sammeln durfte und zudem riesengroßen Spaß am Fußball hatte. Mit dem FSV erhoffe ich mir nun ebenfalls guten Fußball zu spielen – und möchte mich spielerisch noch weiter entwickeln. Ich möchte alles für diesen Verein geben – sodass wir uns im Verlauf der kommenden Saison in der oberen Tabellenhälfte festsetzen werden.“

Ebenfalls eine gute Saison mit dem FSV spielen möchte auch Matthias Heck – der mit seinen erst 20 Jahren schon eine starke Vita aufweisen kann. Ehe sein Weg wieder zur Trierer Eintracht führte (kickte schon einst in der Jugend für den SVE) – genoss Heck zunächst eine Top-Entwicklung bei namhaften Clubs. So waren neben der U17 und U19 des 1. FSV Mainz 05 – auch die U19 des Bundesligisten SpVgg Greuther Führt eine Station des 20-Jährigen. „Ich wollte einen Verein – wo ich wieder gute Aussichten auf Einsatzzeiten habe, damit ich den Spaß am Fußballspielen wieder zurück bekomme. Ich mach meine Ausbildung in Trier – wohne dort zusammen mit meiner Freundin, deshalb ist es auch vom örtlichen her gesehen perfekt. Mit Eintracht Trier haben wir schon mehrmals gegen Tarforst gespielt und es waren immer enge, knappe und gute Spiele. Als ich dann das Gespräch mit dem FSV hatte war mir schnell klar – dass Tarforst die richtige Adresse für mich ist. Was der Trainer und Verein sich vorstellen – hat mir sehr zugesagt, sodass mir die Entscheidung meines Wechsels relativ leicht gefallen ist,“ so Heck.

Welche Rolle wird man einnehmen?2yE4jptduorVv6Sqln71lmU8SxHYBfK2i7DsnCmp

Über die Rolle in der kommenden Saison darf nun spekuliert werden. Wohin führt die Reise – und was ist mit dieser Truppe möglich? Fragen – über die sich Holger Lemke noch keine wirklichen Gedanken macht: „Von den Gedanken wohin die Reise nächstes Jahr führt – bin ich persönlich noch recht weit entfernt. Sicherlich erhofft man sich eine bessere Platzierung als in diesem Jahr. Aber zu diesem Zeitpunkt kann man nichts vorhersehen. Viele Faktoren für eine erfolgreiche Saison stehen im Raum. Angefangen von einem guten Auftakt – bis hin zum Glück nicht vom Verletzungspech verfolgt zu werden. Alles spielt eine große Rolle – und lenkt letztendlich die Saison. Von daher müssen wir uns überraschen lassen – auch wenn das Streben Richtung den Top6-Teams groß ist.“

Klassenerhalt der zweiten Mannschaft war enorm wichtig

Aber auch im Lager der Zwoten hielt man die Spannung aufrecht bis zum Schluss. Der Abstieg mehr nah als fern – gelang der Elf um Trainer Daniel Will am letzten Spieltag der Klassenerhalt. Unterm Strich winkt eine schwierige Saison. Viele Rückschläge in petto – stand die Erleichterung am Ende aber allen im Gesicht geschrieben. Abstieg vermieden – ein weiteres Jahr A-Liga, geht man nun optimistisch in die Sommerpause, in der man nun schon am Kader zur kommenden Runde tüchtig schmieden möchte. Auch Holger Lemke begrüßte den Klassenerhalt der zweiten Mannschaft mit freudiger Miene. Ein nicht zu tief spielender Unterbau ist wichtig – wie der Ex-Profi abschließend betonte: „Es ist immer wichtig einen guten Unterbau zu haben. Ich finde es demnach klasse das diese Mannschaft auch künftig in der A-Liga an den Start gehen wird – was natürlich auch der ersten Mannschaft positiv in die Karten spielt. So können zum Beispiel Spieler – die in meinem Team nicht immer zum Einsatz kommen, oder im Anschluss einer Verletzung sich zurück kämpfen wollen, in der A-Liga Spielpraxis sammeln. Diese Liga verleiht den Jungs Selbstvertrauen und ist in meinen Augen – mit Blick auf die erste Mannschaft, von großer Bedeutung.“

Auftakt am 25. Juni 2019

Somit schließt das Kapitel – zumindest für diese Saison. Am 25. Juni geht es wieder weiter – wenn Chef-Trainer Holger Lemke seine junge Truppe zum ersten Training der rund sechswöchigen Sommervorbereitung bittet. Dann stehen die Uhren wieder auf Null – die Erwartungshaltung brennt Richtung Spitze und die Vorfreude auf einen tollen und leidenschaftlichen Fußball wächst in gewohnter Manier. André Mergener

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