Bekanntlich stirbt die Hoffnung zuletzt. Hoffnung schöpft man nun auch wieder an der Hessenstraße – wo die SG HWW Niederroßbach einem möglichen Klassenerhalt entgegen rudert.
Leidenschaft – Wille und das Ziel Großes zu erreichen. Spätestens seit dem Rheinlandliga-Aufstieg im Sommer letzten Jahres – erfüllen die Kicker aus Niederroßbach diese Tugenden auf allen Ebenen. Das die erste Rheinlandliga-Saison einer hohen Hürde gleichen wird – war den Protagonisten wohl allen stets bewusst. Viele Höhen – aber auch einige Tiefs, mussten die Westerwälder durchlaufen. Überraschende Siege – bittere Pleiten, konnte man aber auch phasenweise mit den Liga-Größen Schritt halten. Der Wille ist nun enorm – auch in den letzten beiden Spielen alles aus der eigenen Reserve zu locken. Das rettende Ufer ist in Sicht – belegt man aktuell bei möglichen fünf Absteigern mit 36 Punkten den ersten Abstiegsplatz dieser Liga (Rang 14). Zwei Zähler Rückstand lassen nun die Hoffnung wieder steigen – spätestens seit dem jüngsten 4:1-Sieg über den Tabellenletzten SG Ellscheid. Ferner war es für die SG HWW sogar dritte Spiel in Folge ohne Niederlage. Mit Tarforst und Metternich wartet allerdings auch kein leichtes Restprogramm – spielt man somit noch gegen starke Offensiven dieser Liga, wohl wissend, dass man Tarforst allerdings im Hinspiel damals mit 1:0 bezwingen konnte.
Die Planungen an der Hessenstraße laufen demnach zweigleisig. Ein möglicher Abstieg – sowie ein noch immer machbarer Klassenerhalt stehen im Raum. Niederroßbach kämpft bis zum Schluss – und dürfte wohl auch am Samstag im Rückspiel beim heimstarken FSV Trier-Tarforst leistungsmäßig ans Limit gehen. Der freche 1:0-Erfolg aus dem Hinspiel macht Mut. Die Arena an der Hessenstraße diente als Stolperfalle für einen Club – der dieses Jahr zumindest auswärts, viele Punkte liegen ließ. Um so stärker zeigt sich Tarforst hingegen in eigener Festung – dort wo auch Niederroßbach am Samstagabend mit allen Kräften bestehen muss. Gewinnt man erneut – könnte man sogar die Abstiegsränge vorzeitig verlassen. Eine Tatsache die anspornt und den Wille kräftig in die Höhe schraubt.
Niederroßbach kam als Aufsteiger in eine starke Liga. Kämpft nun mit allen Mitteln gegen den direkten Abstieg – könnte allerdings und das im Rahmen eines starken Kollektivs, die Klasse im letzten Augenblick noch halten. Das starke Kollektiv – und hier stechen keine Einzelspieler vor, ist nämlich der große Trumpf der SG HWW. 6Liga will man schließlich auch in der Zukunft bleiben – muss man allerdings noch zwei dicke Hürden meistern, um ein weiteres Mal nach dem Aufstieg im letzten Jahr den großen Jubel zu starten. Vor Niederroßbach steht der TuS Mayen mit 38 Punkten. Das rettende Ufer zur Elf aus dem Nettetal somit in Reichweite – hofft man natürlich auch auf einige Patzer des TuS. Es wird ein schweres finales Unterfangen. Noch längst nicht gerettet – sollten am Ende wirklich fünf Clubs aus der Rheinlandliga absteigen. Doch eines ist schon jetzt gewiss – Niederroßbach kämpft bis zum letzten Abpfiff, blickt auf eine schöne, wenn auch schwere erste Rheinlandliga-Saison zurück und wird schließlich auch in der Zukunft mit einem stolzen Kader konkurrenzfähig bleiben, ganz egal ob in der Bezirks- oder Rheinlandliga. AM
